Dritte Liga Mit 41 Punkten fast aller Sorgen ledig
Der 1. FC Magdeburg macht mit dem 2:1 (2:0) gegen Stuttgarter Kickers einen Riesenschritt in Richtung vorzeitiger Klassenerhalt.
Magdeburg l „Das war wieder einmal ganz harte Arbeit. Wir wussten, dass die vor uns liegende englische Woche richtungsweisend sein würde, und freuen uns jetzt auf das nächste Spiel in Aalen“, sagte FCM-Kapitän Marius Sowislo nach dem Kraftakt. Und weiter: „Die nunmehr erreichten 41 Punkte können sich als Aufsteiger allemal sehen lassen. Wir sind vielleicht nicht vollauf zufrieden mit diesem Zwischenergebnis, aber doch einverstanden.“
Von Beginn an entwickelte sich eine flotte, spannungsgeladene Partie in der MDCC-Arena. Das lag auch daran, dass die Gäste erstaunlich offensiv auftraten und insgesamt mehr vom Spiel hatten. Das belegte auch das Eckenverhältnis – 2:11. Doch der FCM hielt leidenschaftlich dagegen und profitierte nicht zuletzt von seinem Traumstart.
Nach der ersten Ecke traf Sebastian Ernst aus dem Gewühl aus Nahdistanz zum 1:0 (2.). Zwar zeigte sich der Tabellenvorletzte keineswegs geschockt und besaß gute Ausgleichschancen, doch erneut fiel im weiteren Verlauf das Tor auf der anderen Seite. Nach toller Vorarbeit von Christian Beck, der wieder einmal weite Wege ging, und dem quirligen Manuel Farrona-Pulido, traf Tarek Chahed flach zum 2:0 (32.).
Allerdings war es mitunter ungewöhnlich ruhig in der Arena. Der harte Kern, der Block U, verweigerte wegen der Vorkommnisse der letzten Tage, u. a. des Karten-Hick-Hacks gegen Rostock, in den ersten 45 Minuten aus Protest seine verbale Unterstützung.
Nach dem Wechsel machten die Gäste mit viel Wut im Bauch noch mehr Druck und brachten die Elbestädter so manches Mal in arge Bedrängnis. Nach 66 Minuten war es dann soweit. Alessandro Abruscia erzielte mit einem abgefälschten 18-m-Freistoß das Anschlusstor. Und nun begann das große Zittern.
Doch es passierte nichts mehr. In der Schlussphase hätte sogar das dritte FCM-Tor fallen müssen, als die Schwaben alles nach vorne warfen, der Club aber den Sack nicht zumachte.
„Da haben wir es versäumt, den Deckel draufzumachen, vorher aber natürlich auch mit Glück und Geschick Schlimmeres verhindert. Trotzdem ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, die mit viel Leidenschaft und Aggressivität den Fußball spielt, den sie kann“, sagte ein zufriedener Club-Trainer Jens Härtel.
Kollege Tomislav Stipic haderte dagegen mit dem Spielverlauf: „Wir hatten gefühlte 70 Prozent Ballbesitz, doch die Mannschaft hat sich nicht dafür belohnt. Sehr schade.“
Zurück zum FCM: Möglich, dass Rückkehrer Nico Hammann nach einer Verletzung am linken Bein, die ihm bei einem Zusammenprall ausgerechnet Teamkollege Sowislo zugefügt hatte, ausfällt: „Im Moment sieht es nicht gut aus“, sagte Hammann, der „gegen starke Stuttgarter von einem harten Stück Arbeit sprach“.