Handball SC Magdeburg glänzt schon meisterhaft
Der SC Magdeburg begeistert gleich zum Saisonstart. Mit einer starken Leistung wurde Flensburg mit 31:29 geschlagen und eindrucksvoll gezeigt, dass bei den Grün-Roten schon vieles richtig rund läuft.
Magdeburg - Der SC Magdeburg oder die SG Flensburg-Handewitt? Vor dem Start in die neue Bundesliga-Saison waren das die beiden meistgenannten Titelkandidaten. Nach dem direkten Duell fühlen sich aber diejenigen eher bestätigt, die auf die Grün-Roten getippt haben.
Mit dem 31:29 für den SCM waren die Gäste unterm Strich noch gut bedient. Denn mit einem sicheren Vorsprung im Rücken (28:22/51.) ließen die Magdeburger zahlreiche Chancen für einen höheren Sieg ungenutzt. „Da müssen wir ein bisschen abgezockter sein“, fand Trainer Bennet Wiegert nur für die letzten zehn Minuten kritische Worte. Sonst war der Coach hochzufrieden. Wiegert: „Ich bin happy. Wir haben die Emotionalität angenommen und unterm Strich erneut eine gute Abwehrleistung gezeigt. Wir waren aggressiv und haben die Zweikämpfe richtig angenommen.“
Dass gerade bei solchen Top-Spielen auch die Fans des SCM ihr Übriges tun und die Mannschaft bedingungslos anfeuern, war wie immer zu erwarten. Wiegert: „Es war fantastisch, mit dieser Atmosphäre im Rücken wieder in der eigenen Halle zu spielen.“
Magnusson meldet sich mit Toren zurück
Der 41-Jährige hatte vielmehr Sorgen, ob nach dem tollen 31:15 in Wetzlar beim Bundesliga-Auftakt auch gegen ein Topteam alles schon gut funktioniert. Schließlich konnte Gisli Kristjansson nach seiner Schulter-OP nur von der Tribüne aus zuschauen. Und Omar Ingi Magnusson wirft zwar schon wieder souverän die Siebenmeter ins gegnerische Tor, ist aber noch längst nicht wieder voll einsetzbar. Dass Albin Lagergren das SCM-System aus seiner Zeit von 2018 bis 2020 in Magdeburg noch gut kennt, ist deshalb für den rechten Rückraum sehr wichtig.
Das große Fragezeichen war aber auch aufgrund der kurzen Vorbereitung die Mittelposition. Und daraus ist eher ein Ausrufezeichen geworden. Denn was Felix Claar auch gegen Flensburg abgeliefert hat, war meisterhaft. Der Schwede warf nicht nur sechs Tore, sondern brachte auch die nötigen Ideen ins Spiel und war auch in der Abwehr ein Garant. „Er hat das gut gemacht. Aber auch Janus Smarason war wichtig. Er kam von der Bank und hat für neue Impulse gesorgt und starke Zweikämpfe geführt“, lobte Wiegert und ergänzte: „Wir werden in der Saison auch noch in echte Stresssituationen kommen, wo es auch funktionieren muss. Aber das sind keine Nachwuchsspieler, sondern sie haben viel Erfahrung und kennen das alles.“ Einziges Manko ist bei Claar eigentlich nur die Sprache. Wiegert: „Die Kommunikation miteinander kostet auch immer ein bisschen Fokus. Da würde ich mir wünschen, dass er schon besser Deutsch spricht.“
Claar und Smarason passen perfekt
Claar selbst lief nach seinem Heimdebüt ebenfalls zufrieden von der Platte und erklärte auf Englisch: „Es braucht immer seine Zeit in einer neuen Liga. Aber in unserer Mannschaft sind alle gute Spieler. Da geht vieles schneller. Und von Spiel zu Spiel wird das noch besser werden“. Was Smarason bestätigte: „Die Atmosphäre in der Halle und die Mannschaft macht es einem einfach, hier gut reinzukommen. Der Rest ist Handball, was wir schon lange spielen.“
Das nächste Spiel steigt bereits morgen (20.30 Uhr/Dyn). Da wartet in Berlin bei den Füchsen erneut ein Bundesliga-Kracher. Claar: „Das wird auch gleich wieder richtig hart.“ Aber die Magdeburger haben genug Selbstvertrauen getankt. Wiegert: „Ich habe gegen Flensburg gewisse Fertigkeiten und Klarheiten gesehen, die uns mehr Sicherheit geben. Aber ich sage total euphorisiert auch nicht, dass alles schon funktioniert. Ist ja auch schön, dass ich noch etwas zu tun habe.“