Handball Bangen um Kristjansson: SCM siegt gegen Aalborg auf der letzten Rille
Die Grün-Roten stehen nach dem Erfolg gegen Aalborg kurz vor dem Einzug in die K.o.-Phase der Champions League. Doch nun droht auch noch der Ausfall von Gisli Kristjansson.

Magdeburg - Der SC Magdeburg hat einen großen Schritt in Richtung Play-offs der Champions League gemacht. Gegen Aalborg Handbold gewannen die Grün-Roten mit 32:31 (17:17). Doch die Freude über den Erfolg gegen den Vorjahresfinalisten rückte schnell in den Hintergrund. Zu groß sind die Sorgen um Gisli Kristjansson.
„Ich bin wirklich stolz nach diesem Match mit dem frühen Aus von Gisli Kristjansson. Es ist unglaublich, was wir im Moment trotz der vielen verletzten Spieler leisten. Ein großes Kompliment an das Team“, lobte SCM-Trainer Bennet Wiegert sein Team.
SCM geht auf dem Zahnfleisch, der Gegner wechselt viel
Denn die Grün-Roten steckten den nächsten Schock zu Beginn der Partie stark weg. Nach einem Zweikampf mit Aalborgs Felix Möller humpelte Kristjansson gestützt von Magnus Saugstrup und Daniel Pettersson vom Feld. Der Isländer, der bereits kurz zuvor einen Treffer abbekommen hatte und behandelt werden musste, hielt sich den rechten Fuß. Zur weiteren Behandlung musste der Akteur in die Kabine und aus dieser kehrte er nicht mehr zurück.
Ohne den 25-Jährigen gingen SCM-Trainer Bennet Wiegert die Alternativen im Rückraum aus. Denn auch Omar Ingi Magnusson, Manuel Zehnder, Philipp Weber und Albin Lagergren, der mit Oberschenkelproblemen nicht zum Kader gehörte, stehen zurzeit nicht zur Verfügung. Felix Claar, Antonio Serradilla und der zuletzt wenig berücksichtigte Michael Damgaard mussten daher die gesamte Spielzeit den Angriff des SCM gestalten. Vor allem Letzter brannte. Fünf der ersten neun Magdeburger Tore erzielte Damgaard.
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Aber auch die anderen Magdeburger kämpften um jeden Ball. Tim Zechel vollendete einen 3:0-Lauf der Gastgeber mit einem Wurf aus der eigenen Hälfte ins leere Tor zum 12:9 (20.). Damit riss der Kreisläufer die 6.337 Zuschauer in der Getec-Arena, von den auch 150 aus Aalborg angereist waren, von ihren Sitzen.
Doch das kleine Polster hatte nur einen kurzzeitig Bestand. Denn während der SCM nach den intensiven Spielen der letzten Woche ohne Wechselmöglichkeiten auf der letzten Rille lief, wechselte Aalborg munter durch. Kurz vor der Pause egalisierte Möller schließlich den Rückstand der Gäste zum 15:15. Mit 17:17 ging es kurz darauf in die Pause.
Die Dänen haben die letzte Chance
In dieser mobilisierten die Elbestädter allerdings die letzten Kraftreserven. Als Aalborg nach dem Seitenwechsel in Führung ging, erzielten sie mehrfach den Ausgleich. Auch von dem 23:25 ließ sich Magdeburg nicht unterkriegen. Matthias Musche, Damgaard und Zechel drehten die Partie zum 26:25 (47.). Gut sieben Minuten vor dem Ende erhöhte Magnus Saugstrup sogar auf 30:28. Im Gegenzug parierte Sergey Hernandez zudem einen Siebenmeter von Jack Thurin.
Dennoch entwickelte sich die Schlussphase zu einem wahren Krimi. Saugstrup scheiterte völlig frei an Fabian Norsten und verpasste das 33:31. Der letzte Angriff bot sich Aalborg.
Fünf Sekunden vor dem Ende hatten die Gäste noch einen Pass. Dieser ging zu Aleks Vlah. Doch in seinen Wurf erfolgte der Pfiff der Schiedsrichter. Serradilla hatte das Stürmerfoul gegen Möller gezogen. Aber auch Hernandez wäre hier zur Stelle gewesen. Der Rest war nur noch pure Freude – wäre da nicht die Sorge um Kristjansson.