Handball SC Magdeburg zum dritten Mal in Folge Klub-Weltmeister
Die Grün-Roten sind zum dritten Mal in Serie Klub-Weltmeister. Im Endspiel gegen den Bundesliga-Rivalen Füchse Berlin gewinnt das Wiegert-Team nach Verlängerung.
Dammam/Magdeburg - Die Nummer eins der Welt bleibt der SCM! Nach 2021 und 2022 heißt der Sieger des IHF Super Globe erneut SC Magdeburg. Die Grün-Roten behielten im Endspiel gegen die Füchse Berlin mit 34:32 (29:29, 13:16) nach Verlängerung die Oberhand. Es war das erste Mal bei der 16. Auflage des Wettbewerbs, dass beide Finalisten aus demselben Land kamen. Damit darf sich das Team von Trainer Bennet Wiegert weiterhin Klub-Weltmeister nennen. „Ich bin super stolz. Das wir es zum dritten Mal in Folge geschafft haben, da ist Konstanz das Stichwort“, freute sich Wiegert: „Konstanz ist vielleicht das Wichtigste Thema für einen Trainer.“
Die entscheidende Szene der Partie ereignete sich 74 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung. Michael Damgaard klaute seinem dänischen Landsmann Mathias Gidsel den Ball. Magdeburg nahm nun die Zeit von der Uhr, ehe Janus Dadi Smarason 27 Sekunden vor Schluss zum 34:32-Endstand traf. Es war der siebte Treffer des Isländers, der somit gemeinsam mit Albin Lagergren bester Torschütze der Elbestädter war. „Es ist mein erster Titel mit dem SCM und ich hoffe, es kommen noch weitere dazu“, freute sich Smarason.
Magdeburg läuft Rückstand hinterher
Dass Magdeburg zum dritten Mal in Serie beim Super Globe triumphieren würde, war lange Zeit nicht abzusehen. Früh in der Partie mussten die Grün-Roten, die im Halbfinale am Sonnabend mit 28:24 gegen KS Kielce gewannen, einem Rückstand hinterherlaufen. Nach zwei Paraden von Füchse-Keeper Dejan Milosavljev (22 Paraden) erzielte Lasse Andersson das 4:1 für die Hauptstädter (4.). Dieser Drei-Tore-Rückstand sollte den SCM lange begleiten. Die Magdeburger kamen anschließend besser in die Partie. Sergey Hernandez (15 Paraden) war mehrfach zur Stelle. Kapitän Christian O’Sullivan glich folgerichtig zum 7:7 aus (16.).
Doch nach diesem Hoch folgte wieder eine Schwächephase. Und so war nur fünf Zeigerumdrehungen später erneut eine Drei-Tore-Hypothek auf der Anzeigetafel. Daran änderte sich bis zum Seitenwechsel nichts mehr. Mit 13:16 aus Sicht des Titelverteidigers ging es in die Kabine.
Im zweiten Spielabschnitt wuchs der Rückstand sogar auf 14:19 an (34.). Wenig deutete auf die Titelverteidigung hin. Doch der SCM kämpfte sich zurück. In der 45. Minute erzielte Smarason den 22:22-Ausgleich. „Es war ein verdammt hartes Spiel, aber wir sind immer wieder zurückgekommen“, sagte Smarason.
Empfang am Montag an der Getec-Arena
Und als O’Sullivan kurz darauf Gidsel, der beim 35:34-Halbfinal-Coup nach Verlängerung gegen den FC Barcelona mit zehn Toren bester Berliner Werfer war, den Ball wegschnappte, schickte der SCM-Kapitän Lagergren auf die Reise, der zur ersten SCM-Führung traf – 24:23. Von nun an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit dem glücklicheren Ende für die Grün-Roten.
„Wir machen sicherlich nicht unser bestes Spiel im Finale. Das haben wir gegen Kielce gemacht. Aber mit welcher Mentalität und Wille wir diesen Titel wollten, da kann ich als Trainer nur stolz sein“, resümierte Wiegert, der die Feierlichkeiten in der Heimat auf sich zukommen lässt: „Die Planung ist völlig abgegeben. Wir lassen uns überraschen, was in Magdeburg passiert.“ Der Empfang des erneuten Klub-Weltmeisters ist am Montag für 16 Uhr an der Getec-Arena geplant.
Statistik zum Spiel
Füchse-Tore: Gidsel 9, Marsenic 7, Tollbring 7, Lindberg 4/3, Andersson 3, Kopljar 1, Lichtlein 1
SCM-Tore: Lagergren 7, Smarason 7, Magnusson 4/1, Pettersson 4/1, O’Sullivan 3, Damgaard 2, Mertens 2, Saugstrup 2, Bergendahl 1, Claar 1, Musche 1
Schiedsrichter: Marin/Garcia (Spanien)
Zuschauer: 1.800
Strafminuten: 10 – 8
Siebenmeter: 3/3 – 2/7