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Pferdesport Wie das Fazit zum Renntag ausfällt

Der dritte Renntag 2023 hat eindrucksvoll gezeigt: Auch bei hochsommerlichen Temperaturen kann ein Galoppsport-Event ein voller Erfolg werden.

Von Uwe Tiedemann 10.07.2023, 20:56
Die Rennpferde wurden nach ihren Einsätzen  wie hier stets abgespritzt und gut versorgt.   Die Hitze macht den Vierbeinern allerdings deutlich weniger zu schaffen als von vielen angenommen.
Die Rennpferde wurden nach ihren Einsätzen wie hier stets abgespritzt und gut versorgt. Die Hitze macht den Vierbeinern allerdings deutlich weniger zu schaffen als von vielen angenommen. Foto: P. Heinzmann

Magdeburg - 3000 Zuschauer verfolgten am Sonntag trotz Temperaturen um die 35 Grad die acht Rennen im Herrenkrug. Eine Zahl, „die wir erhofft, aber nicht wirklich erwartet hatten“, hob Geschäftsführer Torsten Meyer hervor. Einen neuen Rekordbesuch verzeichnete sogar der VIP-Bereich. Das Zelt war proppenvoll. „290 Gäste hatten wir noch nie“, so Jens Hitzeroth, technischer Leiter und Marketing-Verantwortlicher.

So mancher Besucher fragte sich allerdings, wie sehr die Vierbeiner unter der Hitze wohl leiden? Gar nicht, weiß Ronald Gaedecke, ein absoluter Kenner der Szene und zuständig für die renntechnische Leitung: „Das ist kein Problem. Pferde rennen ja auch auf der Koppel bei jedem Wetter herrum und powern sich aus. Es gibt welche, die sind wie beim Menschen etwas empfindlicher, aber es ist nicht gefährlich. Außerdem ist so ein Rennen nach rund eineinhalb Minuten vorbei.“ Amateurreiterin und Trainerin Janina Boysen aus Möser pflichtete ihm bei: „Pferde sind Steppentiere. Da muss man sich auch bei höheren Temperaturen keine Sorgen machen.“

„Ein hervorragendes Ergebnis“

Ein wenig Sorgen hatte sich im Vorfeld der Renn-Verein gemacht, was die Umsätze betraf. Doch diese Bedenken erwiesen sich als unbegründet. Knapp 210000 Euro betrug der Gesamtumsatz, davon kamen gut 55000 Euro von der Bahn, knapp 137000 Euro von außen und rund 17500 Euro aus dem Ausland. „Ein hervorragendes Ergebnis, wenngleich ich auf der Bahn etwas mehr erhofft hatte“, sagte Präsident Heinz Baltus.

Auch sein wiederum mutiges Vorgehen bei Wetten mit Garantieauszahlung – sowohl bei der Viererwette mit 22222 Euro als auch bei der neu eingeführten „V4“-Wette mit 10000 Euro – hatte sich gelohnt, blieb doch jeweils für den Renn-Verein etwas übrig. Der Chefredakteur des Fachmagazins „Sport-Welt“, Patrick Bücheler, schrieb sogar, Heinz Baltus „lasse sich nie lumpen, und dieses Gen der Risikobereitschaft würde man manch anderem Rennverein wünschen“. „Wir werden daran festhalten“, kündigte Baltus an. „Und selbst, wenn es einmal schiefgehen sollte, rechnet es sich übers gesamte Jahr gesehen allemal.“

Veranstaltung als Imageträger gelobt

Sportlich ragte natürlich das zweite mit 55000 Euro dotierte Gruppe-III-Rennen in der Geschichte des Clubs heraus, das unerwartet der Franzose Clement Lecoeuvre mit „Bukhara“ gewann und für das mit der Neumann-Unternehmensgruppe ein neuer Hauptsponsor gefunden werden konnte. Auch hier hatte Baltus seine Beziehungen spielen lassen. Zu einem „Heimsieg“ reichte es diesmal nicht. Dafür war vielleicht auch die Konkurrenz, vor allem durch das Gruppe-III-Rennen angelockt, zu stark. Erfolgreichster Jockey war Andrasch Starke (Köln), der zweimal Erster und einmal Zweiter wurde.

Dafür war vielfach wieder von der Sportstadt Magdeburg die Rede, die zuletzt vor allem durch den Champions-League-Triumph des SCM im Handball Schlagzeilen gemacht hatte. Auch der Renn-Verein leistet diesbezüglich seinen Beitrag. Oberbürgermeisterin Simone Borris brachte es auf den Punkt: „Der Sport ist derzeit der beste Imageträger außerhalb der Landesgrenzen.“ Sie vergaß dabei auch nicht, die Schwimmer und Leichtathleten zu erwähnen.