1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Rosenthal: Letztes Mal in erster Reihe

Fußball Rosenthal: Letztes Mal in erster Reihe

Die Volksstimme hat sich mit Frank Rosenthal, dem neuen Trainer des FC Einheit Wernigerode, unterhalten.

Von Ingolf Geßler 11.06.2020, 03:00

Wernigerode l Neu-Trainer Frank Rosenthal äußert sich zu seinem Wechsel an den Mannsberg.

In Westerhausen wurden Sie für die neue Saison als sportlicher Leiter gehandelt. Wie kam nun das Engagement beim FC Einheit zustande?

Sportlicher Leiter war nie so mein Plan. Die Idee gab es eigentlich fast immer, auch in Ilsenburg. Die Frage stand in Westerhausen schon, „Bleib doch hier und mache etwas in der Richtung. Du kennst doch ein paar Leute, Du kannst uns doch helfen.“ Ich sag mal so: Wenn das hier zu Ende ist, wie auch immer, dann mache ich so etwas. Ich mache dann Administration in irgendeiner Weise. Das ist so das letzte, wo ich sage, das mache ich weit vorne als Trainer, danach nicht mehr in erster Reihe.

War es im Vorfeld geplant, das Traineramt bei Westerhausen zu beenden?

Die Situation ist so, man unterhält sich mit mir immer nur über ein Jahr. Und innerhalb dieses Jahres, ob man die Zusammenarbeit fortführt oder nicht. Der Verein ist Arbeitgeber, ich bin Arbeitnehmer. Ich habe Idee­n, spreche mit dem Verein darüber, das passt den Verantwortlichen, oder nicht. Der Arbeitgeber sucht sich seine Angestellten aus, in jeder Hinsicht. Wir haben uns so unterhalten, dass der administrative Job gesucht wurde. „Das kannst Du, mach das mal. Aber im Bereich Trainer wollen wir jemand anders, der es vielleicht auch längerfristig machen will.“ Aber das wollte ich nicht.

War der FC Einheit als einer der traditionsreichsten Vereine der Region nochmal so eine Art Traumziel für Sie?

Ganz einfach gesagt: Den ersten Stempel in einem Spielerpass von mir gab es 1971 hier bei Einheit. Ich könnte sofort, ohne dass ich es geübt habe, alle meine Nachwuchstrainer aufzählen bei denen ich war, unter anderem bei Andreas Petersen. Zu meinem Elternhaus sind es fünf Minuten, mein Vater hat hier sonst was für den Verein gemacht. Der hat damals Spieler aus Elster abgeholt und wieder nach Hause gefahren. Ich bin halt „Trainer-Zigeuner“ gewesen, jahrelang. Zu meinem 50. Geburtstag haben mir meine Freunde einen Kasten Bier geschenkt und auf jede Flasche ein Hütchen von einem meiner Vereine gemacht. Die wollten erst eine Elferkiste nehmen – aber es ging nicht. Ich hatte schon mehr Stationen und sie mussten einen große Kasten investieren. Jetzt ist es nochmal etwas Besonderes. Ob das funktioniert oder nicht – das war etwas, was ich machen will.

Mit welchen Zielen gehen Sie die Aufgabe bei Einheit an?

Wir sind noch nicht so lange im Gespräch. Das ist ja jetzt holter die polter passiert, weil der Verein ja an sich einen anderen Plan hatte. Nun lass ich mich erstmal vollständig darauf ein, dass wir ein ordentliches Verhältnis über Jahre haben, „Ossi“ Rühr kenne ich auch nicht erst zwei Minuten. Und darum habe ich kommuniziert, dass Du mit jungen Leuten versuchen musst, die Klasse zu halten und etwas zu entwickeln. Das ist die Idee. Na klar weiß ich als ehemaliger Gegner, wer da was kann, aber dieses dreimal in der Woche sehen, habe ich natürlich nicht gehabt. Dann wird man sehen, was geht.