Fußball Härtel mahnt zur Geschlossenheit
Trainer Jens Härtel hat vor dem Heimspiel des 1. FC Magdeburg gegen die Stuttgarter Kickers zur Geschlossenheit aufgerufen.
Magdeburg l Nach dem tagelangen Hickhack um die Gästekarten im Heimspiel gegen Hansa Rostock und dem teilweisen Abrücken von FCM-Anhängern vom Verein bangt Trainer Jens Härtel um die Geschlossenheit. Club und Fans dürften sich nicht auseinanderdividieren lassen. „Was uns bisher ganz, ganz stark gemacht hat, war, dass die Reihen geschlossen waren. Das hat eine unheimliche Kraft entwickelt. Wir brauchen diese Kraft aus dem Umfeld und unsere Fans“, mahnte Härtel, der nach zuletzt drei Unentschieden und der 0:2-Niederlage beim VfL Osnabrück mit dem Tabellenvorletzten Stuttgarter Kickers der Papierform nach eine leichte Aufgabe vor sich hat. Härtel erklärte das Thema für beendet: „Jeder hat in der Geschichte Fehler gemacht. Jetzt sollten wir uns wieder darauf konzentrieren, Punkte zu holen“, so der FCM-Coach.
Die Degerlocher befinden sich aktuell im Aufschwung. Nach dem glücklichen 1:0 im Hinspiel stürzten die Schwaben bis auf die Abstiegsplätze ab. Trainer Horst Steffen musste gehen, Tomivslav Stipic kam, und auch die Mannschaft hat erheblich ihr Gesicht verändert. Nach der Winterpause haben auch erste Erfolge eingesetzt, acht Punkte holten die Kickers aus fünf Spielen. „Es ist ein bisschen schwierig, weil wir nicht so richtig wissen, wie die Kickers spielen. Die haben verschiedene Grundordnungen. Es gibt ein paar Ideen“, sagte Härtel und ließ sich nicht in die Karten schauen.
Klar ist, dass der FCM seine Mannschaft umbauen muss. Niklas Brandt (Gelb-Rote Karte), Steffen Puttkammer und Nils Butzen (jeweils 5. Gelbe Karte) fehlen gegen Stuttgart gesperrt. Gut möglich, dass Burak Altiparmak nach seiner Reservistenrolle zurückkehrt in die Startelf. Auch Jan Löhmannsröben dürfte nach dem Brandt-Ausfall wieder von Beginn an dabeisein. Bei Stuttgart fehlen Bajram Nebihi (Innenbandanriss), Petar Sliskovic (Außenmeniskusanriss) und José-Alex Ikeng Knorpelschaden.
Nach zuletzt drei FCM-Punktspielen ohne Tor steht am Sonntag besonders Christian Beck im Fokus. Der FCM-Torjäger (15 Treffer) wartet aber noch zwei Spiele länger auf ein Erfolgserlebnis. Härtel hat den 27-Jährigen in der abgelaufenen Trainingswoche vor allem mit „Normalität“ umsorgt. „Das hilft in dieser Situation am besten. Natürlich gab es auch kleine Randgespräche oder aufmunternde Worte“, so Härtel. Die gewohnte Lockerheit sei bei Beck aber noch nicht zurück: „Er macht sich Gedanken, kann das auch im Training nicht ganz abstreifen. Er ist auch ohne Tore ein wichtiger Bestandteil dieser Mannschaft. Er muss einen Haken dranmachen“, forderte Härtel.
Der FCM hatte bis Freitagabend noch nicht entschieden, ob er die reduzierte DFB-Strafe (38 000 Euro und Teilausschluss auf Bewährung) akzeptiert oder dagegen Rechtsmittel einlegt.