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Handball, Sachsen-Anhalt-Liga Schönebeck unterliegt dem Güsener HC mit 31:39 (15:22) / Robert Mennecke mit zehn Treffern erfolgreich Ohne Emotionen, ohne Kampfgeist - Lok schenkt GHC ersten Sieg

29.10.2012, 01:26

Schönebeck (fna) l Man kann sich vorstellen, wie laut und enthusiastisch es im Mannschaftsbus des Güsener HC auf dem Weg nach Hause zuging, schließlich feierte das Team von Trainer Eric Steinbrecher mit dem 39:31 (22:15)-Erfolg bei Lok Schönebeck seinen ersten Saisonsieg. "Ich bin sehr zufreiden. Es war eine super Mannschaftsleistung", lobte er.

Schönebeck ließ diese hingegen vor allem in den ersten 30 Minuten vermissen. "Wir haben in der ersten Halbzeit nicht ins Spiel gefunden, waren in der Deckung viel zu emotionslos", monierte Coach Dirk Heinrichs. Zwar verschob sich die anfängliche 6-0 recht gut zur Ballseite, doch ein Heraustreten auf den erwartet starken Rückraum der Güsener fand einfach nicht statt. "Es war erstaunlich, wie einfach Christian und Kevin Haßbargen zum Wurf kamen", sagte Steinbrecher. "Ich hatte mehr Gegenwehr erwartet."

Auch in der Offensive tat sich Schönebeck lange schwer. Zwar musste es praktisch ohne Kreisläufer antreten (Stefan Kazmierowski fehlte urlaubsbedingt), woraufhin Kevin Engelhardt diese Position übernehmen musste, doch auch von den anderen Positionen fehlte ein Stoßen in die Tiefe. Lediglich wenn sich die 6-0-Deckung der Gäste verspekulierte und einen Ballgewinn forcieren wollte, gelangen dem angeschlagenen Martin Schröder (Sprunggelenk) oder Steffen Kliem einige Akzente. Ansonsten war Robert Mennecke weitgehend auf sich allein gestellt, bewies aber seine Treffsicherheit aus neun, zehn Metern.

Doch nach zehn Minuten und einer Auszeit "haben wir die Vorstöße unterlassen", erklärte Steinbrecher, woraufhin sich Lok nur schwer eine gute Wurfposition erarbeiten konnte. Das Team produzierte acht Ballverluste und zwölf Fehlwürfe, zudem hielt Güsens Christopher Bretschneider sieben Versuche auf seinen Kasten. Lok schloss also 27 Angriffe nicht erfolgreich ab - allein in Halbzeit eins.

Güsen produzierte zwar ebenfalls acht Ballverluste, leistete sich aber nur fünf Fehlversuche und entdeckte seine Spielfreude, beispielsweise durch einen klugen Bodenpass auf den einlaufenden Linksaußen René Teßmann. Das Team steigerte sich zu 22 Treffern in einer Halbzeit - für Lok zu viele in einer Hälfte.

In der Pause gab es Appelle in beiden Kabinen. Heinrichs verlangte mehr Herz von seinen Schützlingen. "Wir müssen miteinander kämpfen und Emotionen zeigen." Steinbrecher hingegen wollte den Einbruch in Hälfte zwei, "den wir schon mehrfach hatten", vermeiden. Durch mehr Engagement gestaltete Schönebeck die Partie zwar ausgeglichener, doch die erhoffte Wende gelang nicht. Stattdessen gab es noch unschöne Szenen kurz vor dem Ende, als einige Spieler eine Rangelei hatten. Die Stimmung schaukelte sich bereits zuvor hoch, weil die Unparteiischen "überfordert wirkten", sagte Heinrichs. "Sie haben den Überblick verloren und die Spieler nicht richtig geschützt." Auch Steinbrecher attestierte "einige fragwürdige Entscheidungen". Die Schuld an der Niederlage sah Heinrichs aber zu 100 Prozent bei seinem Team.

"Wir haben jetzt zwei Spiele nicht die richtige Einstellung gezeigt", verwies Heinrichs auch auf die 26:27-Niederlage gegen Glinde. "Wir zeigen zwar Kampfgeist, aber immer zu spät." Der ist in einer Woche beim HSV Haldensleben mit Sicherheit von Anfang an gefragt. In Güsen hingegen kann die Party am Wochenende gern weitergehen. Um 17 Uhr soll gegen den BSV Magdeburg möglichst der zweite Saisonsieg eingefahren werden.

Schönebeck: Knörich, Lux, Niemann - Schröder (3), Weiß (2), Engelhardt (2), Kliem (7/3), Mennecke (10), Böttcher (6), Benkert (1), Lehrmann, Krause, Tomm, Deumeland

Güsen: Bretschneider, Teske - K. Haßbargen (13/4), Schulz (1), Teßmann (4), Hoffmann (2), C. Haßbargen (10/2), Lehnau (3), Steindorf (3), Ehrke (3), Naggis

Siebenmeter: Schönebeck 5/3 - Güsen 7/6; Zeitstrafen: Schönebeck 10 - Güsen 5; Rot: Robert Mennecke, Kevin Engelhardt, Torsten Deumeland -alle Schönebeck-