Handball SC Magdeburg legt in Bukarest vor
Die Grün-Roten gewinnen das Play-off-Hinspiel beim rumänischen Meister Dinamo mit vier Toren Unterschied. Das Viertelfinale der Champions League ist damit zum Greifen nah.

Bukarest. - Mit einem Traum-Ergebnis kehrt der SC Magdeburg heute aus Bukarest nach Hause zurück. Im Play-off-Hinspiel der Champions League haben sich die Grün-Roten eine optimale Ausgangslage erspielt. 30:26 (16:11) gewannen sie gegen Dinamo und haben damit die Viertelfinal-Duelle gegen Veszprém vor Augen.
„Vom Spielverlauf her waren vielleicht noch ein, zwei Tore mehr drin. Aber wir nehmen das jetzt so, wissen aber auch, dass es noch ein Rückspiel gibt und wir erst Halbzeit haben“, erklärte SCM-Coach Bennet Wiegert, der die Atmosphäre mit den 4.100 Zuschauern in der Halle Ioan Kunst Ghermanescu fantastisch fand.
Das anfängliche Pfeifkonzert spornte seine Spieler eher noch an. Daniel Pettersson erzielte in der achten Minute das 5:2. Nachdem Omar Ingi Magnusson per Siebenmeter auf 8:4 erhöhte, nahm Bukarests Trainer David Camara die erste Auszeit. In dieser war erstmals der kleine Magdeburger Anhang zu hören – 14 Fans hatten die Reise in die rumänische Hauptstadt angetreten. Und deren Rufe übertrumpften vorerst den Dinamo-Fanblock inklusive Vorsänger.
Magdeburger mit starker ersten Halbzeit
Und es lief aus Magdeburger Sicht weiterhin optimal. In der 18. Minute stellte Felix Claar auf 13:5 – zweite Auszeit Bukarest. Die Überlegenheit in den ersten 20 Minuten verdeutlichte auch ein Blick auf die Statistik. Während die Elbestädter 13-mal einnetzten, hatte Dinamo überhaupt erst zwölfmal auf das Tor von Nikola Portner – der am Ende elf Paraden verbuchte – geworfen. Weitere Abschlüsse verhinderte die Abwehr der Magdeburger, indem sie mehrfach Pässe abfing.
In der Schlussphase des ersten Abschnitts fanden aber auch die Gastgeber defensiv einen besseren Zugriff. Grund hierfür war eine taktische Umstellung: Andrii Akimenko wurde als Bewacher von Gisli Kristjansson abgestellt. Mit nur fünf beteiligten Angreifern hatten die Gäste zunehmend Mühe, sich Chancen zu erarbeiten. Kamen sie doch in eine gute Wurfposition, scheiterten sie an Ionut Iancu. Der Schlussmann der Rumänen konnte schon zur Pause zehn seiner 15 Paraden vorweisen. Trotzdem nahm der SCM ein 16:11 mit in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel blieb Bukarest bei seiner Deckungsvariante gegen Kristjansson. Dinamo konnte auch kurzzeitig auf 14:18 verkürzen. Doch der SCM fand die passenden Antworten. Claar fing erneut einen Ball ab und Albin Lagergren vollendete zum 22:15 für den SCM (41.).
Zeitstrafe für SCM-Coach Wiegert
Bukarest verteidigte nun noch offensiver. Alex Garcia nahm Claar in Manndeckung. Die Grün-Roten stellten dieser Variante den siebten Feldspieler entgegen. Trotzdem kamen sie nicht zum Abschluss. Stattdessen schrumpfte der Vorsprung erneut. Frederik Ladefoged traf ins leere SCM-Tor zum 23:27.
In den Schlussminuten hätte der Vorsprung sogar noch weiter schrumpfen können. Denn nach einem Siebenmeterpfiff für Bukarest regte sich Trainer Bennet Wiegert so lautstark auf, dass er innerhalb weniger Sekunden die Gelbe Karte sah und eine Zeitstrafe erhielt. In Unterzahl behielt der SCM allerdings die Ruhe und brachte die Führung über die Zeit. Kristjansson erzielte 36 Sekunden vor Schluss das 30:26. Dies war auch der Endstand, da der letzte Wurf der Gastgeber geblockt wurde.
Das Vier-Tore-Polster ist somit eine ideale Ausgangslage für das Rückspiel am kommenden Mittwoch (20.45 Uhr). Dann wird der SCM sein Heimspiel allerdings in ungewohnter Umgebung bestreiten. Da die Getec-Arena belegt ist, müssen die Grün-Roten nach Dessau-Roßlau ausweichen.
Bis dahin kann sich Magdeburg ausruhen, da am Wochenende kein Spiel in der Bundesliga ansteht. Bukarest ist hingegen am Sonnabend in eigener Halle im Stadtderby gegen CSM gefordert.
