Rettungsschwimmen Ortsgruppe Halberstadt zum Lehrgang in Benneckenstein und Wegeleben Neue Strömungsretter für DLRG Halberstadt
Am vergangenen Wochenende wurde in Benneckenstein und an der Bode in Wegeleben ein Strömungsretter-1-Lehrgang des DLRG Landesverbandes Sachsen-Anhalt durchgeführt.
Halberstadt (fbo) l Strömungsretter sind speziell ausgebildete Schwimmer, die in fließenden und stark strömenden Gewässern eingesetzt werden, aber auch in Hochwassergebieten zum Einsatz kommen. Aufgaben sind Rettung und Evakuierung von Personen, nicht nur schwimmerisch im Wasser, sondern auch durch Seiltechnische Rettung.
So trafen sich sechs Wasserretter in Benneckenstein, um sich ausbilden zu lassen. Der erste Tag war geprägt von Regen und vom Coopertest, zwölf Minuten Ausdauerlauf und eine vorgegebene Strecke waren zu schaffen. Anschließend wurde der Theorieteil des Lehrganges durchgezogen. Die Themen waren Einsatzwert der Strömungsretter, Ausrüstungskunde, Strömungslehre, Einsatztaktik, sowie Strömungsretter im Hochwassereinsatz.
Am nächsten Morgen ging es bei besserem Wetter in die Praxis, begonnen wurde mit Knotenkunde. In der Strömungsrettung gibt es mehr Knoten, als der normale Wasserretter benötigt, deswegen auch die fordernde Ausbildung. Anschließend stand Ausrüstungskunde und Wurfsacktraining auf dem Plan. Der Strömungsretter ist ausgerüstet mit einer persönlichen Schutzausrüstung (PSA): das sind ein Nassneopren, Wildwasserweste mit Panikverschluss, Wildwasserhelm, Handschuhe, Neoprenstiefel und der Wurfsack. Anja Bresch von der DLRG Halberstadt: "Das Üben des Panikverschlusses an der Weste ist wichtig, da der Retter niemals mit einer festen Seilverbindung in strömendem Gewässer arbeitet. Falls sich das Seil verfangen sollte, löst der Retter den Panikverschluss und die Verbindung zum Seil ist frei." Ebenso wichtig ist das Werfen des Wurfsackes, um eine im Wasser treibende Person zu erreichen und zu retten.
Danach ging es an die Bode nach Wegeleben. Hier wurde das Schwimmen in der Strömung geübt, das Retten von Personen im schwimmerischen Einsatz und mit Einsatz des Wurfsackes. Dem regnerischen Wetter zum Trotz wurde den Teilnehmern alles abverlangt, das Schwimmen in Strömung muss beherrscht werden.
Nach vier Stunden im Wasser ging es zurück und alle freuten sich auf das Abendessen. Nach dem wohlverdienten Essen gab es noch den letzten Unterrichtsblock: Erste Hilfe in der Strömungsrettung. Neben typischen Verletzungen im Wasser wurde auf die verschiedenen Rettungsmittel eingegangen.
Der letzte Tag war geprägt von seiltechnischen Grundlagen. Es wurde auf verschiedene Ankerpunkte eingegangen und wie die verschiedenen Knoten eingesetzt werden. Nachdem verschiedene Hilfsmittel vorgestellt wurden, sollten die Teilnehmer mit Unterstützung der Ausbilder eine Flachseilbrücke aufbauen. Bresch: "Diese wird zum Beispiel über ein Gewässer gebaut, um den Retter in der Strömung zu positionieren und so die zu rettende Person aufzunehmen und an das rettende Ufer zu bringen." Als abschließenden Höhepunkt seilten die Teilnehmer sich selbst von der Skischanze in Benneckenstein ab. Es kommt oft vor, dass die Retter sich in unwegsamem Gelände, Zugang zur Unfallstelle von oben verschaffen oder den Patienten ablassen müssen.
Nach einer Auswertung endet der Lehrgang, alle Teilnehmer hatten unermüdlich mitgezogen. Die nächsten Aus- und Weiterbildungen lassen nicht lange auf sich warten, um die Rettungsschwimmer sicherer in ihren Tätigkeiten werden zu lassen.