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Olympische Spiele Basketballer stehen nach Sieg gegen Griechenland im Halbfinale

Die deutsche Basketball-Mannschaft schreibt mit dem Halbfinal-Einzug weiter an ihrer Geschichte in drei Akten. Der Hallenser Obst ist von Paris begeistert.

Von Daniel Hübner Aktualisiert: 07.08.2024, 00:07
Andreas Obst (3. v. r.) und seine Mitstreiter basteln weiter am glänzenden Schluss ihrer Geschichte.
Andreas Obst (3. v. r.) und seine Mitstreiter basteln weiter am glänzenden Schluss ihrer Geschichte. Foto: IMAGO/HMB-Media

Paris. - Franz Wagner, dieser überragende Typ, hatte in dieser wichtigen Phase das beste Händchen: Erst streichelte er den Ball zum Dreier in den Korb, dann legte er ihn zu zwei Zählern ins Glück rein und zur 50:47-Führung, womit der 22-jährige NBA-Profi von Orlando Magic der deutschen Mannschaft den Weg ins Halbfinale geebnet hatte. Längst war vergessen, was im ersten Viertel so gar nicht funktioniert hatte.

„Wir hatten Probleme, in unseren Rhythmus zu kommen“, erklärte Andreas Obst, der die meiste Spielzeit seiner 7:39 Einsatzminuten im Viertelfinale gegen die giftigen Griechen in jenem Abschnitt auf dem Parkett der Bercy Arena in Paris verbrachte. „Die Steigerung vor allem in der Defensive war dann für uns entscheidend.“

Sehr entscheidend. Die Deutschen gewannen nicht etwa mehr Rebounds als der Gegner (20), aber sie antizipierten besser und sicherten sich auch letztlich von allen Positionen die nötigen Punkte zum letztlich sehr souveränen 76:63-Erfolg. Deshalb kämpft das Team von Headcoach Gordon Herbert am Donnerstag ab 17.30 Uhr an gleicher Stelle zum zweiten Mal innerhalb von elf Monaten um den Einzug in ein großes Finale – und darf weiter Geschichte schreiben. Die letzte in der Ära Herbert, der ab der kommenden Saison den FC Bayern München trainieren wird. Und damit Andreas Obst.

Es ist der finale Akt für Herbert und sein Team, die ihre gemeinsame Erfolgsgeschichte vor zwei Jahren mit Bronze bei der Europameisterschaft begannen, die mit dem Titel bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr fortgeführt wurde, die mit einer Medaille bei den Sommerspielen in Paris schließen soll. Und die Edelplakette ist nun zum Greifen nahe.

Halbfinale gegen Frankreich

„Die Geschichte soll definitiv weitergehen“, sagte Obst, der „das Feeling in Paris viel schöner findet“ als bei jedem anderen Turnier zuvor, und der ebenso bemerkt hat, dass „die Gegner nach unserem WM-Titel mehr Respekt vor uns haben und dass uns eben alle schlagen wollen“.

Das wird bei den französischen Gastgebern, die Kanada mit 82:73 besiegten, nicht anders sein. „Es wird auf jeden Fall leider schwer, egal gegen wen wir spielen“, sagte Franz Wagner, der mit 18 Zählern gegen Griechenland bester deutscher Werfer war.

Mit drei Siegen sind die Herbert-Hünen durch die Vorrunde marschiert, immer mit einem Vorsprung im zweistelligen Bereich. Japan, Brasilien und eben dem kommenden Halbfinal-Gegner Frankreich (85:71) blieben letztlich immer chancenlos. Den Rhythmus des deutschen Teams konnte auch die Suche nach einem Schlafplatz im olympischen Dorf nicht stören, bestätigte der 28-jährige Obst, der bislang 20 Turnierpunkte erzielte. „Wir wären natürlich gerne im deutschen Haus geblieben, aber letztlich haben wir alles bekommen, was wir brauchen, und das ist uns wichtig“, erklärte er.

Wichtig wird nun sein, „dass wir weiter nur auf unser Spiel schauen, dass es im Halbfinale von Beginn an besser läuft“, betonte Obst, dass eine Anfangsphase wie gegen Griechenland sich auch im Endergebnis niederschlagen kann. Wenn es keine folgende Steigerung gibt. Aber selbst darüber muss man sich keine Gedanken machen, dazu ist die Mannschaft in den vergangenen Jahren unter Herbert viel zu sehr gereift. „Wir geben uns nie zufrieden“, betonte Obst entsprechend. „Und wenn wir spielen, wie wir auch spielen können, sind wir unaufhaltsam.“