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Handball SC Magdeburg kennt keine Müdigkeit

Der harte EM-Rhythmus mit Spielen aller zwei Tage ist für die Magdeburger eher ein Vorteil. Nach dem Einzug ins Pokal-Final4 und dem glanzvollen Sieg in Kiel soll die Erfolgsserie am Sonntag gegen Melsungen weitergehen.

Von René Millerund Lukas Reineke 10.02.2024, 14:16
SCM-Linksaußen Lukas Mertens warf vor zwei Monaten beim 29:29 im Hinspiel gegen Melsungen vier Tore.
SCM-Linksaußen Lukas Mertens warf vor zwei Monaten beim 29:29 im Hinspiel gegen Melsungen vier Tore. Foto: Franzi Gora

Magdeburg. - Anfang Dezember musste beim Spiel des SC Magdeburg bei der MT Melsungen die Torlatte den Bart von Bennet Wiegert retten. Der lettische 2,15-Meter-Riese Dainis Kristopans setzte den nach der Schlusssirene noch auszuführenden Freiwurf ans Holz und brachte sogar das Gehäuse zum Wackeln. Letztlich blieb es aber beim 29:29 und die Serie der nicht verlorenen Pflichtspiele des SCM setzte sich fort. Inzwischen sind es 28 Partien am Stück. Und diese Serie soll morgen (15 Uhr, WeltTV und Dyn) in der Getec-Arena gegen Kristopans und Co. halten.

So, wie die Magdeburger am Mittwoch in Kiel (33:26) geglänzt haben, droht dem SCM-Coach noch lange kein Rasierapparat. „Auch wenn ich inzwischen schrecklich aussehe, möchte ich schon, dass der Bart noch eine ganze Weile dran bleibt“, sagt Wiegert – hebt aber vor dem Duell gegen Melsungen respektvoll den Zeigefinger: „Melsungen ist sehr variabel und wird uns taktisch richtig fordern. Die Mannschaft steht nicht zufällig auf Rang vier. Deshalb geht es in diesem Spiel auch um die Platzierungen in der Tabelle. Da wollen wir das Polster zwischen uns unbedingt vergrößern.“

SCM will Punktepolster ausbauen

Im Titelkampf bleiben die Füchse zwar durch den 32:31-Sieg gegen Flensburg auf Augenhöhe (siehe auch Artikel rechts) – aber für die erneute Quali zur Champions League war der Berliner Sieg gar nicht so schlecht. Schließlich hat der SCM jetzt sogar sechs Punkte Vorsprung auf Rang drei. Auf Melsungen sind es sogar sieben Punkte. Die Nordhessen mussten nach der EM-Pause bisher nur im Pokal bei TuS N-Lübbecke (30:28) ran und konnten sich jetzt acht Tage auf den SCM vorbereiten. Gespannt darf man sein, wie die Gäste im rechten Rückraum den verletzungsbedingten Ausfall von Ivan Martinovic verkraften. Der Kroate hatte sich bei der EM an der rechten Schulter verletzt. Somit hat die MT mit Kristopans nur noch einen echten Linkshänder im Rückraum. Im Pokal hatte da aber Julius Kühn als Rechtshänder für Entlastung gesorgt.

Der SCM musste in seinen zwei Spielen nach der EM Gisli Kristjansson und Daniel Pettersson ersetzen. Wer wann wieder auf die Platte kann, ist völlig offen. Und von Müdigkeit ist bei den SCM-Spielern im Dauerbetrieb nichts zu spüren. „Das liegt daran, dass wir im Rhythmus sind. Alle zwei Tage bei der EM und jetzt beim SCM alle drei Tage zu spielen, das bringt was. Wir hatten 15 Spieler bei der EM. Die sind alle im Rhythmus gewesen, und das hat man an unserer Performance gesehen. Vieles ist auch Kopfsache“, erklärt Lukas Mertens, der zusammen mit Tim Hornke in Kiel über die Außen ein wichtiger Schlüssel zum Sieg war. Rechtsaußen Hornke warf neun Tore und kann morgen im direkten Duell mit Melsungens Timo Kastening zeigen, dass er künftig ein ernsthafteres Thema für das Nationalteam sein muss. Linksaußen Mertens war in Kiel mit sechs Toren zweitbester Werfer.

Aber der Nationalspieler weiß auch, dass morgen alles wieder bei Null beginnt und die nächsten zwei Punkte schwer erkämpft werden müssen. Mertens: „Melsungen hat es ins Final4 des DHB-Pokals geschafft. Sie sind in dieser Saison wirklich sehr gut aufgestellt und setzen gut um, was ihr Trainer fordert. Das wird wieder ein spannendes Topspiel. Aber wir sind gut gewappnet und können Topspiele.“