Handball SC Madeburg bucht in Veszprém das Ticket für das Viertelfinale
Die Grün-Roten haben das „Endspiel“ in Veszprém für sich entschieden. Mit dem zwölften Champions-League-Erfolg in Serie zog der Titelverteidiger in die Runde der letzten Acht ein.
Veszprém/Magdeburg. - Veszprém/Magdeburg. Der SC Magdeburg hat den Einzug in das Viertelfinale der Champions League perfekt gemacht. Die grün-roten Handballer gewannen das „Endspiel“ um die Runde der letzten Acht bei Telekom Veszprém mit 30:28 (14:14). Und weil Barcelona anschließend überraschend mit 34:37 (19:18) gegen Montpellier unterlag, beendete der SCM die Vorrunde sogar als Gruppensieger. Damit überspringt das Team die Play-offs und ist erst wieder Ende April in der Königsklasse gefordert.
„Es ist schwierig, die richtigen Worte zu finden. Es war ein großes Match von zwei großen Teams. Unser großes Ziel war es einen Punkt zu holen, um ins Viertelfinale zu gehen. Wir genießen den Moment“, freute sich SCM-Coach Bennet Wiegert.
Von Beginn an war es das intensive „Endspiel“ um das Viertelfinale. Die 5.019 Fans, zu denen mit Emily Bölk auch die Kapitänin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft gehörte, verwandelten die ausverkaufte Veszprém Aréna – wie erwartet – in einen Hexenkessel. Doch Magdeburg wusste mit der hitzigen Atmosphäre in Ungarn umzugehen.
Matthias Musche erzielte mit dem 4:3 die erste Gäste-Führung des Abends (10.). Der Titelverteidiger war besser drin im Spiel. Mitte des ersten Abschnitts betrug der Vorsprung drei Tore, nachdem Felix Claar das 8:5 erzielte. Mike Jensen, der frühere SCM-Keeper zwischen den Pfosten von Veszprém, bekam nur selten ein Körperteil an den Ball. Falls ein Wurf dann doch mal nicht ins Tor ging, warfen die Grün-Roten eher am Kasten vorbei oder an die Latte. Die Gastgeber gingen mit ihren Chancen noch fahrlässiger um. So brauchte Sergey Hernandez bei den ersten beiden Siebenmetern nicht eingreifen.
Hornke und Claar bringen SCM auf die Siegerstraße
Ab der 20. Minute kippte aber die Spielkontrolle. Mit einem 4:1-Lauf glichen die Ungarn zum 11:11 aus. Wiegert versammelte sein Team zur Auszeit: „Wir müssen im Angriff direkter werden und für mehr Raum sorgen.“ Bis zum Seitenwechsel blieb es ausgeglichen. Mit 14:14 ging es in die Kabine.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts war es zunächst weiter eng. Magdeburg legte vor, Veszprém glich aus. In der 46. Minute wechselte dieser Rhythmus. Yehia Elderaa traf ins leere Tor zum 22:21. Doch die Elbestädter schlugen mit einem 4:0-Lauf zurück. Zweimal Tim Hornke und zweimal Claar stellten nun die Weichen auf Sieg und Viertelfinale.
Mehr als 200 grün-rote Fans in Veszprém
Die Gastgeber versuchten noch einmal den Rückstand zu verkürzen. Dafür setzte Trainer Momir Ilic auf den siebten Feldspieler. Aber auch davon ließ sich Magdeburg nicht mehr stoppen. Spätestens als Hernandez, der mit 16 parierten Bällen Spieler der Partie wurde, mit einer Doppelparade gegen Elderaa und Ludovic Fabregas zur Stelle war und Claar – mit neun Toren bester Schütze des Spiels – im Gegenzug das Spielgerät zum 29:25 ins Netz hämmerte war die Partie entschieden (58.).
Die SCM-Profis konnten somit mit den mehr als 200 mitgereisten grün-roten Fans den zwölften Königsklassen-Sieg, den Viertelfinal-Einzug und, wie sich später am Abend herausstellte, den Gruppensieg feiern. „Es ist eine der härtesten Aufgaben, hier zwei Punkte zu holen“, sagte Gisli Kristjansson anerkennend über die Atmosphäre. Der Isländer lobte aber auch die Leistung seines Teams: „Wir sind cool geblieben und haben unseren Job getan. Außerdem hatten wir eine unglaubliche Performance von unserem Torwart.“
Während es für Veszprém Ende März mit den Play-offs gegen den Ligakonkurrenten Pick Szeged weitergeht, hat Magdeburg bis Ende April in der Champions League frei. Gegner im Viertelfinale ist dann der Sieger des Duells GOG Svendborg gegen KS Kielce.
Statistik zum Spiel
Veszprém-Tore: Fabregas 8, Elderaa 5, Remili 4, Casado Marcelo 3, Descat 2, Kosorotov 2, Sandell 2, Elisson 1, Vailupau 1
SCM-Tore: Claar 9, Magnusson 5/1, Musche 4, Smarason 4, Saugstrup 3, Hornke 2, Bergendahl 1, Kristjansson 1, O’Sullivan 1
Schiedsrichter: D. Accoto Martins/ R. Accoto Martins (Portugal)
Zuschauer: 5.019 (ausverkauft)
Strafminuten: 6 – 6
Siebenmeter: 0/3 – 1/1