Handball SC Magdeburg protestiert gegen „Blau“ für Smarason
Die Schiedsrichter-Entscheidung gegen den Isländer war total überzogen. Deshalb legt der SC Magdeburg Protest ein und hofft auf Gerechtigkeit, damit der Ideengeber am Sonntag gegen den HSV spielen darf.
Berlin - Der Videobeweis soll im Handball eigentlich dazu führen, gerechter zu urteilen. Warum das Schiri-Duo Ramesh und Suresh Thiyagarajah (Köln/München) nach Ansicht der Bilder beim Zweikampf zwischen Janus Smarason und Mathias Gidsel auf Rot kam, ist allein schon ein Rätsel. Dann aber noch die Blaue Karte hinterher zu zeigen, sorgt für totales Unverständnis.
„Das war überhaupt keine Absicht. Ich wollte nach dem Ball greifen“, erklärt Smarason, der das Spielgerät aber verfehlte und stattdessen seinen Gegenspieler in den Weichteilen des Unterleibs traf. Smarason: „Wenn man sich das jetzt noch einmal in Ruhe anschaut, dann hoffe ich, am Sonntag gegen Hamburg spielen zu können.“
Durch die Blaue Karte bewerten die Schiedsrichter diese Szene allerdings als grob unsportlich oder besonders gefährlich. Was Trainer Bennet Wiegert nachdenklich macht: „Mir macht das ein bisschen Sorgen, ob der Videobeweis wirklich dafür da ist, um daraus eine Blaue Karte zu machen. Ich war schon erschrocken, als Rot gezeigt wurde.“
„Blau“ bedeutet automatisch ein Spiel Sperre
Auch Füchse-Sportvorstand Stefan Kretzschmar hält die Entscheidung für völlig überzogen: „Das ist mir auch in anderen Situationen ein bisschen zu viel. Ich finde, dass da mehr Augenmaß auch im Sinne der Sportler wichtig wäre.“
Laut Spielordnung ist Smarason durch „Blau“ automatisch für das nächste Spiel gesperrt. Theoretisch könnte so eine Entscheidung auch eine längere Sperre nach sich ziehen. Im Fall Smarason hat das die HBL aber bereits ausgeschlossen.
Damit gibt sich der SCM aber nicht zufrieden und hat gegen die automatische Ein-Spiel-Sperre beim Bundessportgericht Einspruch eingelegt. Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt: „Die Entscheidung der Schiedsrichter sehen wir als unverhältnismäßig an und hoffen nun auf ein Eilverfahren, um den Einsatz von Janus am Sonntag zu ermöglichen.“