Handball SC Magdeburg mit glanzvollem Sieg bei den Löwen
Die Grün-Roten präsentieren sich bei den Rhein-Neckar Löwen in meisterlicher Form und feiern mit 36:25 sogar ein Torefest. Sergey Hernandez überragt mit 15 Paraden und Philipp Weber ist mit sieben Toren bester Werfer.
Mannheim/Magdeburg. - So ausgelassen feierten die SCM-Handballer nach einem Spiel lange nicht. Mit glücklichen Gesichtern hüpften die Magdeburger nach einem 36:25 (18:10) bei den Rhein-Necker Löwen über die Platte und ließen sich von den mitgereisten Fans unter den 10.617 Zuschauern in der SAP-Arena feiern. „Das haben wir richtig gut gemacht. Wichtig sind die zwei Punkte. Dass es am Ende auch so deutlich war, ist natürlich ein schöner Beigeschmack“, freute sich SCM-Coach Bennet Wiegert, der mit seiner Mannschaft an selber Stelle mit einem 34:21 Ende Mai vorzeitig die Meisterschaft feiern konnte.
Löwen bisher sehr heimstark
Dass seine Mannschaft erneut so hoch gewinnen und die Partie sogar schon nach einer guten Viertelstunde auf die Siegerbahn lenken konnte, hätten aber wohl nicht mal die kühnsten Optimisten für möglich gehalten. Schließlich hatten die Löwen am Donnerstag beim 31:29 gegen Flensburg ordentlich Zähne gezeigt und zuvor auch schon Kiel und Melsungen zu Hause geschlagen. Aber auf eine bissige Partie hatten die Magdeburger keine Lust und kamen dank starker Paraden von Sergey Hernandez und einer kompromisslosen Abwehr auch immer wieder im Gegenstoß zu einfachen Toren.
Nach der bereits fünften Parade von Hernandez stellte der SCM in der 14. Minute auf 8:5 und hatte fünf Minuten später beim 12:7 schon ein Fünf-Tore-Polster herausgeworfen. Löwen-Coach Sebastian Hinze stellte seine Mannschaft mit einer Auszeit neu ein, aber der SCM war im Flow und ließ nicht locker. Nach 22 Minuten zeigte die Statistik bei Hernandez schon acht Paraden und eine Fangquote von 53 Prozent an, während die Gastgeber lediglich zwei Paraden und 13 Prozent verbuchen konnten.
SCM mit einem fast perfekten Spiel
„Er hat dank einer guten Abwehr die Würfe bekommen, die er wollte. Wir dagegen haben aus sechs Metern viel zu viel zugelassen“, lobte und beklagte Nationaltorwart David Späth von den Löwen. Und sein Coach Sebastian Hinze ergänzte: „Wir haben nie die Intensität in unsere Abwehr bekommen wie noch gegen Flensburg.“
Mit ein, zwei Körpertäuschungen tanzten die Magdeburger ihre Gegenspieler aus und verschafften sich die Lücken, um am gegnerischen Kreis erfolgreich zu sein. Gnadenlos bestrafte der SCM auch die sich häufenden Fehler der Löwen. Als Daniel Pettersson fünf Minuten vor der Pause zum 15:8 traf, ballte Wiegert die Fäuste und nickte zufrieden vor sich hin.
„Wir hatten uns viel vorgenommen und genau das umgesetzt, was der Trainer vorgegeben hat. Ob Abwehr, Torhüterspiel, Tempogegenstöße - es hat alles nahezu perfekt funktioniert. Und dass hier schon einige Spitzenteams in dieser Saison verloren haben, hat uns zusätzlich angestachelt“, verriet Lukas Mertens bei Dyn.
Trotz des klaren Vorsprungs ließen die Magdeburger auch nach der Pause nicht locker und spielten die Partie seriös runter. Manuel Zehnder sorgte in der 38. Minute per Siebenmeter für den ersten Zehn-Tore-Vorsprung (23:13) und Hernandez trug sich kurz darauf beim 24:13 nach seiner zwischenzeitlich elften Parade auch noch selbst in die Torschützenliste ein. Am Ende stand Hernandez sogar bei 15 Paraden (37,5 Prozent). Wiegert: „So eine Torwartleistung macht natürlich vieles einfacher.“
Großen Anteil am Sieg hatte neben einem an seiner alter Wirkungsstelle gut aufgelegten Albin Lagergren auch Philipp Weber. Der ist nach fünfwöchiger Verletzungspause im grün-roten Rückraum schon wieder richtig stark in Form und war mit sieben Toren bester Werfer.
Statistik zum Spiel
Rhein-Neckar Löwen - SC Magdeburg 25:36 (10:18)
Löwen-Tore: Martinovic 7/2, Groetzki 4, Forsell Schefvert 3, Davidsson 2, Jaganjac 2, Lindenchrone Andersen 2, Nothdurft 2, Knorr 1, Kohlbacher 1, More 1
SCM-Tore: Weber 7, Lagergren 6, Zehnder 6/5, Mertens 4, Pettersson 3, Damgaard 2, O´Sullivan 2, Saugstrup 2, Hernandez 1, Kristjansson 1, Serradilla 1, Zechel 1
Schiedsrichter: R. Thiyagarajah (München)/S. Thiyagarajah (Köln)
Zuschauer: 10.617
Strafminuten: 4 - 2
Siebenmeter: 2/3 - 5/6