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  7. SC Magdeburg sicher deutscher Meister nach Sieg gegen Rhein-Neckar Löwen

Sieg gegen Rhein-Neckar Löwen SC Magdeburg macht den Deckel auf die Meisterschaft drauf

Der SC Magdeburg ist mit dem Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen nun auch definitiv Meister. Die ganz große Feier soll aber erst am Sonntag in eigener Halle steigen. Emotional wird es auch beim Karriereende von Uwe Gensheimer.

Von René Miller Aktualisiert: 31.05.2024, 06:50
Emotionaler Moment: Zum Karriereende überreichte SCM-Coach Bennet Wiegert (M.) Löwen-Spieler Uwe Gensheimer ein Abschiedsgeschenk. Rechts steht Dyn-Moderatorin Anett Sattler.
Emotionaler Moment: Zum Karriereende überreichte SCM-Coach Bennet Wiegert (M.) Löwen-Spieler Uwe Gensheimer ein Abschiedsgeschenk. Rechts steht Dyn-Moderatorin Anett Sattler. Foto: Michael Täger

Mannheim. - Die grün-roten Meistershirts können gedruckt werden. Denn mit einem 34:21 (19:11) machte der SCM vor 12.233 Zuschauern in Mannheim bei den Rhein-Necker Löwen den Deckel drauf und ist jetzt selbst in den kühnsten Fantasien nicht mehr einholbar. „Gegen Leipzig hat es sich noch komisch angefühlt, weil es rechnerisch noch möglich war. Jetzt fühlt es sich besser an“, sagte SCM-Coach Bennet Wiegert.

Auf die große Sause haben die Magdeburger aber verzichtet und eher still die definitive Meisterschaft und den Applaus der ganzen Halle hingenommen. Schließlich wurde schon am Sonntag nach dem Sieg gegen Leipzig eine große Party gemacht. Und am Sonntag feiert es sich mit der Schale in der Hand natürlich umso schöner.

Während die Gastgeber nach der Schlusssirene bei der Verabschiedung ihrer Vereinslegende Uwe Gensheimer noch lange die Arena wackeln ließen, hatten sich die Gäste irgendwann in die Kabine zurückgezogen und dürften zumindest auf der mehrstündigen Rückfahrt im Bus mit dem obligatorischen Kasten Bier angestoßen haben.

Nach Foul an Kristjansson: Kohlbacher sieht Rot

Um dem langjährigen Kapitän der deutsche Nationalmannschaft die gebührende Ehre zu erweisen, war übrigens sogar Andreas Wolff angereist. Und vielleicht schaut Gensheimer in der nächsten Saison dann ja auch zu, wenn Wolff das Tor der Magdeburger hütet. Dort steht aktuell aber Sergey Hernandez – und macht seine Sache mega gut. Gegen die Löwen legte er gleich mal eine starke Parade bei einem freien Wurf von Jannik Kohlbacher hin. Oscar Bergendahl hatte zuvor zum 1:0 für die Gäste getroffen. Und Omar Ingi Magnusson schloss den zweiten SCM-Angriff mit dem zweiten Tor ab. Als Christian O'Sullivan auf 3:0 erhöhte, stimmten die gut 100 mitgereisten SCM-Fans schon mal das Meisterlied an. In der 12. Minute hatte der SCM sogar auf 9:3 gestellt. Auch weil Hernandez bis dahin schon fünf Paraden auf seinem Konto hatte. Erstaunlich auch, dass Gisli Kristjansson von Beginn an in der Offensive wirbeln konnte und seine Knieverletzung aus dem Balingen-Spiel vor einer Woche keine Probleme macht.

Verschenken wollten die Löwen schon allein für Gensheimer im letzten Saisonheimspiel natürlich nichts. In der 19. Minute war der Vorsprung des SCM auf drei Tore (12:9) geschmolzen.

Großer Schreck dann in der 20. Minute als Gisli Kristjansson nach einem Schubser von Kohlbacher mit dem Rücken und Hinterkopf auf der Platte landete und behandelt werden musste. Dass der Kreisläufer der Löwen dafür die Rote Karte sah, war aber eine ziemlich harte Entscheidung. Was der SCM allerdings gnadenlos nutzte und bis auf 19:9 (28.) davonzog.

SCM-Geste für Gensheimer

Kristjansson kam nach der Pause dann aber auch nicht mehr zurück. Der Isländer war sichtlich benommen in die Kabine marschiert und sollte sich da Ruhe gönnen. Auf der Platte plätscherte das Spiel nach dem großen Vorsprung dann auch eher vor sich hin. Die Löwen kamen zwar mal bis auf sechs Tore (15:21/36.) heran, konnten aber keine echte Spannung mehr erzeugen. Eine Viertelstunde vor Schluss war der SCM immer noch klar vorn (24:18) und baute das bis zur 51. Minute sogar auf 28:18 aus. Auch dank einer starken Abwehr überragte Hernandez weiterhin und hatte am Ende sogar 15 Paraden auf seinem Konto.

Die letzten Minuten gehörten aber Gensheimer. Ganz stark die Geste der Magdeburger, dem 37-Jährigen das letzte Tor zu schenken und zusammen mit der ganzen Halle klatschend die restliche Minute runterlaufen zu lassen. „Als Handballfan war es eine Augenweide, ihm zuzuschauen. Wo sich andere – auch ich – sich das Handgelenk gebrochen hätte, hat er viel gemacht. Er ist einer der größten Handballer, die Deutschland je hatte“, würdigte Wiegert, der zur aktiven Zeit ebenfalls Linksaußen spielte, den 37-Jährigen und überreichte im Namen des SCM ein gerahmtes Bild zum Abschied.

Statistik zum Spiel

Löwen-Tore: Knorr 5, Gensheimer 4/2, Ahouansou 2, Groetzki 2, Reichmann 2/1, Davidsson 1, Jacobsen 1, Kirkelokke 1, Kohlbacher 1, Lindenchrone Andersen 1, Zacharias 1

SCM-Tore: Pettersson 6, Claar 5, Lagergren 5, Magnusson 5/3, Musche 4, Saugstrup 2, Smarason 2, Weber 2, Bergendahl 1, Damgaard 1, O’Sullivan 1

Schiedsrichter: Kinzel (Bochum)/Grobe (Braunschweig)

Zuschauer: 12.233

Strafminuten: 8 – 2

Rot: Kohlbacher (20./Löwen)

Siebenmeter: 3/3 – 3/3