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Regionalsport / Boxen Kabayel schlägt mit neuer Technik

Am 5. Juni wird auf der Magdeburger Seebühne wieder geboxt. Im Hauptkampf wird SES-Schwergewichtler Agit Kabayel gegen Kevin Johnson in den Ring steigen.

Von René Miller Aktualisiert: 11.5.2021, 06:48
SES-Schwergewichtler Agit Kabayel schaut sich mit zufriedenem Gesicht die Auswertung seiner Schläge auf der Rooq-App an.
SES-Schwergewichtler Agit Kabayel schaut sich mit zufriedenem Gesicht die Auswertung seiner Schläge auf der Rooq-App an. Foto: Rooq

Magdeburg l Beim Boxen kann bekanntlich ein einziger Schlag den Kampf entscheiden. Vor allem im Schwergewicht ist die Schlagkraft besonders groß und beendet so manchen Fight mit einem spektakulären K.o. schon vorzeitig. Agit Kabayel hat schon 13 seiner bisher 20 Siege in 20 Profi-Kämpfen mit einem K.o. entschieden. Und das will er Anfang Juni auf der Magdeburger Seebühne am liebsten auch gegen Kevin Johnson tun.

App überwacht die einzelnen Schläge

Als er vor einigen Jahren letztmals seine Schlagkraft testete, soll das Messgerät rund 700 Kilo angezeigt haben. Aber diese Zahl täuscht, war das Messgerät doch eher so etwas wie ein Boxautomat, auf dem sich auch Nicht-Boxer auf dem Jahrmarkt probieren können. „So gerade und konzentriert kann man in einem Kampf ja kaum schlagen“, weiß Kabayel – und ist deshalb begeistert, dass er künftig seine Schläge mit einem neuen Messgerät komplett überwachen kann.

Das Technologie-Unternehmen Rooq will damit das Box-Training auf digitalem Wege revolutionieren. Über Sensoren, die mittels Bandagen an den Handgelenken getragen werden, kann jeder Schlag erfasst und über eine App ausgewertet werden.

SES-Schwergewichtler schwärmt

„Das wird das Boxen revolutionieren. Man bekommt dadurch wichtige Aufschlüsse über seine Schläge und kann dadurch in einem richtigen Kampf auch entsprechend taktieren. Zum Beispiel, ob man es nach der fünften Runde mal ein bisschen locker angeht, um dann in er siebten Runde wieder alles raushauen zu können“, ist Kabayel begeistert.

Das Gerät registriert fast noch strenger als jeder Trainer, wie man schlägt. Kabayel: „Tricksen kann man nicht. Die Technik weiß sogar, ob man es mit einem Gegner oder Sandsack zu tun hatte oder mit den Pratzen gearbeitet wurde. Dabei wird sogar erkannt, ob es Treffer waren oder nicht.“

Neben der Schlaggeschwindigkeit und Schlagkraft kann mit der Rooq-App auch die Variabilität und Anzahl der Schläge ausgewertet werden. Die Sensoren können sogar zwischen linker und rechter Hand unterscheiden.

Legende Maske ist begeistert

Kein Wunder also, dass sogar Henry Maske von dieser neuen Technik in seinem Sport begeistert ist. Inzwischen gehört die deutsche Box-Legende sogar der Geschäftsführung des Unternehmens an. „Die Trainer und Aktiven bekommen dadurch Klarheit und können das in die Trainingspläne ganz individuell einfließen lassen“, schwärmt der vielfache Weltmeister im Halbschwergewicht.

Johnson hat viel Erfahrung

Für Kabayel geht es zunächst darum, in knapp vier Wochen ein echtes Schwergewicht aus dem Weg zu räumen. Johnson bringt nämlich nicht nur rund 115 Kilo mit in den Ring. Der 41-Jährige verfügt auch über eine riesengroße Erfahrung. Schließlich stand der in Gelsenkirchen lebende US-Amerikaner schon mit Schwergewichts-Größen wie Vitali Klitschko, Tyson Fury, Anthony Joshua, Andy Ruiz Jr., Kubrat Pulev, Derek Chisora und Mariusz Wach im Ring. Und dass er sich nur von Joshua vorzeitig besiegen ließ, sagt einiges.

Kabayel: „Er verfügt über eine Menge Erfahrung und ist auch ein ordentlicher Brocken. Ihn zu knacken, wird nicht einfach. Da muss ich auch ein paar Kilo mehr als sonst mit in den Kampf bringen.“ An Kondition dürfte es dem 28-Jährigen nicht mangeln. Kabayel: „Ich bin jetzt schon seit Februar wieder voll im Training und kann es kaum erwarten.“