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Fußball Halberstädter Handke wechselt zum FCM / Kann Petersen "Fluch" überwinden? Pokalendspiel von Störfeuer überschattet

Von Uwe Tiedemann und Florian Bortfeldt 31.05.2013, 01:09

Magdeburg/Halberstadt. Nun gilt\\\'s! Für den 1. FC Magdeburg und Germania Halberstadt steigt am heutigen Freitag (18.30 Uhr, MDCC-Arena) mit dem Pokalendspiel des Fußball-Landesverbandes der absolute Saison-Höhepunkt. Die Stimmung ist allerdings gereizt, nachdem bekannt wurde, dass VfB-Abwehrspieler Christopher Handke 2013/14 zum Club wechselt.

Nach Volksstimme-Informationen hat der 24-jährige Innenverteidiger, der 2011 von RW Erfurt in den Vorharz kam und dessen Vertrag zum 30. Juni ausläuft, in dieser Woche einen neuen Kontrakt in Magdeburg unterschrieben.

Handke gehörte zu den absoluten Leistungsträgern der Germanen, die über den Zeitpunkt des Transfers verständlicherweise stocksauer sind. Geschäftsführer Fait-Florian Banser: "Dass Spieler wechseln, ist völlig legitim. In diesem Fall ist die Art und Weise der Bekanntmachung fraglich. Damit wurde ganz sicher nicht zum Wohle des Betroffenen gehandelt." Der FCM gab sich wortkarg. Sportchef Mario Kallnik sagte: "Wir kommentieren das nicht, sondern konzentrieren uns voll auf das Finale."

Zehnmal standen die Elbestädter bislang im Endspiel, achtmal holten sie den Pott (1993, 1998, 2000, 2001, 2003, 2006, 2007, 2009). In der Aufzählung fällt sofort auf, dass der Club vor vier Jahren letztmalig im Endspiel stand. Am 27. Mai 2009 gab\\\'s ein 1:0 über den HFC, danach aber nur noch lange Gesichter. Besonders bitter war im Vorjahr die 6:7-Halbfinal-Niederlage nach Elfmeterschießen beim Verbandsligisten Haldensleber SC.

Es lohnt sich aber auch ein Blick noch weiter zurück. In der Saison 2002/03 hatte der FCM nach gerade überstandener Insolvenz als Oberligist den Pokal durch ein 2:0 über Lok Stendal gewonnen. Im Club-Aufgebot standen dabei die beiden heutigen Verantwortlichen beider Vereine, Kallnik und Banser.

Noch gar nicht in den Genuss einen Cuperfolges ist der jetzige FCM-Trainer Andreas Petersen gekommen, der gegen einen wahren Pokalfluch ankämpft. 2010 verlor er als Germania-Coach 2:3 gegen den HFC, als "wir 0:2 zurücklagen, dann in der Schlussphase ausgleichen konnten und in der Nachspielzeit noch das 2:3 kassierten". Noch tragischer war der K.o. als Coach mit dem SV Südharz: "Im Halbfinale hatten wir den hohen Favoriten Eintracht Braunschweig 3:1 ausgeschaltet, im Finale dann aber gegen den VfL Wolfsburg II mit 12:13 nach Elfmeterschießen verloren. Solche Spiele vergisst man nicht."

Banser erinnerte derweil an das 2:0 in der Liga, den ersten Dreier beim "großen" FCM überhaupt: "Vor der Partie in Magdeburg haben wir gesagt, dass die Spieler mit einem Sieg Geschichte schreiben können, nun können sie sich ein Denkmal setzen."

Entgegen der Kritik der Germania-Fans vertritt Banser seine Meinung zum Endspielort MDCC-Arena, der aus Sicht der VfB-Anhänger einen Vorteil für den FCM bedeuten könnte: "Sollte im DFB-Pokal Hertha BSC ins Endspiel kommen, würden sie auch im eigenen Stadion auflaufen. Der Ansturm auf die bisher verkauften Karten zeigt doch, dass es ein würdiger Ort ist. Hätten wir in Dessau oder Halle gespielt, wären womöglich nur 4000 Zuschauer gekommen und die FCM-Fans auch dort in der Mehrzahl gewesen. Es kommt außerdem die wirtschaftliche Komponente dazu. Die Arena bildet den würdigen Rahmen."