Handball SC Magdeburg scheitert in Barcelona an sich selbst
Die Handballer des SC Magdeburger müssen sich auch im zweiten Gruppenspiel der Champions League geschlagen geben. Mit 20:32 (8:14) verlor der Titelverteidiger beim FC Barcelona.
Magdeburg/Barcelona - Nach der Schlusssirene steckten die SCM-Handballer erst die Köpfe zusammen und bedankten sich dann brav bei den mitgereisten Fans – die auf der Tribüne kräftig leiden mussten. Denn in der Königsklasse will es einfach nicht laufen. Nach der Heimniederlage zum Auftakt gegen Veszprém (28:33) vor einer Woche, ging gestern Abend auch das Spiel in Barcelona verloren. Der Champions-League-Rekordsieger (zehn Titel) demütigte den aktuellen Titelträger mit 32:20 (14:8). Damit nahm Barcelona ordentlich Revanche für die letzten drei Niederlagen gegen den SCM.
SCM mit einer Wurf-Effektivität von nur 38 Prozent
Die Gäste hatten im Tor auf Sergey Hernandez gesetzt. Und in der Abwehr durfte der zuletzt geschonte Piotr Chrapkowski für Christian O’Sullivan ran. Der Kapitän ist erneut Vater geworden und war deshalb der Mannschaft gestern erst hinterher gereist. Hinterher liefen von Beginn aber auch die in Weiß spielenden Magdeburger. Trainer Bennet Wiegert hatte den möglichen Erfolg über eine gute Abwehr- und Torwartleistung ausgemacht. Das klappte auch. Nur 14 Gegentore bis zur Pause in Barcelona zuzulassen, ist völlig okay. Mit acht Paraden und einer Fangquote von 38,1 Prozent hatte auch Hernandez einen guten Tag. Am Ende hatte der Spanier elf Paraden (31,4 Prozent) auf dem Zettel stehen.
Aber im Angriff ging so gut wie nichts. Mit einer Trefferquote bis zur Pause von lediglich 31 Prozent kann man Barcelona im Palau Blaugrana nicht erschrecken. Emil Nielsen überragte mit zehn Paraden und einer Fangquote von 55,5 Prozent. Omar Ingi Magnusson zwei Mal und Philipp Weber scheiterten am Dänen sogar per Siebenmeter. Und in der 19. Minute nahm er Magnus Saugstrup sogar den Wurf und den anschließenden Abpraller ab. Eine starke Paraden-Kombination.
Barca-Torwart Nielsen überragt mit 18 Paraden
Nachdem die Gastgeber sogar schon auf 6:2 (8.) davonzogen, nahm Wiegert eine Auszeit und erinnerte seine Mannschaft an die eigentlich geplante Sportart. Seine Jungs sollten wieder Handball spielen und nicht Handball werfen. Doch selbst die zwischenzeitlichen Wechsel im Rückraum von Magnusson, Felix Claar und Michael Damgaard auf Albin Lagergren, Janus Smarason und Phlipp Weber änderten nichts.
Nach dem Seitenwechsel konnte der SCM auf 17:11 (34.) verkürzen, aber die Hoffnung auf eine Wende war schnell wieder verflogen. Angeführt von einem überragenden Dika Mem, am Ende mit acht Toren bester Werfer, schraubten die Katalanen das Ergebnis auf 22:12 (39.). Mit einer Auszeit versuchte Wiegert noch einmal die Sinne seiner Mannschaft zu schärfen. „Wir müssen die Bremse lösen. Nicht die im Tempo, sondern die im Kopf“, gab er seiner Mannschaft, die weiterhin viel zu wilde Abschlüsse suchte und Fehler produzierte, mit auf den Weg. Und das half. Eine Viertelstunde vor Schluss hatte der SCM mit einem 4:1-Lauf auf 23:16 verkürzt. Doch gut zehn Minuten vor Schluss führte Barcelona wieder mit zehn Toren (26:16). Und am Ende wurde es sogar noch deutlicher. Auch weil Nielsen mit insgesamt 18 Paraden und einer Quote von 48,6 Prozent weiter überragte und der SCM die Wurfeffizienz auf lediglich 38 Prozent steigern konnte.