Fußball-Landesklasse, Staffel III ZLG Atzendorf - FSV Rot-Weiß Alsleben 2:1 (1:0) / 60 Zuschauer Nicht überzeugend, dafür erfolgreich
Es gibt solche Spiele, in denen eigentlich nichts zusammenläuft. Oft geht man dann folgerichtig als Verlierer vom Platz. Anders erging es der ZLG Atzendorf beim 2:1 (1:0)-Sieg am Sonnabend gegen den FSV Rot-Weiß Alsleben. Damit ist das Team weiter Tabellenführer der Landesklasse, Staffel III.
Atzendorf l Dabei begann alles so vielversprechend. Quasi mit der ersten Angriffsaktion erzielte der Gastgeber die 1:0-Führung (3.). Steffen Linsdorf und Marc Burdack kombinierten auf der linken Seite bis zur Grundlinie. Letzter legte quer auf Kai Hänsch, der wenig Mühe hatte, den Ball über die Linie zu schieben.
Doch anschließend brachte Atzendorf nicht mehr viel zustande, sondern ließ sich nach und nach vom FSV in die eigenen Hälfte drängen. "Die ersten 20 Minuten haben wir ordentlich Fußball gespielt", sagte Berhard Knoll aus dem Trainergespann der ZLG mit Steffen Grohe. "Danach haben wir den Faden verloren und ihn ehrlicherweise bis zum Ende nicht wieder gefunden."
Dass der Gastegber den Platz nicht als Verlierer verließ, lag vorrangig an der fehlenden Durchlagskraft der Alslebener. Schon kurze Zeit nach dem Rückstand übernahmen die Gäste die Initative. Zwar hatten sie mehr Ballbesitz, gewannen im Mittelfeld mehr Zweikämpfe und kombinierten teilweise ansehnlich nach vorn. Das Problem: Am Strafraum der ZLG war Endstation. "So richtige gute Chancen hatte Alsleben nicht", so Knoll. "Ich glaube, darin besteht ihr Manko."
Einmal kamen die Gäste doch bis zum Tor von Sascha Eisenträger durch. Lars Lewanowski markierte den 1:1-Ausgleich (54.). Knoll ahnte schon Schlimmes und prognostizierte zwei mögliche Varianten. "Entweder wir schießen das zweite Tor oder wir verlieren das Spiel".
Die Erlösung erschien in Person von Michael Gehrke, der von Beginn an auflief, jedoch blass blieb - bis auf eine gute Aktion, als er nachsetzte und den Ball zum 2:1 (60.) aus halbrechter Postion einschob. FSV-Torwart Markus Selent hatte den Ball aufgrund des Windes nicht unter Kontrolle bringen können. "Dafür hat Michael ein Auge", lobte sein Trainer. "Er steht meist an der richtigen Stelle."
Sein Treffer rettete ihn dennoch nicht vor der Auswechslung. Gleich im Anschluss wurde Gehrke gegen Marcus Brüggemann ausgetauscht. Der wiedergenesene Verteidiger brachte etwas Entlastung, indem er Bälle behauptete. Doch "richtig Ruhe reinbekommen haben wir nicht".
Dennoch "schaukelte" die ZLG den Sieg irgendwie über die Zeit. "Es war glücklich, aber nicht unverdient." Manchmal gewinnt man eben auch an schlechten Tagen.
ZLG Atzendorf: Eisenträger - Sura, Voigtländer, Horn, Sündermann, Stange (87. Ebeling), S. Rock, Linsdorf, Burdack, Hänsch (76. Wullstein), Gehkre (60. Brüggemann)
FSV Rot-Weiß Alsleben: Selent - Reckrühm, Leschinger, Schütze, Lichtenfeld, Lewanowski, Isufi, Horner, Löffler, Lorenz (83. Köhler), Otto (68. Gröper)