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Handball SC Magdeburg verliert auch in Hannover

Die Situation beim SC Magdeburg wird immer prekärer. Das 27:28 (13:14) bei der TSV Hannover-Burgdorf ist wettbewerbsübergreifend die vierte Niederlage in Serie.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 23.11.2024, 21:16
Trotz einer 25:21-Führung mussten sich Gisli Kristjansson (l.) und Magnus Saugstrup mit dem SCM bei der TSV Hannover-Burgdorf geschlagen geben.
Trotz einer 25:21-Führung mussten sich Gisli Kristjansson (l.) und Magnus Saugstrup mit dem SCM bei der TSV Hannover-Burgdorf geschlagen geben. Foto: Franziska Gora

Hannover. - Mit hängenden Köpfen schlichen die Spieler des SC Magdeburg in Richtung ihrer Fan-Kurve. Ungefähr 200 Zuschauer unterstützten die Grün-Roten in der ZAG Arena. Doch der Support war vergeblich. Mit 27:28 (13:14) unterlagen Magdeburger bei der TSV Hannover-Burgdorf. Damit verschärft die Krise beim deutschen Meister. Wettbewerbsübergreifend war es die bereits vierte Niederlage in Folge.

In der Anfangsphase dürften sich die grün-roten Fans an die 18:22-Niederlage in der Champions League bei RK Zagreb erinnert gefühlt haben. Nach Ballverlusten von Gisli Kristjansson und Manuel Zehnder sowie einem Fehlwurf und einem Stürmerfoul von Omar Ingi Magnusson stand es nach sechs Minuten bereits 1:5 aus Sicht des deutschen Meisters. Trainer Bennet Wiegert sah sich früh zu einer ersten Auszeit gezwungen. „Wir kriegen vier Gegenstoßtore, weil wir vorne TRF (technische Regelfehler/d. Red.) machen. Kein Dribbeln. Wir haben uns andere Dinge vorgenommen“, lautete Wiegerts Ansage an sein Team: „Ruhe, Reset-Knopf und neu.“

Magdeburg drückt den Reset-Knopf

Und der SCM drückte den Reset-Knopf. Auch wenn in der Folge nicht alles glatt lief - Zehnder und Matthias Musche scheiterten innerhalb weniger Sekunden an Hannovers Keeper Simon Gade - verkürzte der SCM. Magnusson stellte per Siebenmeter den Anschluss her (14.). Doch der Ausgleich wollte vorerst nicht fallen.

Musche vergab das 12:12 (24.). Auf der Gegenseite erhöhte der frühere Magdeburger Renars Uscins für die Recken mit zwei Treffern in Serie auf 13:11. Magdeburg hielt jedoch den Anschluss. Und so bot sich kurz vor der Pause die Möglichkeit auf den Ausgleich. Dafür nahm Wiegert sogar eine weitere Auszeit. Allerdings blieb diese ohne Erfolg. Hannovers Deckung hielt und so nahmen die Elbestädter ein 13:14 mit in die Kabine.

In dieser stellte sich das Team bestens ein. Denn nach Wiederanpfiff drehten Gisli Kristjansson mit zwei Toren und sein isländischer Landsmann Magnusson die Partie. In der 33. Minute hieß es 16:14 für Magdeburg. Zwar gelang den Recken der erneute Ausgleich zum 16:16, doch bei den Magdeburgern kehrte nun mit jeder erfolgreichen Aktion das Selbstvertrauen zurück, welches in den vergangenen Partien gefehlt hatte. In der 47. Minute sorgte Manuel Zehnder folgerichtig für die erste Drei-Tore-Führung - 22:19.

Uscins dreht die Partie

Nach Kristjanssons Treffer zum 25:21 schien die Partie neun Minuten vor dem Ende bereits entschieden. Auch beim 27:23 in der 55. Minute war das Polster noch komfortabel. Doch die Mannschaft von Trainer Christian Prokop kam zurück. Ausgrechent Uscins fing einen Pass von Kristjansson ab und vollendete drei Minuten vor dem Ende den Gegenstoß zum 27:27. Und als Zehnder kruz darauf an Torwart Joel Birlehm scheiterte kippte die Partie endgültig.

Albin Lagergren leiß sich den Ball von Vincent Büchner wegschnappen. Der Linksaußen passte zu Uscins, der Portner keine Chance ließ. Mit dem 28:27 verwandelte der Nationalspieler die mit 9.900 Zuschauern ausverkaufte ZAG Arena in ein Tollhaus.

Der letzte Angriff gehörte aber Magdeburg. Lagergren übernahm die Verantwortung. Doch der Schwede rutschte beim Wurf weg. Der Ball ging über das Tor. Damit war die vierte SCM-Pleite in Serie perfekt.In Hannover war es saisonübergreifend die dritte Niederlage in Folge.

„Der Spieverlauf tut uns unheimlich weh. Wenn wir 27:23 führen und es dann nicht mehr schaffen, ein Tor zu erzielen, ist das der Höhepunkt unserer letzten Woche. Das gilt es zu verarbeiten. Im Moment habe ich dafür keine Idee“, resümierte ein bitter enttäuschter Wiegert.

Statistik zum Spiel

TSV-Tore: Büchner 6, Fischer 5, Steinhauser 4/2, Uscins 4, Hanne 3, Stutzke 3, Kulesh 2, Solstad 1

SCM-Tore: Magnusson 8/4, Zehnder 7, Kristjansson 5, Musche 2, Saugstrup 2, Lagergren 1, Persson 1, Pettersson 1

Schiedsrichter: Hurst (Berlin)/Krag (Frankfurt (Main))

Zuschauer: 9.900 (ausverkauft)

Strafminuten: 0 - 4

Siebenmeter: 2/4 - 4/5