Fußball Gegen Hansa englische Woche krönen
Drittligist 1. FC Magdeburg biegt in der englischen Woche auf die Zielgerade ein. Alles fiebert dem Ostderby gegen Hansa Rostock entgegen.
Magdeburg l Der beim 0:0 in Aalen starke Abräumer Steffen Puttkammer brachte es auf den Punkt: „Ich kriege schon jetzt eine Gänsehaut, wenn ich an das Derby denke. Jeder ist total heiß, die Vorfreude riesengroß. Und die Fans werden bedingungslos hinter uns stehen.“
Schon das Hinspiel (1:1) sei, blickte der Defensivmann zurück, ein Highlight gewesen. „Und nun können wir in der englischen Woche unser Punktekonto sogar auf sieben Zähler ausbauen.“
Auch Kapitän Marius Sowislo betrachtete diese große Chance als zusätzliche Motivationsspritze: „Ich habe schon vor der englischen Woche gesagt, dass diese Spiele zeigen werden, wo der Zug hinführt. Bislang ist es gut gelaufen. Jetzt wollen wir im Derby alles reinhauen, den Dreier einfahren und damit oben dranbleiben.“
Sowislo betonte aber auch, dass sich die Mannschaft vor dem Aalen-Auftritt nicht mit Hansa beschäftigt, sondern sich voll auf das Auswärtsspiel beim Zweitliga-Absteiger fokussiert habe. Dass einige Stammakteure die weite Reise in die baden-württembergische Ostalb aber gar nicht erst mit antraten, der FCM „ohne neun“ begann, war auch für Sowislo eine Überraschung: „In der Form hatte ich nicht damit gerechnet. Zumal es immer ein Risiko ist. Aber es bot sich an, frische Leute zu bringen. Und ich kann vor jedem nur den Hut ziehen. Das zeigt, wie wir als Mannschaft funktionieren. Wenn es Neider gäbe, hätten wir nicht einen solchen Erfolg.“ Allerdings dürfte der FCM in dieser Formation zu 99,9 Prozent wohl nicht wieder auflaufen. Ein Nils Butzen agierte beispielsweise auf der ungewohnten linken Verteidigerposition, Sowislo im zweiten Abschnitt als Sturmspitze („Das ist für mich nicht ganz neu, weil das des Öfteren im Training passiert. Aber ich habe das Spiel lieber vor mir“) und Reservist Kevin Kruschke einmal mehr unglücklich.
Trotzdem wäre mit dieser Überraschungself beinahe noch ein Dreier herausgesprungen. Niklas Brandt traf in der Schlussphase bei einem Freistoß nur den Pfosten. „Das war genauso gewollt. Schade, manchmal springt so ein Ball auch ins Tor“, trauerte der Mittelfeldakteur der größten FCM-Chance ein wenig hinterher.
Und der Punktgewinn in dieser Formation zeigte eben auch, dass viele der vermeintlichen Reservisten nahe dran sind, es keinen (zu) großen Abstand zu den „Etablierten“ gibt. Ohnehin weist Härtel immer wieder darauf hin, dass bei insgesamt 38 Punktspielen die Belastung enorm hoch sei und die Spieler es ohne Pausen „sonst physisch nicht durchstehen würden“.
Härtel, dem anzumerken war, dass er sich über den Erfolg seiner ungewöhnlichen Personalentscheidungen freute, kündigte gut gelaunt an: „Es wird wieder rotiert.“ Um dann doch noch etwas konkreter zu werden: „Wir haben ja die Rotation bewusst so gewählt. Das heißt, für die Jungs, die in Aalen gespielt haben und nach siebeneinhalbstündiger Busfahrt donnerstags früh um 4 Uhr wieder in Magdeburg angekommen sind, wird es schwer.“