Handball SCM erkämpft sich im Hinspiel gegen Veszprém ein Remis
Der SC Magdeburg darf weiter vom Final 4 der Champions League träumen. Im Viertelfinal-Hinspiel gegen Veszprém gab es ein 26:26. Allerdings verloren die Grün-Roten früh Matthias Musche mit einer schweren Verletzung.

Magdeburg. - Die Handballer des SC Magdeburg haben sich dank einer starken zweiten Halbzeit alle Möglichkeiten für das Viertelfinal-Rückspiel der Champions League offengehalten. Im Hinspiel trennten sich die Grün-Roten in eigener Halle mit 26:26 (11:14) vom amtierenden Klub-Weltmeister KC Veszprém. Großer Wermutstropfen des Abends war jedoch der Ausfall von Matthias Musche. Der Linksaußen hat sich wahrscheinlich die rechte Achillessehne gerissen.
„Meine Gedanken sind bei Matze. Er hat sich eine schwere Verletzung zugezogen und wird mehrere Monate fehlen“, sagte SCM-Trainer Bennet Wiegert: „Das überschattet das ganze Spiel.“ Der Schreckmoment der Partie ereignete sich bereits in der vierten Minute. Nach einem Pass von Philipp Weber wollte Musche zum Wurf ansetzen. Doch anstatt abzuspringen, sank der Linksaußen zu Boden und signalisierte sofort, dass es nicht mehr weitergeht. Der 32-Jährige zeigte auf seine rechte Achillessehne. Nach längerer Behandlung humpelte Musche gestützt in die Kabine. Wenige Minute vor der Halbzeit nahm er mit Krücken und bandagiert auf der Tribüne Platz nahm.
Fans bejubeln Weltrekordler Märtens
Während Musche in der Kabine behandelt worden war, hatten seine Teamkollegen auf der Platte anfängliche Probleme. Früh liefen sie einem 1:4 hinterher, auch weil es bis zur achten Minute dauerte, ehe Sergey Hernandez die erste Parade verbuchen konnte. Doch das Erfolgserlebnis gab dem SCM-Keeper und seinen Vorderleuten Rückenwind. Albin Lagergren glich zum 7:7 aus (12.).
Der Führungstreffer blieb den Gastgebern allerdings verwehrt. Stattdessen legte Veszprém wieder vor. Und da Gisli Kristjansson und Omar Ingi Magnusson kurz vor der Pause an Rodrigo Corrales scheiterten und Felix Claar am Tor vorbeiwarf, wuchs der Rückstand. Augustin Casado sorgte für die erste Drei-Tore-Führung für die ungarische Gäste, die ohne den Ex-SCM-Torwart Mike Jensen angereist waren. Das 14:11 war zeitgleich der Halbzeitstand. „Wir hatten die erste Halbzeit mit dem Schock um Matze zu kämpfen. Wir konnten nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Aber Veszprém verteidigt es auch fantastisch“, analysierte Wiegert.

Nach dem Seitenwechsel wollten die Grün-Roten vor den Augen von Schwimm-Olympiasieger Lukas Märtens, der in der Pause für seinen Weltrekord über 400 Meter Freistil gefeiert wurde, die Aufholjagd starten. Allerdings konnte der ungarische Rekordmeister sein Polster vorerst behaupten.
Erst Mitte des zweiten Durchgangs bot sich die Möglichkeit zum Anschluss. Hernandez verbuchte gegen Casado seine zehnte Parade und auf der anderen Seite musste Nikola Grahovac nach einem Foul an Kristjansson für zwei Minuten vom Feld. In Überzahl verkürzte Tim Hornke auf 21:22. Und da Hernandez auch im Duell mit Sergei Kosorotov der Sieger war, stellte der Musche-Vertreter Lukas Mertens auf 22:22 (51.). Die 6.281 Zuschauer in der Getec-Arena hielt nun nichts mehr auf den Sitzen. Mit SCM-Rufen stimmten sie ihr Team für die Schlussphase ein.
Magnusson erzielt einzige Führung
Doch wie schon im ersten Abschnitt konnten die Magdeburger nicht in Führung gehen. Stattdessen traf Ludovic Fabregas zweimal hintereinander. Mit neun Toren war der Franzose bester Werfer seines Teams. Beim SCM war Lagergren (acht Treffer) am treffsichersten. So konterte der Schwede den ungarischen Doppelschlag ebenfalls mit zwei Treffern in Folge – 25:25.
Nach einer weiteren Hernandez-Parade ließ sich Magnusson beim dritten Mal nicht die Chance nehmen. Per Siebenmeter sorgte der Isländer für die erste Führung der Hausherren. Das 26:25 blieb allerdings der letzte Treffer der SCM. Und somit endete ein packendes Hinspiel nach dem Tor von Aron Palmarsson mit 26:26. „Was meine Mannschaft in der zweiten Halbzeit kämpferisch und mental liefert, verdient Respekt“, lobte Wiegert und ergänzte: „Das wir am Ende noch für den Sieg infrage kommen, wäre die Kirsche auf der Sahne gewesen.“
Aber auch mit dem Unentschieden haben die Magdeburger beste Chancen im Rückspiel am 1. Mai (18.45 Uhr) in Veszprém, zum dritten Mal in Folge in das Final 4 nach Köln einzuziehen. Doch vor dem Showdown in Ungarn geht es am Sonntag (15 Uhr) bei der HSG Wetzlar um zwei wichtige Zähler im Rennen um die deutsche Meisterschaft.
Statistik zum Spiel
SCM-Tore: Lagergren 8, Mertens 5, Magnusson 4/3, Claar 3, Kristjansson 3, Hornke 1, Saugstrup 1, Weber 1
Veszprém-Tore: Fabregas 9, Palmarsson 4, Elisson 3/2, Kosorotov 3, Remili 2, Vailupau 2, Casado 1, Cindric 1, Marguc 1/1
Schiedsrichter: Horacek/Novotny (Tschechien)
Zuschauer: 6.261
Strafminuten: 2 – 6
Siebenmeter: 3/4 – 3/4