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Handball Beim SC Magdeburg ist die Spielfreude zurück

Der SC Magdeburg hat sich mit einem Kantersieg in der Champions League zurückgemeldet. Die 16-Tore-Differenz gegen Celje bedeutet zugleich einen Vereinsrekord.

Von Lukas Reineke 29.09.2023, 06:30
Daniel Pettersson (l.) und Nikola Portner hatten sichtlich Spaß im Kantersieg gegen Celje. Da konnte sich der Keeper auch ein lobendes Klopfen auf den Kopf des Rechtsaußen nicht verkneifen.
Daniel Pettersson (l.) und Nikola Portner hatten sichtlich Spaß im Kantersieg gegen Celje. Da konnte sich der Keeper auch ein lobendes Klopfen auf den Kopf des Rechtsaußen nicht verkneifen. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Die Stimmung bei den Spielern des SC Magdeburg war gelöst. Schließlich konnten sie beim 39:23 (20:13) gegen RK Celje den Ballast der vergangenen Spiele abwerfen. Dabei fanden die Grün-Roten zwischenzeitlich auch zur spielerischen Leichtigkeit der vergangenen Saison zurück.

„Wir wussten, wenn wir zu Hause unser Ding machen, dass wir eine große Chance haben, zu gewinnen“, sagte Keeper Nikola Portner. Dabei war in den Anfangsminuten nicht abzusehen, dass Magdeburg einen Kantersieg feiern würde. Schließlich lag der SCM mit 6:8 (12.) zurück. „Man hat am Anfang gesehen, dass es ein wenig Zeit gebraucht hat, damit wir ins Spiel kommen“, erläuterte Portner.

Doch dann übernahm der Titelverteidiger das Kommando und erspielte sich ein komfortables Polster bis zur Halbzeit. „Wir haben super in der Abwehr gestanden. Wir sind mehr gelaufen, haben mehr Energie in das Spiel gebracht und haben die Kräfte auf die ganze Mannschaft verteilt“, freute sich Rechtsaußen Daniel Pettersson.

Nach dem Seitenwechsel konnte der Vorsprung sogar noch weiter ausgebaut werden. Dies lag insbesondere an Portner. Der Torwart (14 Paraden) wehrte die ersten sechs Würfe nach Wiederanpfiff ab, erzielte zudem selbst einen Treffer ins verwaiste Gäste-Tor. „Ich hatte in der ersten Halbzeit extrem viel Pech. Da habe ich die Bälle gut gelesen und trotzdem sind sie irgendwie reingegangen. Das war ein gutes Zeichen für mich“, begründete der Schweizer.

In der Bundesliga folgt das Topspiel gegen Kiel

Von Minute zu Minute, von Tor zu Tor kehrte bei den Elbestädtern die Spielfreude zurück, die die Fans in den vergangenen Partien vermisst hatten. Statt Kräfte für das Gipfeltreffen mit dem THW Kiel am Sonnabend (19 Uhr/Dyn) zu sparen, liefen die Spieler einen Angriff nach dem anderen und kamen am Ende auf eine Wurfquote von 75 Prozent. Zum Vergleich: Bei der 20:32-Pleite in Barcelona in der vergangenen Woche fanden nur 38 Prozent der Würfe den Weg ins Tor. „Am meisten hat mir gefallen“, betonte Portner, „dass wir es bis zum Schluss diszipliniert durchgezogen haben, ab dem Moment, in dem wir das Spiel unter Kontrolle hatten.“

Dass nebenbei der höchste Champions-League-Sieg in der SCM-Geschichte zustande kam, war an diesem Abend nur ein Randaspekt. Bisher betrug die Rekord-Differenz 14 Tore. Zweimal hatten die Grün-Roten dies in der Königsklasse geschafft. Am 17. November 2001 hieß es 33:19 gegen Vardar Skopje. Und als die Nordmazedonier am 23. November 2003 erneut in Magdeburg zu Gast waren, stand ein 38:24 auf der Anzeigetafel.

Doch Portner möchte den ersten Erfolg auf internationaler Ebene in dieser Spielzeit nicht überbewerten: „Celje hatte in gewissen Situation extrem viel Respekt vor uns. Das haben wir ausgenutzt.“ Nichtsdestotrotz lässt sich auf diesem Auftritt für die kommenden Aufgaben aufbauen. „Es ist gut, dass wir zurück in unserem Spiel sind und eine gute Leistung gebracht haben“, resümierte Pettersson, „auf diesem richtigen Weg können wir uns weiterentwickeln.“

Diese Weiterentwicklung soll mit einem Heimerfolg gegen Kiel fortgesetzt werden. Die Stimmungslage ist seit Mittwochabend zumindest wieder positiver. Portner: „Es ist immer besser, mit einem Sieg in ein Spiel gegen Kiel zu gehen. Aber es heißt jetzt nicht, dass gegen Kiel alles klappen wird.“