Boxen Dzemski verliert vorzeitig gegen Hannig
Für Tom Dzemski bleibt Chemnitz kein gutes Box-Pflaster. Der 27-Jährige aus dem SES-Boxstall verlor das Duell um den Europe-Titel der WBO im Halbschwergewicht vorzeitig gegen den Berliner Nick Hannig.
Chemnitz. - „Raus, raus“, rief SES-Coach Dirk Dzemski immer wieder seinem Sohn und Schützling Tom zu. Doch der ließ sich im Kampf um den Europe-Titel der WBO gegen Nick Hannig immer wieder an die Ringseile drängen und kassierte da viel Treffer. In Runde acht brach der Ringrichter nach einer Schlagserie von Hannig das Duell vorzeitig ab. Zuvor musste Dzemski sogar angezählt werden.
In den ersten beiden Runden hatte es der 27-Jährige vor rund 2.000 Zuschauern in der Chemnitzer Event-Arena Kraftverkehr noch gut gemacht und seinen Gegner auf Distanz halten können. „War das schon alles“, rief Dzemski sogar seinem Gegener zu. Ab Runde drei übernahm dann aber der elf Jahre ältere Berliner immer mehr das Kommando und versetzte seinem Kontrahenten schmerzhafte Treffer in die Leber. In Runde sieben gelang es Dzemski allerdings wieder, Hannig in der Ringmitte und somit auf Distanz zu halten. Doch das war letztlich nur Taktik. In Runde acht gabs dann in der Ecke den ersten Niederschlag. Dzemski kam zwar noch mal zurück, aber letztlich bewahrte ihn das vorzeitige Ende wohl vor einem schlimmeren K.o.
„Die Leberhaken haben Wirkung hinterlassen“, bestätigte Dzemski später nach dem Kampf. Und sein Coach ergänzte: „Er hat das zwei Runden lang richtig gut gemacht. Aber ab Runde drei war es dann leider zu wenig. Das müssen wir akzeptieren.“ Für Hannig war es der bisher größte Erfolg seiner Karriere. „Danke an die supergeile Stimmung in der Arena. Es war auch ein geiler Kampf. Ich war mir aber sicher, dass Tom die Härte über zehn Runden nicht durchstehen wird“, freute sich der von vielen Fans unterstützte Nick Hannig.
Fress verteidigt seinen WBC-Titel
Jubeln konnte auch Roman Fress, der gegen Stefan Nikolic seinen WBC-International-Titel verteidigen konnte. Es war aber ein hartes Stück Arbeit. „Ich musste sehr aufpassen. Mit seiner Führhand hat er es mir sehr schwer gemacht. Aber hinten raus hat er konditionell ein bisschen nachgelassen. Deshalb habe ich dann mehr Druck gemacht und konnte den entscheidenden Treffer setzen“, verriet der SES-Cruisergewichtler. Nach vier Runden hatten die Punktrichter das Duell gegen den Österreicher sogar noch Unentschieden gewertet. Erst in Runde acht legte Fress so richtig den Vorwärtsgang ein und landete gute Treffer. Nach 1:17 Minuten der 9. Runde war der Kampf dann vorbei. Nikolic: „Ich habe einen Treffer auf die Leber gekommen. Und zwar so hart, wie lange nicht.“