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Olympische Spiele in Paris SCM darf auf erste Olympia-Medaille hoffen

Isabel Gose und Lukas Märtens vom SCM sind in Paris jeweils ins Finale über 400 Meter Freistil gekrault.

Von Daniel Hübner Aktualisiert: 27.07.2024, 20:31
Hat vorgelegt und ein Zeichen gesetzt: Lukas Märtens.
Hat vorgelegt und ein Zeichen gesetzt: Lukas Märtens. Michael Kappeler/dpa

Paris - Schon vor seinem Vorlauf über 400 Meter Freistil war klar: Lukas Märtens muss eine schnelle 3:44 Minuten kraulen, um in den Medaillenkampf bei den Olympischen Spielen in Paris einzuziehen. Kein anderer Athlet zuvor war schneller, als der 22-Jährige vom SC Magdeburg am Sonnabendmittag ins Becken der La Defense Arena sprang. Sein größter Gegner dort? Elijah Winningham aus Australien, der bei der Weltmeisterschaft 2022 in Budapest vor Märtens den Titel geholt hatte.

Und beide Athleten kraulten geschmeidig der Konkurrenz davon und setzten bereits vor dem finalen Akt am Abend ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz. In 3:44,13 Minuten gewann Märtens nicht nur das Rennen, sondern war auch im gesamten Feld der schnellste Schwimmer. „Solch eine Zeit bin ich am Morgen auch selten geschwommen, es war solide, aber auch anstrengend“, sagte der Schützling von Trainer Bernd Berkhahn. „Fünf Schwimmer haben eine 3:44 Minuten erzielt, das wird richtig spannend“, ergänzte Märtens, der sich fit fühlt für den Showdown, zu dem auch Oliver Klemet von der SG Frankfurt, Trainingsgefährte von Märtens, starten wird. Klemet hat es als Achter in 3:45,75 Minuten in den Endlauf geschafft.

Isabel Gose vom SCM: Als Achte ins Finale

Am Abend wird auch Isabel Gose im Finale über 400 Meter Freistil starten. Ihre Bahn dort? Ganz außen. Denn die 22-Jährige musste sich den Einzug in den Endlauf im schnellsten Rennen der Qualifikation hart erarbeiten. Nach 4:03,83 Minuten schlug Gose an - als Achte des gesamten Feldes. „Ich hoffe schon, dass heute Abend noch mehr geht, aber das wird sehr, sehr hart“, sagte sie auch in Anbetracht der starken Konkurrenz um Katie Ledecky (USA), die als Schnellste der Vorläufe die Distanz in 4:02,19 Minuten absolvierte – und damit zwei Zehntelsekunden unter dem deutschen Rekord der Magdeburgerin blieb. Bei der jüngsten Weltmeisterschaft in Doha hatte Gose in Abwesenheit von Ledecky oder auch Ariarne Titmus (Australien) die Bronzemedaille gewonnen.

Leonie Märtens vom SCM: Erschlagen von der Atmosphäre

Zumindest eine Bestzeit wollte indes Leonie Märtens vom SCM schwimmen. In ihrem ersten Rennen bei Olympischen Spielen überhaupt. „Ich war total erschlagen von der Atmosphäre“, sagte die 20-Jährige, was ihr Blick durch die voll besetzte Arena nach dem 400-Meter-Vorlauf bestätigte. „Ich hatte die Halle im Training gut angenommen, auch das Wasser fühlt sich hier sehr gut an“, berichtete die Schwester von Lukas Märtens.

Sie hatte sich nur eine bessere Zeit gewünscht als 4:09,62 Minuten, die das Aus in diesem Wettbewerb bedeuteten, aber womöglich hatte die lautstarke Atmosphäre sie auf den zweiten 200 Metern zusätzlich etwas gelähmt. „In der zweiten Hälfte des Rennens fühlte ich mich wie ein schwerer Stein.“ Den will sie nun abschütteln, um für die 1.500 Meter Freistil bereits sein. Dort will sie ins Finale, dort macht sich Gose Hoffnung auf eine Medaille.

Gose erklärte zur Stimmung in der La Defense Arena nach ihrem Vorlauf: „Das ist einfach der Wahnsinn, das war wie bei einem Finale.“ Und Lukas Märtens, der bekennende Fan des 1. FC Magdeburg, sagte: „Das ist das Beste, was ich bislang erlebt habe - außer vielleicht im Fußballstadion.“ Nicht auszudenken, was 30.000 Zuschauer in der überdachten Arena, die sonst als Rugby-Stadion dient, am Abend veranstalten.