Handball SC Magdeburg im Halbfinale der Klub-WM gegen Al Ahly
Nach einem 57:21-Torefest gegen die California Eagles tun sich die Grün-Roten im zweiten Spiel beim 35:28 gegen den saudischen Asienmeister Khaleej Club lange Zeit schwer. Im Halbfinale wartet am Dienstag (19 Uhr) der ägyptische Serienmeister Al Ahly.
Magdeburg/Kairo. - Als Nikola Portner sich vier Minuten vor dem Ende von einem Aufsetzer nicht überraschen ließ und Albin Lagergren kurz darauf zum 32:27 traf, konnten die Handballer des SC Magdeburg bei der Klub-WM im Spiel gegen Khaleej Club endlich durchatmen. Dass es am Ende sogar 35:28 (15:14) gegen den Asienmeister aus Saudi-Arabien hieß, war lange Zeit nicht absehbar. Nach dem 57:21 (28:14) am Sonnabend gegen die California Eagles (USA) ist der SCM bester Gruppensieger – und trifft morgen (19 Uhr, Solidsport) in der New Capitol Sports Hall von Kairo auf den ägyptischen Meister Al-Ahly, der bester Gruppenzweiter wurde. Im anderen Halbfinale (16 Uhr) treffen Barcelona und Veszprem aufeinander.
„Speziell in der ersten Halbzeit war es ein sehr enges Spiel. Deshalb sind wir sehr glücklich, als Gruppensieger sicher im Halbfinale zu sein. Jetzt haben wir einen Tag frei, um unsere Form zu steigern und den nächsten Schritt zu gehen“, erklärte SCM-Coach Bennet Wiegert nach dem Sieg gegen Kahleej. Gegenüber dem krassen Underdog California hatten die Magdeburger gestern personell umgestellt. Auf Linksaußen spielte Matthias Musche statt Lukas Mertens, der am Vortag mit 16 Treffern bester Werfer war. In der Abwehr räumten zunächst Magnus Saugstrup und Oscar Bergendahl zusammen mit Christian O’Sullivan ab. Gegen die Eagles wurden die zwei Kreisläufer komplett geschont.
Persson mit 19 Toren bester SCM-Werfer
Weil Daniel Pettersson aufgrund einer Gehirnerschütterung aus dem Spiel gegen Kiel gar nicht zum Einsatz kam, musste Isak Persson durchspielen. Das wusste der Schwede auf Rechtsaußen auch zu nutzen. Den zehn Toren gegen California ließ er gestern neun Treffer folgen und wurde auch noch zum „Man of the match“ gewählt.
Persson war es auch, der gegen Khaleej für die ersten beiden Tore zum 2:0 im Spiel sorgte. Doch die stark aufspielenden Saudis blieben dran, führten nach sieben Minuten sogar mit 4:3. Den Rückstand hatte der SCM zwar schnell wieder aufgeholt, aber es blieb eng. Nach 22 Minuten hieß es 10:10 und eine Minute vor der Pause 13:13. Und angetrieben von ihren Fans bejubelte Khaleej fünf Minuten nach dem Seitenwechsel sogar eine 17:16-Führung. Nachdem Omar Ingi Magnusson scheiterte, hatte Khaleej auch in der 41. Minute das Spiel gedreht und lag 21:20 vorn. Droht dem SCM aufgrund der vielen verletzungsbedingten Ausfälle etwa die nächste Enttäuschung?
Starke Schlussphase der Magdeburger
Nein, weil mit einem 3:0-Lauf eine Viertelstunde vor Schluss das Spiel schnell gedreht wurde. In der 54. Minute traf Gisli Kristjansson dann zur ersten Vier-Tore-Führung (29:25). Am Ende wurde es sogar noch deutlicher. „Mit der zweiten Halbzeit können wir zufrieden sein. Davor haben wir zu viele Fehler gemacht“, analysierte Top-Torschütze Persson die Partie.
Unter dem Applaus der Teamkollegen hatte sich Antonio Serradilla nach dem 57:21 gegen die California Eagles den kleinen Pokal für die Auszeichnung als „Spieler des Spiels“ abgeholt. Normalerweise ist der Spanier ja für das Verteidigen am eigenen Kreis da. Aber das Team aus den USA gab so viele Bälle im Angriff ab, dass Serradilla immer wieder per Gegenstoß zum gegnerischen Kreis laufen und verwandeln konnte. Mit 13 Toren bei 14 Würfen verbuchte er auch noch eine richtig gute Abschlussquote (93 Prozent).
SCM-Tore gegen Khaleej: Persson 9, Magnusson 6, Zehnder 5, Musche 4, Kristjansson 3, Lagergren 2, Saugstrup 2, O’Sullivan 1, Bergendahl 1, Serradilla 1, Portner 1
SCM-Tore gegen California: Musche 16, Serradilla 13, Persson 10, Zehnder 5, Lagergren 4, Magnusson 3, Kristjanssson 3, Zechel 2, Hernandez 1