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Handball SC Magdeburg verliert Endspiel-Krimi gegen Veszprem

Im vierten Finale der Klub-WM in Folge muss sich der SCM erstmals geschlagen geben. In einem packenden Spiel unterliegen die Grün-Roten in der Verlängerung gegen Veszprem.

Von René Miller 03.10.2024, 21:54
Omar Ingi Magnusson war im Finale gegen Veszprem mit sieben Toren bester Werfer des SCM.
Omar Ingi Magnusson war im Finale gegen Veszprem mit sieben Toren bester Werfer des SCM. Foto: dpa

Kairo/Magdeburg. - Mit traurigen Gesichtern verfolgten die Handballer des SC Magdeburg in der Arena von Kairo, wie der Weltpokal an das Team von Veszprem überreicht wurde. Die Trophäe, die in den vergangenen drei Jahren immer mit nach Magdeburg ging, bleibt den Grün-Roten beim vierten Finale der Klub-WM in Folge verwehrt. 33:34 hieß es in einem echten Endspiel-Krimi nach Verlängerung. 28:28 (14:13) ging die reguläre Spielzeit aus.

„In einem Finale ist keiner müde“, hatte SCM-Trainer Bennet Wiegert nach dem hart umkämpften Halbfinal-Sieg gegen Al Ahly (28:24) angekündigt. Seine in grünen Hemden und schwarzen Hosen spielenden Jungs waren aber nicht von Beginn an wach, sondern leisteten sich gleich im ersten Angriff einen Ballverlust, was Veszprem durch Hugo Descat nach 38 Sekunden zur Führung nutzte. Und die bauten die Ungarn sogar auf 3:0 aus. Aber anders als im Halbfinale ging schon da ein Ruck durchs Team. Innerhalb von zwei Minuten hatten Manuel Zehnder, Omar Ingi Magnusson und Isak Persson das 3:3 (6.) geschafft. Nach einer Viertelstunde lag der SCM aber wieder 5:7 hinten.

Die Ungarn wollten es mit ihrem spanischen Erfolgstrainer Xavier Pascual unbedingt wissen und sich als erstes Team ihres Landes überhaupt zum Klub-Weltmeister krönen. Vor neun Jahren stand Veszprem schon einmal im Finale gegen eine deutsche Mannschaft und verlor damals gegen die Füchse Berlin (27:28 n.V.).

Der SCM ließ sich vom erneuten Rückstand nicht aus dem Konzept bringen, glich durch einen verwandelten Siebenmeter von Magnusson und im Gegenstoß durch Persson schnell zum 7:7 (16.) aus. In der 22. Minute konnte Albin Lagergren sogar auf 11:8 stellen. Was Veszprem mit einem 4:1-Lauf zum 12:12 (28.) konterte. Ein echter Hammer von Lagergren sorgte dann für das 14:13 zur Halbzeit.

Nach einem 28:28 in die Verlängerung

Aber die Ungarn hatten nach dem Seitenwechsel zunächst Ballbesitz und glichen auch gleich zum 14:14 aus. Und es blieb eng. Der SCM führte dann wieder mit 17:15 (35.), doch Veszprem drehte das Spiel, und es hieß 18:21 (41.). Eine Viertelstunde vor Schluss mussten die Magdeburger beim 20:24 sogar vier Toren hinterherlaufen. Doch die Magdeburger zeigten erneut Charakter und arbeiteten sich Tor für Tor heran. Nach einer Parade des für Sergey Hernandez ins Tor gerückten Nikola Portner traf Lukas Mertens zum 23:24 (49.). Beim Stand von 25:27 (56.) hatten die Magdeburger auch das Glück auf ihrer Seite. Magnusson scheiterte per Siebenmeter, traf aber im Nachwurf.

Nachdem Gisli Kristjansson zum 27:28 traf, gab es 75 Sekunden vor Ende noch mal Auszeit. Die Ungarn hatten den Ball, scheiterten aber an Portner, und Mertens sorgte eine halbe Minute vor Schluss mit dem 28:28 für die Verlängerung. Mertens war es auch, der mit dem 31:30 (64.) für die erste SCM-Führung in der Extra-Zeit sorgte. Gewechselt wurde aber mit einem 31:32. Nachdem Mertens und Persson zweimal in Folge am starken Rodrigo Corrales im Tor von Veszprem scheiterten, hieß es 31:33 (67.). 90 Sekunden vor dem Ende leitete Magnusson mit einem verwandelten Siebenmeter zum 33:34 den finalen Krimi ein. In den letzten 30 Sekunden hatte der SCM auch den Ball. Doch erst wurde Kristjansson rüde gestoppt, dann scheiterte Manuel Zehnder mit einem Freiwurf nach der Schlusssirene am Block der Ungarn.

Dass sich die Magdeburger im Halbfinale gegen Al Ahly durchgesetzt haben, wurde übrigens im Spiel um Rang drei noch einmal aufgewertet. Da schlugen die Ägypter nämlich Champions-League-Sieger Barcelona mit 32:29 (18:15).