Handball SC Magdeburg feiert Auferstehung gegen Barcelona
Die Grün-Roten haben ihre Krise gestoppt. Nach vier Niederlagen in Folge gab es für den SCM ausgerechnet gegen Barcelona das ersehnte Erfolgserlebnis. Sergey Hernandez überragt im Tor.
Magdeburg. - Der SC Magdeburg hat seinen Negativlauf beendet. Nach wettbewerbsübergreifend vier Niederlagen in Folge durften die Grün-Roten ausgerechnet in der Champions League gegen den FC Barcelona wieder jubeln. Gegen den bis dato ungeschlagenen Titelverteidiger gewannen sie mit 28:23 (14:13).
„Ich freue mich für die Mannschaft. Sie hat alles reingeworfen, was sie hatte. Von hinten bis vorne eine kämpferische Leistung. Es lief nicht alles perfekt. Aber was wir in der Abwehr weggearbeitet haben, war überragend. Und ich finde es fantastisch, wie wir heute empfangen und unterstützt wurden. Das ist eine ganz besondere Symbiose zwischen den Fans und dem Team. Dafür schätze ich den Verein“, sagte nach dem Spiel ein überglücklicher Coach Bennet Wiegert.
Nach einem ausgeglichenen Beginn sah es zunächst nicht gut aus für den SCM, der kurzfristig auf den erkrankten Kapitän Christian O’Sullivan verzichten musste. Zwischen der siebten und der 16. Minute zogen die Gäste von 3:3 auf 10:5 davon. Omar Ingi Magnusson verkürzte per Siebenmeter auf 6:10. „Wir sind voll da“, sprach Wiegert in der ersten Auszeit seinem Team Mut zu. Und der 42-Jährige stachelte das Rückzugsverhalten seiner Profis an: „Wenn einer nicht mit zurück läuft, den nehme ich sofort raus.“
Hernandez überragt im Magdeburger Tor mit 18 Paraden
Diese deutliche Ansage zeigte Wirkung. Die Grün-Roten verhinderten nun die Gegenstöße der Katalanen und kamen ihrerseits selbst zu Wurfgelegenheiten. Und mit jeder gelungenen Aktion kamen nun auch die 6.600 Zuschauer in der ausverkauften Getec-Arena hinzu. Nach der neunten Parade von Sergey Hernandez wurde die Halle zum Hexenkessel. Denn im Gegenzug erzielte Albin Lagergren das 12:12 (27.). Der Schwede war auch zwei Zeigerumdrehungen später zur Stelle. Nach einem Ballgewinn wurde er von Hernandez auf die Reise geschickt und tauchte frei vor dem gerade eingewechselten Emil Nielsen auf. Lagergren behielt die Nerven und warf die Elbestädter mit 14:13 in Front – zugleich der Pausenstand.
Auch die Fans glaubten nun an einen Erfolg gegen die Übermannschaft aus Spanien. Als die Spieler zurück auf die Platte kamen, wurden sie mit Standing Ovations empfangen, zudem hallten Bennet-Wiegert-Rufe durch die Halle.
Bei aller Euphorie blieb es ein intensiver Schlagabtausch. Magdeburg musste um jeden Treffer kämpfen. Doch die Grün-Roten behielten den Vorteil. Sie gingen in Führung. Barcelona zog nach. Zehn Minuten vor dem Ende erspielte sich der SCM dann ein kleines Polster. Hernandez war mit seiner 15. Parade gegen Javier Rodriguez Moreno zur Stelle. Im Gegenzug erhöhte Gisli Kristjansson auf 24:22. Und nach einem Ballgewinn von Oscar Bergendahl warf Tim Zechel ins leere Barca-Tor – 25:22.
Im Angesicht der ersten Niederlage im laufenden Wettbewerb agierte Barcelona im Angriff nun hektisch, leistete sich Fehlwürfe und -pässe in Serie. Bei den Gastgebern stieg dagegen mit jeder Sekunde die Euphorie – auf dem Feld und auf den Tribünen. Und spätestens als Antonio Serradilla in der 58. Minute nach einem weiteren Ballgewinn in das erneut leere Gäste-Gehäuse zum 27:22 traf, kannte die Freude keine Grenzen. Lukas Mertens krönte die Auferstehung des SCM mit dem Treffer zum 28:23-Endstand. Und Hernandez hatte am Ende sogar 18 Paraden auf seinem Zettel.