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Handball SC Magdeburg scheitert im DHB-Pokal beim THW Kiel

Der Titelverteidiger SC Magdeburg scheidet in einem packenden Achtelfinal-Kracher beim THW Kiel aus dem DHB-Pokal aus. Kristjansson kämpft sich mit Manschette durch das Spiel. Damgaard ist der beste Werfer.

Von René Miller 13.11.2024, 22:02
Gisli Kristjansson spielte mit einer speziellen Manschette am Arm.
Gisli Kristjansson spielte mit einer speziellen Manschette am Arm. Foto: Michael Täger

Kiel. - So trist wie der Mittwoch-Novembertag in Kiel war für die SCM-Handballer auch das Ergebnis im Achtelfinal-Krimi des DHB-Pokals. Mit 28:29 (14:14) mussten sich die Grün-Roten nach einem packenden Spiel geschlagen geben. Damit ist der Traum von der Titelverteidigung schon ausgeträumt und die Magdeburger haben sich schon beim Kreis nach Spielende auf die schwierige Bundesliga-Aufgabe am Sonnabend bei der MT Melsungen eingeschworen. Bester Werfer des SCM vor 7.521 Zuschauern in der Wunderino-Arena war Michael Damgaard mit acht Toren.

„Ich bin wahnsinnig enttäuscht, weil wir alles investiert haben. Wir wollten weiterkommen, dass hat man in jeder Phase gesehen“, sagte SCM-Coach Bennet Wiegert wenige Augenblicke nach dem Aus.

Obwohl am Wochenende das Derby gegen Flensburg ansteht, elektrisiert ein Spiel gegen den SCM die Kieler Fans auch unter der Woche. Entsprechend stimmungsvoll war es dann auch in der Arena. Zunächst taten sich die Magdeburger im Angriff schwer. Die THW-Abwehr stand gut und zwang den SCM immer wieder zu langen Angriffen. Jede dabei unterbrochene Aktion wurde von den Zuschauern frenetisch gefeiert.

Unentschieden zur Pause

Die rund 500 mitgereisten SCM-Fans konnten sich trotzdem freuen. Schließlich war Gisli Kristjansson dabei. Der Isländer hatte ja aufgrund von Schulterproblemen beim Spiel seines Nationalteams am Wochenende in Georgien gefehlt. Dass das keine Taktik war, zeigte eine schwarze Manschette an seinem rechten Wurfarm. Verzichten mussten die Magdeburger aber wie befürchtet auf Oscar Bergendahl, der sich bei der Länderspielreise von Schweden eine Erkältung eingefangen hat.

Nachdem die Gastgeber in der zehnten Minute erstmals auf zwei Tore (4:2) weg waren, drehte sich das Spiel. Bis zum 8:8 (17.) glich der SCM die THW-Führung postwendend aus. In der 18. Minute brachte Christian O’Sullivan im Gegenstoß die Gäste mit 9:8 erstmals in Front. Und die Magdeburger nutzten das Momentum und vor allem die Fehler der Kieler weiter eiskalt. Sechs Minuten vor der Pause hatte Magnus Saugstrup auf 13:10 für den SCM gestellt. Doch jetzt schlugen die Kieler zurück und waren eineinhalb Minuten vor der Pause selbst wieder mit 14:13 vorn. Zwischendrin ärgerte sich Wiegert, dass sich seine Jungs einige Male bei Würfen locken ließen, statt zum Kreis zu gehen. Letztlich ging es aber mit einem 14:14 in die Kabinen.

SCM verwirft drei Siebenmeter

Und dort schworen sich die Magdeburger neu ein. Zwei einfache Anspiele auf Rechtsaußen nutzte Isak Persson dann gleich zu zwei Toren. Und Antonio Serradilla traf im Gegenstoß zum 17:15 für den SCM (33.). Ganz wichtig auch, dass Nikola Portner einen Siebenmeter von Lukas Zerbe hielt und Matthias Musche zum 18:16 (36.) nachlegte.

Als Omar Ingi Magnusson beim 19:18 (40.) dann aber zum zweiten Mal per Siebenmeter am extra dafür ins Tor kommenden Tomas Mrkva scheiterte und der Tscheche danach auch gegen Manuel Zehnder parierte, war richtig Alarm in der Halle. Doch die Magdeburger blieben erst einmal cool und legten eine Viertelstunde vor Schluss das 20:18 nach. Doch es blieb eng. In der 48. Minute hatte der THW wieder auf 22:22 gestellt und war in der 53. Minute mit 25:24 sogar wieder in Führung. Als zweieinhalb Minuten vor Schluss Andreas Wolff dann gegen Magnusson parierte und Hendrik Pekeler traf zum 28:26 traf, waren die Kieler endgültig auf die Siegerstraße eingebogen.

Wiegert wollte die Niederlage nicht an den vergebenen Strafwürfen festmachen: „Es waren nicht nur die Siebenmeter. Es hat uns auch das Spielglück gefehlt. Es waren Kleinigkeiten, die als Schneeballsystem groß geworden sind.“

Statistik zum Spiel

THW-Tore: Imre 5, Madsen 5, Duvnjak 4, Johansson 4, Landin 4/3, Dahmke 2, Zerbe 2/2, Ellefsen á Skipagötu 1, Overby 1, Pekeler 1

SCM-Tore: Damgaard 8, Magnusson 4/2, Musche 4, Zehnder 3/3, Kristjansson 2, Persson 2, Saugstrup 2, Hernandez 1, O’Sullivan 1, Serradilla 1

Schiedsrichter: R. Thiyagarajah (München)/S. Thiyagarajah (Köln)

Zuschauer: 7.521

Strafminuten: 8 – 6

Siebenmeter: 5/7 – 5/8