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Olympische Spiele in Paris Lukas Märtens vom SCM: Siebtes Rennen, achter Platz

Der Magdeburger verfehlt mit der Freistilstaffel das gesteckte Ziel. Seine Schwester Leonie und Isabel Gose ziehen ins Finale über 1.500 Meter ein.

Von Daniel Hübner 31.07.2024, 00:28
Lukas Märtens brachte die Staffel als Startschwimmer in eine gute Position.
Lukas Märtens brachte die Staffel als Startschwimmer in eine gute Position. Michael Kappeler/dpa

Paris - Bernd Berkhahn, der Bundestrainer, hat die Freistilstaffel besetzt, Stephan Wittky, der Essener Bundesstützpunktcoach, hat sie trainiert. Und auch Wittky, 40 Jahre, hätte sich ganz sicher wie Lukas Märtens vom SCM, Rafael Miroslav, Timo Sorgius und Schlussschwimmer Josha Salchow ein besseres Ergebnis gewünscht als Platz acht, den das Quartett in der La Defense Arena in 7:09,56 Minuten erzielte. Märtens hatte im Vorfeld bereits erklärt: „Eine Medaille wäre zu hoch gegriffen. Aber in Tokio waren wir Siebter, wenn wir das toppen können, wären wir zufrieden.“

Nach dem olympischen Finale am Dienstagabend wiederum erreichte Märtens mit einem Kopfschütteln die Mixedzone. Er hatte damit sein siebtes Rennen in vier Tagen bestritten. Er wird womöglich noch drei weitere schwimmen, wenn er am Mittwoch über Vorlauf und Halbfinale den Endlauf über 200 Meter Rücken am Donnerstag erreicht.

Ich habe eine der schnellsten letzten Bahnen in der Welt.

Lukas Märtens vom SCM

Er selbst konnte sich keinen Vorwurf machen, er hatte die ersten 200 Staffelmeter schneller absolviert als bei seinem Einzelrennen am Vorabend, als er Fünfter über diese Distanz wurde. Als er auf der letzten Bahn erst die Führung und dann eine Medaille verlor. Dabei war es „diesmal nicht so qualvoll im gestern“, erklärte Märtens. „Das ist natürlich ein Lerneffekt, dass man mit einer besseren Einteilung ein ganz anderes Rennen schwimmen kann.“ Das nimmt der Olympiasieger für die Zukunft also mit. „Man muss eben anballern, um am Ende schnell zu sein. Und ich habe eine der schnellsten letzten Bahnen in der Welt“, sagte der 22-jährige. Dennoch verfehlte das Quartett sein Team beim Sieg der starken Briten (6:59,43).

Und dafür hatte Timo Sorgius auch einen Grund gefunden - sich selbst. Im Vorlauf noch als Schlussschwimmer gesetzt, tauschte er die Rolle mit Josha Salchow und startete an Position drei. Der 21-Jährige von der SSG Leipzig kam über 1:49,18 Minuten nicht hinaus. Und wirkte entsprechend bedrückt: „Ich weiß, dass mein Rennen wirklich schlecht war, ich weiß aber nicht, woran es gelegen hat.“ Auch er hat bei seinem ersten Olympiastart seine Erfahrungen gesammelt, auch er wird seine Lehren daraus ziehen.

Es wird darauf ankommen, wer taktisch am cleversten agiert.

Isabel Gose vom SCM zum 1.500-Meter-Finale

Übel wollte ihm das sowieso keiner nehmen, nicht Märtens, nicht Miroslav, nicht Salchow, der eineinhalb Stunden vor dem Staffelfinale in den Endlauf über 100 Meter Freistil eingezogen war - als erster deutscher Schwimmer nach Christian Tröger in Barcelona 1992 übrigens. „Wir haben trotzdem alles gegeben, deshalb gibt es auch keine Zwietracht. Wir werden weiter arbeiten, dass wir uns auf eine 4x200-Meter-Freistilstaffel in vier Jahren in Los Angeles freuen können“, erklärte der 25-Jährige, der bereits am Mittwoch in seinem Einzelfinale gefordert ist.

Dann geht es aus SCM-Sicht womöglich wieder um eine Medaille. Denn Isabel Gose ist ins Finale über 1.500 Meter Freistil eingezogen – als Viertbeste in 15:53,27 Minuten. „Das Rennen war schnell, aber auch anstrengend“, sagte die 22-Jährige, die bei ihrem starken fünften Platz über 400 Meter Freistil einen deutschen Rekord aufgestellt hatte. „Natürlich habe ich eine Medaille im Hinterkopf“, so Gose: „Es wird aber darauf ankommen, wer taktisch am cleversten agiert.“

Dabei sein allein reicht mir nicht.

Leonie Märtens vom SCM

Zu ihren größten Konkurrentinnen wird Leonie Märtens dann nicht gehören. Aber sie gehört zum Finale – zum ersten Olympia-Finale ihrer Karriere. „Als ich gesehen habe, wie Lukas Olympiasieger wurde, da habe ich gesagt: Das will ich auch erreichen“, erklärte die 20-jährige Schwester. „Dabei sein allein reicht mir nicht.“

Die laute Atmosphäre in der Arena hat sie zudem akzeptiert. „Sie erschlägt mich nicht mehr, ich komme damit gut klar.“ Märtens ist bereit fürs Finale: „Meine Vorlaufzeit (16:08,69/d. Red.) war nicht so gut, aber ich habe oft bewiesen, dass ich bei meiner zweiten Chance eine Topleistung abrufen kann.“

Eine Medaille indes, die nimmt sie bei den Sommerspielen 2028 ins Visier.