Handball-Champions League SC Magdeburg mit knapper Niederlage in Kielce
Der SC Magdeburg hat in der Champions League das Viertelfinal-Hinspiel in Polen mit 26:27 verloren – aber das lässt den Grün-Roten noch alle Möglichkeiten, um ins Final 4 einzuziehen.
Kielce. - Trotz einer knappen Niederlage in Kielce darf der SC Magdeburg vom erneuten Einzug in das Final 4 träumen. Das 26:27 (13:14) lässt für das Viertelfinal-Rückspiel am 1. Mai in der Getec-Arena hoffen. „Es war eine tolle Atmosphäre“, sagte Gisli Kristjansson und richtete den Blick nach vorn: „Es ist erst Halbzeit. Das lässt uns alle Chancen.“
Schon beim Einlaufen wurde deutlich, dass die Grün-Roten in der Hala Legionow mindestens gegen acht, wenn nicht sogar gegen neun Mann spielen werden. Die 4.200 polnischen Fans pfiffen die SCM-Spieler durchgängig aus. Denn auch sie sehnen sich nach verlorenen Endspielen 2022 und 2023 nach dem Champions-League-Pokal.
Und zunächst beeindruckte die hitzige Atmosphäre den SCM. Unter anderem vergab Omar Ingi Magnusson zwei Siebenmeter, dazu traf er einmal die Latte. So hieß es nach zehn Minuten 1:4 nach dem Tor von Dylan Nahi.
Viertelfinal-Hinspiel des SCM: Rot für Kielces Nahi
Der Franzose stand kurz darauf erneut im Mittelpunkt. Bei einer Abwehraktion traf er Kristjansson im Gesicht. Nach Videobeweis entschieden die Schiedsrichter aus Nordmazedonien auf Rot (10.).
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Magdeburg kam in Überzahl zwar heran und verkürzte kurz danach auf 5:6, doch die Unzufriedenheit war Spielern und Trainer Bennet Wiegert anzusehen. Während Magnusson erst Christian O’Sullivan und dann Kristjansson eine lautstarke Ansage machte, nahm sich Wiegert nach einem technischen Fehler ebenfalls Kristjansson zur Brust. Mit Erfolg. Zwei Minuten später erzielte der Isländer den Ausgleich zum 12:12 (27.). Nach dem Tor von Benoit Kounkoud nahm Magdeburg beim 13:14 dennoch einen knappen Rückstand mit in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel blieb es umkämpft. Kielce legte vor, Magdeburg zog nach. Doch die Führung wollte den Grün-Roten nicht gelingen. Erst als Sergey Hernandez mit seiner zehnten Parade gegen Haukur Thrastarson zur Stelle war, warf Kristjansson den Titelverteidiger erstmals in dieser Partie in Front – 23:22 (51.).
SCM in Kielce: Olejniczak verletzt sich schwer
Doch es blieb eine Momentaufnahme. Die Polen antworteten umgehend. Erst Alex Dujshebaev und dann Bruder Daniel drehten die Partie erneut (24:23/53.).
In der folgenden Auszeit beruhigte Wiegert seine Spieler trotz des Rückstandes: „Das Ergebnis ist fantastisch. Jetzt sind wir da!“ Allerdings wurde der Spielfluss schmerzhaft unterbrochen. Felix Claar war beim Wurf zum 25:26-Anschluss Kielces Michal Olejniczak ins linke Bein gefallen. Der Pole hat sich dabei das Knie verdreht und musste auf einer Trage aus der Halle gebracht werden.
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So sah Olejniczak nicht mehr, wie Andreas Wolff, der in den vergangenen Tagen vermehrt mit einem Wechsel nach Magdeburg in Verbindung gebracht wird, den letzten Freiwurf von Claar über die Latte lenkte und den 27:26-Sieg für Kielce festhielt. „Wir wollten eigentlich höher gewinnen und wissen, dass es nächste Woche schwer wird“, haderte Kielces Top-Werfer Alex Dujshebaev.
Auch Wiegert war unschlüssig, wie er das Resultat einsortieren sollte: „Ich weiß nicht, ob ich zufrieden oder enttäuscht sein kann. Ich habe das Gefühl, wenn wir besser spielen, können wir auch gewinnen und hätten mehr Kopfkino bei Kielce erzeugt. Aber es ist okay. Wir müssen damit jetzt leben.“
Statistik zum Spiel: Kielce - SC Magdeburg
Kielce-Tore: A. Dujshebaev 8, Karacic 7, Tournat 3, D. Dujshebaev 2, Olejniczak 2, Karalek 1, Kounkoud 1, Moryto 1/1, Nahi 1, Surgiel 1
SCM-Tore: Claar 8, Hornke 6/2, Kristjansson 6, Magnusson 2, Musche 2, Bergendahl 1, Saugstrup 1
Schiedsrichter: Nikolov/Nachevski (Nordmazedonien)
Zuschauer: 4.200 (ausverkauft)
Strafminuten: 4 – 0
Rot: Nahi (Kielce/10.)
Siebenmeter: 1/1 – 2/4