Handball SC Magdeburg mit personellen Sorgen nach Balingen
Die Grün-Roten haben nach dem Champions-League-Spiel bei GOG in Dänemark keine Zeit für echte Regeneration und müssen am Sonntag personell geschwächt beim Bundesliga-Schlusslicht in Balingen ran.
Magdeburg. - In der Champions League jagen die Handballer des SC Magdeburg in ihrer Gruppe weiterhin dem Spitzenduo Veszprém und Barcelona hinterher. Durch den souveränen 32:25-Sieg bei GOG Svendborg bleibt es beim Zwei-Punkte-Rückstand. Und Rang eins oder zwei bedeutet den direkten Einzug ins Viertelfinale und erspart dem SCM zwei zusätzliche K.o.-Spiele. Als Gruppendritter müssten die Grün-Roten ja im Achtelfinale gegen den Sechsten der anderen Gruppe, derzeit Pick Szeged, ran.
„In unserer Gruppe geht es sehr eng zu. Da ist jeder Punkt wichtig. Und auch wenn das Ergebnis am Ende so deutlich ist, sollte keiner vergessen, dass GOG zu Hause schon Veszprém geschlagen hat“, freut sich SCM-Trainer Bennet Wiegert über zwei ganz wichtige Punkte. Doch bevor es nächsten Donnerstag in der Königsklasse gegen Montpellier weitergeht, wird der SCM in der Bundesliga erst einmal wieder zum Gejagten. Da muss der aktuelle Tabellenführer morgen Nachmittag (16.30 Uhr, Dyn) in Balingen ran.
SCM-Trainer Wiegert zeigt Respekt vor Balingen
Auf dem Papier scheint beim Tabellenschlusslicht nur die Höhe des Magdeburger Sieges infrage gestellt zu sein. Das hört Wiegert aber gar nicht gerne. „Genau darin liegt die große Gefahr. Balingen ist eine Bundesliga-Mannschaft und war immer ein heißes Pflaster“, warnt Wiegert auch deshalb, weil er mit vielen personellen Problemen zu kämpfen hat.
Piotr Chrapkowski und Tim Hornke reisten krankheitsbedingt gar nicht erst mit nach Dänemark. Wiegert: „Und ob es für Balingen reicht, entscheidet sich erst kurzfristig. Unser Reisestress ist derzeit für solche Dinge auch total kontraproduktiv. Wir haben wenig Zeit für echte Regeneration und kaum richtigen Schlaf. Aus Dänemark waren wir ja am Freitag erst 5 Uhr in Magdeburg zurück und machen uns Samstagvormittag schon wieder auf den Weg nach Balingen.“
Damgaard droht längere Pause
Bei Michael Damgaard muss der SCM wohl sogar mit einer längeren Pause rechnen. Der 33-Jährige verließ das Spiel in Odense in der 44. Minute humpelnd. Nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 27:17 griff er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an die linke Hüfte. Vieles deutet da auf eine Zerrung hin. „Es scheint die Verletzung zu sein, die er aus der Nationalmannschaft mitgebracht hatte“, vermutet Wiegert, der Damgaard schon bei der Klub-WM in Saudi-Arabien nicht voll einsetzen konnte. Bleibt zu hoffen, dass die genaue Untersuchung nicht noch eine schlimmere Diagnose wie beispielsweise Faserriss bringt.
Schließlich muss der SCM mit Philipp Weber und Gisli Kristjansson schon zwei Rückraumspieler ersetzen. Und Janus Smarason saß in Dänemark nur für den absoluten Notfall auf der Bank. Wiegert hat also bis morgen zahlreiche Fragezeichen zu lösen. Gespannt darf man auch sein, wie die Gastgeber mit der Bekanntgabe der Trennung von Trainer Jens Bürkle zum Saisonende umgehen. Wiegert: „Das kommt jetzt auch noch dazu. Denn man weiß nie, was so eine Entscheidung zu bedeuten hat.“