Handball-Bundesliga Souveräner Sieg in Kiel: SCM festigt Tabellenführung
Der SC Magdeburg ist auch in der Bundesliga perfekt in das Jahr gestartet. Mit dem höchsten Auswärtssieg beim THW Kiel untermauert das Team seine Titelambitionen.
Kiel. - Der SC Magdeburg hat sich nach dem Kantersieg im DHB-Pokal gegen die Rhein-Neckar Löwen auch in der Bundesliga mit einem Ausrufezeichen aus der EM-Pause zurückgemeldet. Mit dem 33:26 (15:13) beim THW Kiel behaupteten die Grün-Roten ihre Tabellenführung. Zugleich war es der höchste Bundesliga-Sieg des SCM beim THW aller Zeiten – bisher ein 32:29 aus dem April 2003.
Die vielleicht spielentscheidende Szene ereignete sich drei Minuten vor der Pause. Kiels Domagoj Duvnjak traf Janus Dadi Smarason im Gesicht. Die Schiedsrichter Hanspeter Brodbeck und Simon Reich zeigten ohne Überprüfung des Videobeweises die Rote Karte gegen den kroatischen THW-Kapitän und Abwehrspezialisten.
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SCM-Spiel in Kiel: Rote Karte für den Kieler Duvnjak
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich der SCM bereits ein komfortables Polster erspielt. Nach einem 4:5-Rückstand hatten die Grün-Roten den Zugriff in der Abwehr gefunden. Mit sechs Paraden von Torwart Nikola Portner sowie nach einigen Ballgewinnen in der Deckung setzten sie sich auf 14:7 abgesetzt (23.).
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Doch die Hoffnung auf einen gemütlichen Abend an der Förde mussten die knapp 100 mitgereisten Magdeburger Anhänger noch vor der Halbzeit begraben. Nur einen weiteren Treffer ihres Teams durften sie bis zur Pause bejubeln. Ansonsten war Kiels Keeper Tomas Mrkva dreimal zur Stelle und ermöglichte so die Aufholjagd der Gastgeber. Magnus Landin verkürzte zum 13:15-Pausenstand.
Pfiffe gegen Smarasson vom SCM
Drei Sekunden vor dem Kabinengang gab es jedoch erneute Aufregung. Nach einem Foul von Patrick Wiencek an Smarason marschierte das Schiedsrichter-Duo an den Monitor. Nach Überprüfung der Bilder verzichteten sie jedoch auf eine persönliche Strafe. Die THW-Fans unterstellten dem Isländer in Diensten des SCM stattdessen Theatralik und quittierten in der zweiten Hälfte jeden Ballkontakt von Smarason mit Pfiffen.
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Doch dieser ließ sich wie seine Mitspieler nicht beeinflussen. Tim Hornke und zweimal Omar Ingi Magnusson sorgten für einen 3:0-Lauf zum 13:18. Es dauerte mehr als fünf Minuten bis zum ersten Kieler Tor nach Wiederanpfiff.
SCM mit Wurfquote von 90 Prozent
„Ich bin froh, dass wir fast von Anfang an dominiert haben“, sagte der neunfache und beste SCM-Torschütze Hornke: „Bis auf die Phase vor der Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht.“ Auch im weiteren Verlauf, in dem sich die Elbestädter keine Schwächephase leisteten. Mit einer Wurfquote von 90 Prozent (18 Tore bei 20 Versuchen) in der zweiten Hälfte konnte der Vorsprung konstant bei vier Toren gehalten werden.
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Kiel versuchte zwar mit allen Mitteln, den Anschluss herzustellen – so schickte Trainer Filip Jicha den siebten Feldspieler auf die Platte. Doch als Portner dies zur 31:25-Führung nutzte (56.), war der grün-rote Auswärtssieg in trockenen Tüchern. Den letzten Treffer markierte schließlich Lukas Mertens zum 33:26-Endstand. Hornke: „Wir sind mit Selbstbewusstsein in die Zweikämpfe gegangen und hatten eine hohe Ballsicherheit.“