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SC Magdeburg „Höchststrafe“ für Weber

Der Magdeburger Philipp Weber vom SC DHfK Leipzig ist ausgerechnet im Bundesliga-Derby gegen seinen Ex-Verein nur Zuschauer.

Von Janette Beck 07.09.2015, 23:01

Magdeburg/Leipzig | Höchststrafe für Philipp Weber: Wenn am Mittwochabend in der Arena Leipzig das Ostderby des SC DHfK Leipzig gegen Magdeburg ansteht, dann ist der Rückraumspieler nur Zuschauer. Der 22-Jährige, der von 2003 bis 2013 das SCM-Trikot trug, hatte sich Anfang August beim Testspiel gegen den rumänischen Meister Baia Mare (29:26) einen Ellenbogenbruch zugezogen.
„Ich bedaure das wirklich sehr, nicht auflaufen zu können. Denn seitdem unser Aufstieg in die erste Liga feststand, habe ich mich tierisch auf das Derby gegen Magdeburg gefreut. Das ist für mich eines der wichtigsten Spiele überhaupt, wie man sich vielleicht vorstellen kann“, ist Weber untröstlich, nicht rechtzeitig fit zu sein. „Ich würde wirklich mein letztes Hemd dafür geben, spielen zu dürfen.“ Aber ein Comeback übers Knie zu brechen, mache keinen Sinn. „Das Risiko ist zu groß. Es kommen in der nächsten Zeit noch wichtigere Spiele, wo wir gegen den Abstieg punkten müssen. Da werde ich eher gebraucht“, so Weber, der erst seit einer Woche wieder im Training ist.
Der vom Verletzungspech verfolgte Leipziger hatte zwei Wochen seinen linken Arm ruhigstellen müssen, nachdem sein Sturz im besagten Testspiel „echt unglücklich“ gewesen sei. „Wenn es darum geht, Pech abzubekommen, stehe ich offensichtlich immer in der ersten Reihe.“ Letztlich habe er aber noch Glück im Unglück. „Es hätte ja auch meinen Wurf-arm erwischen können“, trug der Blondschopf sein Schicksal mit Fassung, zumal er so unverhofft mehr Zeit für seine beim HC Leipzig Handball spielende Freundin Anne Hubinger hatte. Mit der Magdeburgerin wohnt Weber seit einem Jahr zusammen. „Wir sehen uns ansonsten ja nicht so häufig. Aber wir sehen das so: Die Zeit als Handballer nimmt vielleicht ein Drittel des Lebens ein, die restlichen zwei Drittel gehören dann uns.“
Dennoch war der Schock ob der erneuten Zwangspause groß, denn schon in der Vorsaison hatte Weber wegen einer Schulterverletzung und einer Bauchmuskelverletzung lange gefehlt. „Klar denkst du da: Warum eigentlich immer ich?“, gesteht der gebürtige Schönebecker, der trotzdem in 28 Spielen 193 Tore erzielt hatte.
Schmerzlindernd wirkte der Heimauftakt nach Maß, als Leipzig überraschend den HSV Hamburg besiegte: „Das war ein Traumstart in die erste Liga. Die Stimmung war riesig, und ich war echt stolz auf die Jungs.“
Eine Wiederholung am Mittwoch „wäre natürlich sensationell“, räumt der Ex-Magdeburger ein. Doch nicht nur ob der „saustarken Leistung“ des SCM gegen die Löwen, die er live verfolgte, sieht Weber sein Team als Außenseiter: „Schon beim Vorbereitungs-Turnier in Halle haben wir gesehen, dass der SCM für uns eigentlich noch eine Nummer zu groß ist.“