Handball SC Magdeburg siegt in Stuttgart nach der Pause souverän
Magdeburgs Handballer kommen in Stuttgart schwer in die Partie. Angeführt von Michael Damgaard, mit acht Toren bester Werfer, reicht es aber am Ende mit einer starken Leistunge nach der Pause noch zum klaren 31:25-Sieg und damit Bundesliga-Rang zwei.
Magdeburg/Stuttgart - Für Albin Lagergren war die Analyse des 31:25 (13:11)-Sieges seines SC Magdeburg beim TVB Stuttgart ganz einfach. „In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Fehler, aber nach der Pause dann die nötigen Tore gemacht“, erklärte der Schwede, der im ersten Angriff des Spiels zunächst die Klasse von Silvio Heinevetter im Tor der Gastgeber zu spüren bekam. Mit unglaublichen Paraden hatte es der Keeper, der von 2005 bis 2009 im SCM-Tor stand, zurück in den Kader der Nationalmannschaft geschafft. Und der am Sonnabend 39 Jahre alt gewordene Torwart zeigte eindrucksvoll, dass seine bisherigen Leistungen kein Zufall waren.
Bis zur siebten Minute mussten die Magdeburger, die aufgrund von Knieproblemen auf Philipp Weber verzichten mussten, auf ihr erstes Tor warten. Nachdem Heinevetter noch einmal gegen Lagergren, dann auch gegen Daniel Pettersson und Christian O’Sullivan parierte, hieß es 3:0 für den TVB.
SCM gelingt erst in der 7. Minute das erste Tor
Aber dann hatte Pettersson endlich die Lücke im Stuttgarter Tor gefunden. Lagergren und Michael Damgaard stellten auf 3:3 (10.). Und nach tollem Zuspiel von Felix Claar brachte Oscar Bergendahl die Gäste in der 13. Minute erstmals in Führung. Lagergren legte kurz darauf das 7:5 nach.
Doch damit waren die in Weiß spielenden Gäste noch lange nicht auf der Siegerstraße. In der 19. Minute musste beim Videobeweis sogar richtig gezittert werden. Das Schiri-Duo Marcus Hurst (Berlin)/Mirko Krag (Frankfurt/M) sah sich einen Wurf von Omar Ingi Magnusson ins Gesicht von Heinevetter an – und bekam gezeigt, dass der Isländer zuvor leicht geschubst wurde und es keine Absicht war.
Nach 22 Minuten griff beim Stand von 9:8 für den SCM auch Bennet Wiegert mit einer Auszeit ein – und wurde sehr deutlich. „Um es abzukürzen – was wir bisher gespielt haben, war echt dämlich. Wir brauchen mehr Killerinstinkt vor dem gegnerischen Tor und müssen in der Abwehr kompakter stehen.“ Klappte aber nicht. Damgaard nahm sich in seiner unnachahmlichen Art einen überflüssigen Wurf, scheiterte und im Gegenzug kassierte der SCM den Ausgleich zum 9:9. Dank der siebten Parade des erneut starken Nikola Portner ging es aber dann doch noch mit einem Zwei-Tore-Polster (13:11) zur Pause in die Kabinen.
Damgaard mit acht Toren bester Werfer
Der Vorsprung wurde aber bis zur 38. Minute auch schnell wieder verspielt und es hieß 17:17. Die Gäste schüttelten sich kurz und setzten sich innerhalb von fünf Minuten wieder mit 22:19 ab. Nachdem der inzwischen im Tor stehende Sergey Hernandez einen Wurf von Kai Häfner parierte, erhöhte Magnusson per Siebenmeter eine Viertelstunde vor Schluss sogar zum 24:20. Die Wurfquote hatten die Gäste inzwischen auf 71 Prozent geschraubt und hatten das Spiel endlich im Griff. Stuttgart stellte dann zwar auf eine 4-2-Abwehr um und nahm dann Claar sogar in direkte Manndeckung. Aber auch damit hatte der SCM keine Probleme. „Wir standen nach der Pause in der Abwehr zu schlecht“, ärgerte sich Heinevetter, der es am Ende auf zehn Paraden brachte, am Dyn-Mikrofon.
Abgezockt spielten die Gäste die Partie runter und konnten sogar noch etwas für das Torverhältnis tun. Während Damgaard in der Offensive mit acht Toren glänzte, war Hernandez mit sechs Paraden und einer Fangquote von 46 Prozent ein wichtiger Rückhalt.