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Boxen Auf SES-Boxer Fress wartet kolumbianische Wundertüte

Von René Miller 15.07.2023, 12:17
SES-Cruisergewichtler Roman Fress ist mit 1,91 Meter elf Zentimeter größer als sein Gegner Edwin Mosquera.
SES-Cruisergewichtler Roman Fress ist mit 1,91 Meter elf Zentimeter größer als sein Gegner Edwin Mosquera. Foto: Peter Gercke

Magdeburg - Beim Wiegen bekamen die Box-Fans gestern schon einen kleinen Vorgeschmack auf heute Abend. Die Waage stand nämlich im Sudenburger Biergarten, wo heute Abend nach der Veranstaltung noch das große SES-Sommerfest steigt.

Zuvor stehen aber ab 17 Uhr (und ab 19 Uhr auch bei MDR im Livestream) im neuen „SES Fight Club“ unter dem Dach von LuckyFitness in der Salzmannstraße gleich zehn Kämpfe an. Bevor sich Julian Vogel im Superweltergewicht gegen den Ukrainer Mykyta Alistratov den WBO-Gürtel bei den Junioren holen will, steigt Roman Fress in den Ring. Auch wenn im Duell mit dem Kolumbianer Edwin Mosquera kein Titel zu holen ist, steht für den SES-Cruisergewichtler viel auf dem Spiel. „Mit einem Sieg kann er sich in der Rangliste weiter nach vorn schieben und sich für einen Titelkampf empfehlen“, erklärt SES-Promoter Ulf Steinforth, der genau weiß, dass im Cruisergewicht nicht so viele Ausnahmeboxer wie im Schwer- oder Halbschwergewicht unterwegs sind und für Fress vieles möglich ist.

Vor gut zwei Jahren hatte sich Fress den Interconti-Titel bei der WBO geholt, aber im vergangenen Mai gegen Armend Xhoxhaj (Kosovo) auf der Magdeburger Seebühne verloren. Nach einem Aufbaukampf Anfang des Jahres gegen den Tschechen Adam Kolarik sorgte Fress dann im April im Duell gegen Roman Gorst um die Deutsche Meisterschaft für ein dickes Ausrufezeichen. Denn da holte sich der 29-Jährige in Chemnitz spektakulär den nationalen Gürtel und beendete kurz vor Ende der zweiten Runde den Kampf mit einer krachenden Linken.

Keine Videos von Gegner Mosquera

„Ich will jetzt auch wieder international angreifen und mir irgendwann meinen ganz großen Traum erfüllen und Weltmeister werden“, hatte er vor drei Monaten angekündigt. Jetzt folgt der nächste Schritt. Aber Fress steigt heute bei seinem 19. Kampf auch mit einigen Fragezeichen in den Ring. Denn der in Venedig lebende Südamerikaner blieb in seinen bisherigen zwölf Kämpfen (10 Siege, 2 Remis) ungeschlagen.

Und der 25-Jährige ist eine Wundertüte. Fress: „Wir haben von ihm keine Videos. Deshalb weiß ich nicht genau, wie er boxt. Aber ich habe natürlich recherchiert und mich vor allem über die beiden Kämpfe informiert, die Unentschieden gewertet wurden. Südamerikaner haben immer ein großes Kämpferherz. Mich kann deshalb trotzdem nichts überraschen. Ich bin auf alles vorbereitet.“ Die Taktik ist deshalb klar. „Südamerikaner boxen gerne unorthodox. Roman muss ihn auf Distanz halten“, betont Trainer Robert Stieglitz.