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Handball SC Magdeburg gewinnt Derby gegen SC DHfK Leipzig

Während es in der Champions League hakt, hält der SC Magdeburg in der Bundesliga den Anschluss an die Spitze. Im Derby gegen Leipzig gab es den fünften Erfolg im sechsten Spiel.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 20.10.2024, 20:37
Philipp Weber war mit zehn Toren der überragende Mann im Derby gegen Leipzig.
Philipp Weber war mit zehn Toren der überragende Mann im Derby gegen Leipzig. Foto: Eroll Popova

Magdeburg. - Die Erleichterung war bei den Spielern und den Offiziellen des SC Magdeburg groß, als sie sich von ihren Fans feiern ließen. Vier Tage nach dem ernüchternden 28:32 in der Champions League gegen HBC Nantes haben die Grün-Roten im Derby gegen den SC DHfK Leipzig ihr Bundesliga-Gesicht gezeigt. Dank des 35:29 (18:14) ist der deutsche Meister neben Melsungen und Hannover-Burgdorf das einzige Team mit erst zwei Minuspunkten – allerdings haben die Magdeburger ein Spiel weniger absolviert.

„Ich bin stolz, wie die Mannschaft in dieser Woche gearbeitet und den Turnaround geschafft hat“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert: „Gegen Nantes haben wir ein Brett bekommen, was wir aufarbeiten mussten. Nach meinem Gefühl war es daher gut, dass wir ein Derby hatten. Dadurch konnten wir schnell den Fokus wieder ausrichten. Wir haben es von Anfang bis Ende seriös gemacht.“

Bis es allerdings erstmals richtig laut in der mit 6.600 Zuschauern ausverkauften Getec-Arena wurde, dauerte es zwölf Minuten. Nach einer Parade traf Sergey Hernandez ins verwaiste Gäste-Tor zum 5:3 - die erste Zwei-Tore-Führung.

Anfänglich wirkten die Elbestädter nämlich etwas verunsichert. Im ersten Angriff leistete sich Isak Persson ein Stürmerfoul, dann machte Philipp Weber einen Schrittfehler und der erste Torwurf von Omar Ingi Magnusson ging an das Lattenkreuz. Es dauerte somit 5:43 Minuten, bis Gisli Kristjansson den ersten Treffer für die Grün-Roten erzielte. Nur kurz darauf war Weber für die erste Führung verantwortlich.

Weber mit zehn Toren

Der Rückraumspieler erwischte gegen seinen ehemaligen Verein wie schon in Flensburg eine starke erste Hälfte. Fünfmal war er schon in den ersten 30 Minuten erfolgreich - insgesamt war er mit zehn Toren bester Werfer der Partie. Unter anderem traf er zum 9:5 (16.). Leipzigs Trainer Runar Sigtryggsson, der auf seinen besten Torschützen Franz Semper (26 Treffer) verzichten musste, nahm seine erste Auszeit.

Den Rhythmus der Gastgeber störte dies nicht. Das Vier-Tore-Polster hielt Bestand, auch weil Tim Zechel in der letzten Aktion des ersten Durchgangs am schnellsten schaltete. Nachdem Domenico Ebner gegen Kristjansson parierte, verwertete der Kreisläufer den Abpraller zum 18:14-Halbzeitstand.

SCM beginnt zu Zaubern

Nach Wiederanpfiff verkürzten die Sachsen kurzzeitig auf 19:17, doch Magdeburg stellte genauso so schnell den Abstand von vier Toren wieder her. „Der Start in die zweite Halbzeit war wackelig. Aber dann bringen wir Abstand zwischen uns. Neun Tore Vorsprung sorgen für grenzenlose Sicherheit“, fasste Wiegert zusammen.

Mit sehenswerten Treffern hatten seine Spieler für ein komfortables Polster zum 31:22 (52.) gesorgt. In einer isländischen Co-Produktion erzielte Magnusson nach Pass von Kristjansson per Kempa zum 25:20. Es blieb allerdings nicht das einzige Kunststück des Tages.

Lukas Mertens war mit einem Wurf hinter dem Rücken zum 27:22 erfolgreich, obwohl der Linksaußen von Viggo Kristjansson aus dem Gleichgewicht gebracht wurde. Der Leipziger erhielt für sein Einsteigen eine Zeitstrafe.

Und die SCM-Profis boten ihren Anhängern weitere Highlights. Weber spielte einen Pass fast von der Mittellinie durch die Leipziger Deckung auf Magnus Saugstrup. Der Däne erhöhte auf das bereits erwähnte 31:22 (52.).

Wiegert sieht Abwehr als Erfolgsfaktor

Das Derby war spätestens mit diesem Tor entschieden. Es fiel daher auch nicht mehr ins Gewicht, dass der SCM in der Schlussphase in der Defensive nicht mehr mit letzter Konsequenz agierte. Leipzig gelang lediglich etwas Ergebniskosmetik.

Den Schlusspunkt setzte allerdings Sergey Hernandez mit seiner zwölften Parade. Gegen Viggo Kristjansson verhinderte der Torwart das 30. Tor der Gäste und sicherte den 35:29-Endstand. Wiegert analysierte daher zufrieden: „Die Abwehr war der Erfolgsfaktor. Mit Oscar Bergendahl und Magnus Saugstrup haben wir ein wirkliches Bollwerk gebildet. Wenn wir daraus stabiler im Gegenstoß werden, kann das die Grundlage für alles sein.“

Statistik zum Spiel

SCM-Tore: Weber 10, Magnusson 6/5, Kristjansson 4, Saugstrup 4, Lagergren 3, Zechel 3, Mertens 2, Hernandez 1, Persson 1, Zehnder 1

DHfK-Tore: Kristjansson 8/6, Runarsson 5, Preuss 4, Klima 3, Witzke 3, Binder 2, Rogan 2, Greilich 1, Peter 1

Schiedsrichter: Brodbeck (Heppenheim)/Reich (Fellbach)

Zuschauer: 6.600 (ausverkauft)

Strafminuten: 10 – 6

Siebenmeter: 5/6 – 6/6