Handball SC Magdeburg beschenkt sich selbst
Die Grün-Roten gewinnen einen Tag nach ihrem 70. Geburtstag deutlich gegen Schlusslicht Potsdam. Für Jubel sorgen zudem das Comeback von Omar Ingi Magnusson und viele Legenden auf der Tribüne.

Magdeburg. - Die Handballer des SC Magdeburg haben für das perfekte Geburtstagsgeschenk gesorgt. Einen Tag nach dem 70. Jahrestag der SCM-Gründung besiegten die Grün-Roten das Tabellenschlusslicht 1. VfL Potsdam standesgemäß mit 25:15 (13:7). Allerdings hatte der Titelverteidiger mehr Mühe mit dem Aufsteiger als zu erwarten war. Einen weiterer Anlass zur Freude war zudem das Comeback von Omar Ingi Magnusson.
Zu Beginn wurden die Kräfteverhältnisse deutlich. Philipp Weber, Felix Claar und erneut Weber sorgten für ein schnelles 3:0 (4.). Es dauerte fast sieben Minuten, bis Dustin Kraus das erste Tor der Gäste warf. Und es dauerte weitere acht Zeigerumdrehung, ehe Sergey Hernandez, der insgesamt 15 Paraden verbuchte, erneut hinter sich greifen musste.
Dass es nach einer Viertelstunde allerdings lediglich 6:2 stand, lag vor allem an der Offensive der Magdeburger. Technische Fehler, Missverständnisse und Fehlwürfe reihten sich aneinander. Tim Hornke leistete sich unter anderem drei Fehlwürfe, anschließend ersetze Isak Persson den Rechtsaußen. Großer Jubel kam in der 20. Minute auf. Nach dreimonatiger Verletzungspause kehrte Omar Ingi Magnusson auf die Platte zurück. Der Isländer hatte sich ja Anfang Dezember am rechten Sprunggelenk verletzt. Seinen einzigen Wurf bis zur Pause wehrte allerdings der starke Martin Tomovski (18 Paraden) im Potsdamer Tor ab.
27 Legenden aus 70 Jahren SCM auf der Tribüne
Trotz der Defizite im Angriff nahm der SCM ein 13:7 mit in die Halbzeit. Und in dieser wurde es emotional. 27 ehemalige Legenden aus 70 Jahren SCM versammelten sich auf der Platte. Unter anderem waren Bartosz Jurecki, Henning Fritz und Bundestrainer Alfred Gislason der Einladung gefolgt.
Die 6.600 Zuschauer in der ausverkauften Getec-Arena feierten die Urgesteine. So lief Olafur Stefansson, als er aufgerufen wurde, in Richtung Tor. Aus zehn Metern traf der Isländer aber nur den Pfosten des leeren Tores. Besser machte es Joel Abati, der einen Siebenmeter gegen Silvio Heinevetter verwandelte.
Nach Wiederanpfiff sahen die Ikonen der vergangenen Jahrzehnte, dass sich das aktuelle SCM-Team weiterhin schwer tat. Potsdams Elias Kofler verkürzte in der 39. Minute auf 15:12. Die Grün-Roten mussten eine Schippe drauflegen, damit die Geburtstagsparty nicht von dem punktlosen Aufsteiger gecrasht wird. Mit einem 7:0-Lauf sorgten sie wieder für klare Verhältnisse. Das 22:12 von Claar neun Minuten vor dem Ende bedeutete zudem das erste Zehn-Tore-Polster.
Diese Differenz stand auch nach der Schlusssirene auf der Anzeigetafel. Der SCM sorgte somit selbst für das beste Geburtstagsgeschenk – wenn auch mit mehr Mühe als gewünscht. „Vielleicht hat das Jubiläum ein bisschen abgelenkt. Aber wenn man sieht, was hier mit der Choreografie, dem Sondertrikot und den früheren Spielern abgelaufen ist, macht mich das stolz und zeigt, dass dieser Verein etwas ganz Besonderes ist“, freute sich SCM-Trainer Bennet Wiegert: „Das muss man wertschätzen und genießen.“
Statistik zum Spiel
SCM-Tore: Weber 6, Claar 5, Musche 5/4, Mertens 2, Damgaard 1, Hernandez 1, Hornke 1, Lagergren 1, Serradilla 1, Zechel 1
VfL-Tore: Simic 4, Akakpo 2, Fuhrmann 2/1, Klein 2, Kofler 2, Kraus 1, Orlov 1, Paulnsteiner 1
Schiedsrichter: Linker (Recklinghausen)/Schmidt (Bochum)
Zuschauer: 6.600 (ausverkauft)
Strafminuten: 2 – 16
Rot: Schramm (Potsdam/36.), Simic (Potsdam/43.)
Siebenmeter: 4/5 – 1/1
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