Olympische Spiele in Paris Gold im Visier: Neugebauer führt, Magdeburger Steinforth auf Platz zwölf
Leo Neugebauer geht als Führender in den zweiten Wettkampftag, Till Steinforth genießt seine Olympia-Premiere.
Paris - „Wir sind noch nicht annähernd fertig“, rief Leon Neugebauer durch die Journalistenschar mit einem Lächeln. Womit der 24-jährige Zehnkämpfer deutlich machte: Man soll die Leistung nicht vor fünf weiteren Disziplinen loben. Neugebauer, der deutsche Rekordhalter, führt nach dem ersten Wettkampftag bei den Olympischen Spielen im Stade France mit 4.650 Punkten. 42 Zähler beträgt der Vorsprung auf den Zweiten Ayden Qwens-Delerme aus Puerto Rico.
Neugebauer hat also Gold im Visier, Niklas Kaul indes ist von einer Medaille meilenweit entfernt. Mit aktuell Rang 20 und 4.041 Punkten nach 100-Meter-Sprint, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung sowie den 400 Metern ist es für den Europameister von 2022 selbst an seinem naturgemäß stärkeren zweiten Tag quasi unmöglich, in den Kampf um das Podest einzugreifen.
Ich möchte es einfach genießen.
Magdeburger Till Steinforth über seine Olympia-Premiere
Dass ihn seine einzelnen Leistungen in Richtung Edelmetall tragen könnten, davon hat Till Steinforth erst gar nicht geträumt. „Bei den Spielen in Los Angeles 2028 möchte ich mein volles Leistungsportenzial abrufen“, hatte der Magdeburger nach seinem Sieg in Ratingen gesagt. Die Nomierung für Paris kam plötzlich und unerwartet, der unglückliche Marius Eitel musste aufgrund einer Coronainfektion absagen. „Ich möchte das hier einfach genießen“, sagte Steinforth am Freitagabend nach dem 400-Meter-Lauf.
Er hatte sich im Vorfeld ja fit gehalten, beim SV Halle, für den er startet, und unter Trainer Wolfgang Kühne. „Wir haben weiter an der Technik gearbeitet“, aber nicht mit dem Gedanken an Olympia. Fit halten musste er sich trotzdem - für den Fall der Fälle, der dann eingetreten ist. Der 22-jährige Steinforth belegt nach dem ersten Tag den zwölften Platz mit 4.336 Punkten. „Ich versuche einfach, noch ordentliche Leistungen abzuliefern“, blickte er auf den Sonnabend voraus. Ansonsten genießt er Olympia wie auch seine Eltern und Freundin Emma, die gemeinsam mit dem Wohnmobil und den persönlichen Sachen Steinforths angereist waren.