Fußball-Regionalliga FCM-Coach nach Unfall auf dem Weg der Besserung / Dank für Anteilnahme Petersen erholt sich zu Hause und will schon am Mittwoch wieder das Training leiten
FCM-Trainer Andreas Petersen will nach seinem schweren Verkehrsunfall vom Wochenende bereits am Freitag sein Regionalligateam bei Union Berlin II aufs Feld schicken. Schon am Mittwoch plant der 52-Jährige, wieder selbst das Training zu leiten.
Magdeburg l Gestern war bei Fußball-Regionalligist FCM trainingsfrei. Das kräftezehrende und am Ende auch noch von Erfolg gekrönte Sonntagspiel gegen den VFC Plauen (1:0) steckte den Akteuren noch in den Knochen. Im Hinterkopf geisterte bei Spielern wie dem Trainerstab aber immer noch der schlimme Verkehrsunfall von Trainer Andreas Petersen vom Sonnabend herum, als ein Lkw-Fahrer ungebremst auf den Dienst-Pkw des Coaches geknallt war.
Petersen, der bereits am Sonntag von seiner Frau Sabine und Tochter Norma aus dem Krankenhaus in Magdeburg nach Hause abgeholt worden war, erinnerte sich gestern mit fester Stimme der Unfall-Schrecksekunden: "Ich sah nur noch eine schwarze Wand auf mich zukommen. Aber ich habe die Probe aufs Exempel bestanden und blicke nach vorn. Ich denke, dass ich Ende der Woche wieder fit bin und am Freitag Abend gegen Union Berlin an der Seitenlinie stehen werde."
Alles andere brauche er, nur kein Mitleid. Und die beste Betreuung lassen ihm ohnehin in den heimischen vier Wänden in Wernigerode Frau und Tochter, beide sind Physiotherapeutinnen, angedeihen. Bei seinem Hausarzt in Behandlung, konnte der Coach gestern "wieder normal gehen, nachdem ich noch am Sonntag total fest war".
Seinen bei Bundesligist Werder Bremen kickenden Sohn Nils wollte der Vater nicht beunruhigen. Doch der Filius hatte von seiner Schwester vom Unfall erfahren. "Ich telefoniere täglich mit meinem Papa und hätte sowieso etwas bemerkt. Er hat mich aber beruhigt, dass alles nicht so schlimm ist. Ich werde auf jeden Fall am Donnerstag nach unserem Mittwochspiel in Freiburg zu meinen Eltern fahren."
Ausdrücklich bedankt sich Petersen bei Tobias Friebertshäuser. Der FCM-Verteidiger war im Pkw vor dem Coach gefahren, hatte im Rückspiegel den Unfall bemerkt, war Sekunden später am Ort des Geschehens, widmete sich zusammen mit zwei Sanitätern Petersens Erstversorgung und wirkte dabei beruhigend auf den Trainer ein.
Fast 200 Kurzmitteilungen waren bis gestern Nachmittag auf Petersens Handy eingegangen. Unter anderen hatten sein ehemaliger Verein Germania Halberstadt, der für Regionalliga-Konkurrent RB Leipzig stürmende Daniel Frahn und unzählige FCM-Fans Genesungswünsche gesendet. "Ich bin stolz auf diese große Anteilnahme und bitte um Verständnis, dass ich nicht jedem persönlich für die herzlichen Worte danken kann", bat der Coach die Volksstimme, seine tiefe Dankbarkeit zu übermitteln. Von einer Strafanzeige gegen den Unfallverursacher will der Geschädigte absehen: "Ich hoffe, ich werde keine bleibenden Schäden davontragen. Andererseits will ich mich mit dieser Angelegenheit nicht länger belasten."
FCM-Präsident Peter Fechner übermittelte gestern erneut beste Genesungswünsche an Petersen: "Ich hoffe, er ist recht bald wieder dabei. Mit dem Glücksgefühl nach dem Sieg über Plauen geht die Gesundung vielleicht schneller."
Das Training beim Regionalligisten haben vorerst Co-Trainer Frank Windelband und Torwarttrainer Christian Beer übernommen.