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Fußball Fan-Rat sieht Stadion-Probleme als Chance

Das Thema Stehplätze ist zurück auf der Tagesordnung. Mario Kallnik, Geschäftsführer des 1. FC Magdeburg, sichert Fans Unterstützung zu.

30.11.2016, 23:01

Magdeburg l Schon vor Fertigstellung der MDCC-Arena im Jahr 2006 haben die Fans des 1. FC Magdeburg einen Stehplatz-Bereich hinter dem Tor gewollt. Die jetzt aufgetretenen Statik-Probleme haben das Thema zurück auf die Tagesordnung gebracht. „Wir müssen das Problem mit dem Stadion als Chance für die Zukunft begreifen. Der Wunsch nach einem großen Stehplatzbereich ist seit langem vorhanden und sollte ernsthaft mit geprüft werden. Alles andere wäre fahrlässig“, sagte am Mittwoch Ulrich Garz, Vorstand des FCM Fan Rat e.V., der anerkannten Interessenvertretung der aktiven Fan-Szene.

Derzeit warten Stadt, Club und die Öffentlichkeit auf das Statik-Gutachten. Insbesondere auf der Nordtribüne, der Heimat der aktiven Fanszene, hatte es bei Messungen durch dauerndes, rhythmisches Hüpfen kritische Überschreitungen der Grenzwerte gegeben. Nach tagelangem Hickhack hatten sich Stadt und FCM für das Derby gegen den Halleschen FC auf ein „Hüpfverbot“ geeinigt.

Für Ulrich Garz war die erfolgreiche Umsetzung des Hüpfverbots gegen den HFC ein großer Erfolg. „Wir haben mit Zuschauern gespielt. Mehr ging nicht in der Kürze der Zeit. Ein Hüpfverbot kann aber nicht die Lösung der Zukunft sein. Die Stimmung wird schlechter im Stadion, da darf man sich nichts vormachen – und viele Zuschauer kommen auch wegen des Gesamtpaketes Fußball, FCM, blau-weiße Familie und Atmos-phäre ins Stadion“, sagt Garz.

Ein Ausweichen der FCM-Fans von der Nordtribüne (als Sitzplätze konzipiert) in die vorhandenen Stehplatzbereiche in den Stadionecken ist für Garz deshalb schon keine Option, weil der Platz nicht ausreichen würde. „Und Stehplätze gehören nun mal hinter das Tor, da muss man sich nur in anderen Stadien umschauen. Das ist historisch so gewachsen. Die Fans wollen so dicht wie möglich ran ans Geschehen, um die Mannschaft am besten zu unterstützen. Und das ist nicht in den Ecken“, erklärt Garz.

Offene Ohren hat der Fan-Wunsch beim Club gefunden. „Wir wollen die Fans unterstützen, bauliche Veränderungen herbeizuführen“, sagte Mario Kallnik, Geschäftsführer der 1. FC Magdeburg Stadion- und Sportmarketing GmbH, nach dem HFC-Spiel.

Eines haben die FCM-Fans auf jeden Fall schon erreicht: Sie sitzen mit Bürgermeister, Stadt und Verein an einem Tisch. „Wir Fans sind jetzt in den Prozesse mit eingebunden. Das war damals nicht so und ist schon mal ein großer Fortschritt“, so Ulrich Garz vom Fan Rat e.V.