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Fußball Geduldsspiel für Bankert und Tischer

Matthias Tischer und Silvio Bankert verloren beim 1. FCM in der Drittliga-Vorbereitung ihre Stammplätze. In Spanien greifen beide neu an.

08.01.2016, 23:01

Novo Sancti Petri l Im 8:1 gewonnenen Testspiel gegen den spanischen Fünftligisten Novo Chiclana war Silvio Bankert einer der auffälligsten Akteure beim FCM. Vor allem verbal. Als Abwehrchef der zweiten Halbzeit dirigierte er seine Nebenleute lautstark hin und her. „Ich denke, Organisation, Erfahrung und Zweikampfverhalten sind meine Stärken“, sagt er. In Zukunft möchte Bankert seine Vorzüge auch wieder öfter in den Drittliga-Spielen des Tabellenvierten zeigen. In den ersten 19 Punktspielen gehörte der ehemals gesetzte Abwehrspieler nur selten zur Startformation von Jens Härtel, spielte in den letzten zehn Partien ganze acht Minuten.

„Grundsätzlich war 2015 dennoch ein erfolgreiches Jahr. Wir haben als Mannschaft unsere Ziele erreicht, daran habe auch ich meinen Anteil“, erklärt Bankert, für den die Reservistenrolle eine neue Erfahrung in seiner Fußballer-Laufbahn ist. „In meinem Alter hat man aber gelernt, im Sinne der Mannschaft auch über den Tellerrand zu schauen. Natürlich gebe ich mich mit der Situation nicht zufrieden, lehne mich nicht zurück“, so der ehemalige Chemnitzer.

Nach der gegen ihn gelaufenen Sommer-Vorbereitung will Bankert jetzt im sonnigen Süd-Spanien Pluspunkte für die zweite Saisonhälfte sammeln. Am Freitag wurde bei 20 Grad und Sonnenschein unter den strengen Augen von Fitness-„Guru“ Dirk Keller und Co-Trainer Ronny Thielemann vor allem an der Kondition gearbeitet: mit Medizinbällen, kleinen und großen Hürden oder dem Sprintschlitten.

„Die Grundlage ist die Fitness. Da bin ich sehr gut dabei. Und in den wenigen Testspielen muss ich dem Trainer zeigen: ich bin da“, so Bankert. Ein Wechsel sei aufgrund der persönlich nicht befriedigenden Situation (vorerst) kein Thema. „Das wäre mir zu einfach“, so der 30-Jährige (Vertrag bis 2017).

Matthias Tischer, Urgestein in Reihen des FCM und letzter „echter“ Magdeburger, muss sich in der Rückrunde sogar für einen neuen Vertrag in Stellung bringen. Nach der erfolgreichen Relegation gegen Offenbach mit Tischer im Tor musste der 30-Jährige zu Saisonbeginn wieder ins zweite Glied rücken hinter Jan Glinker und wartet auf seine Drittliga-Premiere. Und Glinkers Vertrag wurde gerade erst um zwei Jahre verlängert.

„Natürlich bin ich sportlich nicht 100-prozentig zufrieden. Aber um Egoismen an den Tag zu legen, liebe ich den Verein viel zu sehr. Das Wichtigste ist der Erfolg der Mannschaft. Ich möchte diese Zeit absolut nicht missen – es fehlt nur das i-Tüpfelchen“, versichert Tischer glaubhaft. Zwar hält sich Sportchef Mario Kallnik mit öffentlichen Zusagen bedeckt, dennoch geht Tischer davon aus, auch in der 21. Saison für den FCM zu spielen. „Ich weiß, was ich am FCM habe. Und ich denke, das ist auch umgekehrt so. Deshalb mache ich mir keine Platte.“ Konkurrent Glinker habe bisher keinen Anlass gegeben, den Torwart zu wechseln, räumt Tischer ein. „Ich warte auf meine Chance und will bis dahin zeigen, was mich über Jahre ausgezeichnet hat. Der Trainer weiß, dass er mit mir rechnen kann.“ Vorerst aber muss sich Tischer wohl weiter in Geduld üben – wie Mitspieler Silvio Bankert.