Handball SC Magdeburg erobert mit Sieg gegen Eisenach die Tabellenspitze
Der SC Magdeburg führt die Tabelle der Handball-Bundesliga an. Dank des Sieges gegen den ThSV Eisenach übernahmen die Grün-Roten Platz eins von den Füchsen Berlin.
Magdeburg - Eine Woche nach dem Gewinn der Klub-Weltmeisterschaft hat der SC Magdeburg auch in der Handball-Bundesliga die Spitzenposition eingenommen. Die eigene Aufgabe gegen den ThSV Eisenach erledigten die Grün-Roten beim 38:31 (24:16) souverän und profitierten zudem von einer Niederlage des bisherigen Spitzenreiters Füchse Berlin.
„Ich hätte mir gewünscht, dass wir es ausblenden können. Aber als die ersten Spieler mit Handy in der Hand in die Halle gekommen sind, war der Zug abgefahren“, berichtete SCM-Coach Bennet Wiegert, der sich über die Tabellenführung freute: „Das ist ein schöner Beigeschmack. Deswegen sollte keiner unzufrieden nach Hause gehen.“
17 Minuten durften die Gäste aus Thüringen von der Überraschung im Ostderby träumen. Bis zum 11:11 hielt der Aufsteiger die Partie ausgeglichen. Dies lag vor allem an Manuel Zehnder, der sieben Treffer bis zum diesem Zeitpunkt erzielte. Doch dann zeigten die Magdeburger, wer den Ton angibt. Über 15:12 setzten sich die Gastgeber innerhalb zehn Minuten auf 20:14 ab. Beim Seitenwechsel betrug der Vorsprung sogar schon acht Tore - 24:16.
„Wir haben einen überragenden Angriff in der ersten Halbzeit gespielt. 92 Prozent Trefferquote ist Wahnsinn“, lobte Wiegert. Lediglich zwei Würfe fanden nicht den Weg in das Tor. Eisenachs Keeper Matija Spikic und Mateusz Kornecki verzeichneten in den ersten 30 Minuten keine einzige Parade. Die Magdeburger Nikola Portner an seinem 30. Geburtstag und Sergey Hernandez wehrten allerdings auch nur drei Würfe ab. „Wir hatten mehr Probleme, in unserer Abwehr den Zugriff zu bekommen. Da haben sie uns auseinander gezogen“, monierte Wiegert daher.
Kurze Hoffnung bei Eisenach
Das änderte sich nach der Pause. Der Vorsprung gab dem SCM Sicherheit. Omar Ingi Magnusson und Felix Claar stellten nach Wiederanpfiff zügig auf einen Zehn-Tore-Differenz - 26:16. Anschließend war es jedoch mit der Effektivität vorbei. ThSV-Torwart Kornecki sammelte die ersten Paraden. Damit sendete er noch einmal ein Signal an seine Teamkollegen. Die Gäste verkürzten mit einem 5:0-Lauf. Zehnder erzielte 14 Minuten vor dem Ende per Siebenmeter das 30:25.
Die Hoffnung auf ein Comeback erstickten die Magdeburger allerdings umgehend im Keim. Spätestens mit drei Treffern in Folge von Albin Lagergren zum 34:26 (51.) war der Heimsieg und der Sprung an die Tabellenspitze in trockenen Tüchern. Auch gegen die erneute Ergebniskosmetik des Aufsteigers (36:31/58.) konterte Magdeburg. Tim Hornke erzielte den 38:31-Endstand.
Berlin verliert in Kiel
Dass der SC Magdeburg die Tabellenführung übernehmen konnte, lag auch an der ersten Saison-Niederlage der Füchse Berlin. Die Hauptstädter mussten sich beim THW Kiel mit 26:30 (10:14) geschlagen geben. Ein 4:0-Lauf in der ersten Halbzeit zum 11:8 legte dabei den Grundstein für den THW. Im zweiten Abschnitt kratzten die Berliner zwar noch einmal am Ausgleich, doch angeführt von einem überragenden Domagoj Duvnjak (neun Treffer) ließen sich die Kieler den Heimsieg nicht mehr nehmen.
Zeit für Weber wird eng
Für Philipp Weber wird es ein Wettlauf mit der Zeit. Etwas mehr als sieben Wochen sind es noch bis zur Heim-EM. Ob der Rückraumspieler nach seiner Knie-Verletzung, die er sich bei der Klub-WM zugezogen hat, dann für Deutschland auflaufen kann, bleibt fraglich. „Am 28. November hat er ein Kontroll-MRT“ sagte Trainer Bennet Wiegert und ergänzte: „Die Ausfallzeit von sechs bis acht Wochen verdichtet sich.“ Sollte sich diese Prognose final bestätigen, könnte Weber pünktlich zum EM-Start am 10. Januar fit werden.
Statistik zum Spiel
SCM-Tore: Claar 12, Magnusson 5/4, Hornke 4, Lagergren 4, Saugstrup 4, Musche 3, Bergendahl 2, O’Sullivan 2, Pettersson 1, Smarason 1
ThSV-Tore: Zehnder 10/5, Grgic 5, Kurch 5, Walz 4, Saul 3, Donker 1, Ende 1, Mengon 1, Snajder 1
Schiedsrichter: Otto (Syke-Barrien)/Piper (Kiel)
Zuschauer: 6.600 (ausverkauft)
Strafminuten: 6 – 10
Siebenmeter: 4/4 – 5/6