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SCM gewinnt nächsten Krimi

Zum dritten Mal innerhalb einer Woche entscheiden die Grün-Roten ein Spiel mit maximal zwei Toren für sich. Gegen Hannover hatten sie dabei prominente Unterstützung.

Von Lukas Reineke 15.10.2023, 20:23
Magnus Saugstrup, Christian O’Sullivan und Nikola Portner (v. l.) klatschen sich ab. Mit dem SCM besiegten sie Hannover-Burgdorf.
Magnus Saugstrup, Christian O’Sullivan und Nikola Portner (v. l.) klatschen sich ab. Mit dem SCM besiegten sie Hannover-Burgdorf. Foto: Eroll Popova

Magdeburg. - Eine ausverkaufte Halle, mehrfach wechselnde Führungen und Spannung bis zur letzten Sekunde: Das sind die drei Zutaten, um jeden Handball-Neuling für diese Sportart zu begeistern. Da spielt auch das Alter keine Rolle, in dem man erstmals ein Spiel live mitverfolgt. Im Fall von Dieter Hallervorden dauerte es immerhin 88 Jahre, ehe der Schauspieler und Kabarettist eine Partie hautnah miterlebte. Der gebürtige Dessauer hatte die Karten für das Bundesliga-Duell zwischen dem SC Magdeburg und der TSV Hannover-Burgdorf zu seinem Geburtstag Anfang September geschenkt bekommen. Und die TV-Legende wurde Zeuge, wie die Grün-Roten einen 13:14-Pausenrückstand in einen 31:29-Sieg drehten.

„Ich bin super stolz“, sagte SCM-Coach Bennet Wiegert: „Die Jungs haben das umgesetzt, was wir sehen wollten.“ Dies betraf vor allem die Phase zwischen der 39. und 49. Minute. Mit einem 6:1-Lauf setzten sich die Elbestädter auf 25:20 ab. „Das brachte Sicherheit und dann ging es einfacher von der Hand. Der Stress war dann mehr beim Gegner als bei uns“, erklärte Wiegert.

Doch die Gäste aus Niedersachsen gaben sich nicht auf. Angetrieben von Uladzislau Kulesh, der als sechsfacher Torschütze und als Vorbereiter überzeugte, stemmten sich die Recken gegen das wettbewerbsübergreifend sechste sieglose Spiel in Serie. Knapp vier Minuten vor dem Ende stellte Branko Vujovic den Anschluss zum 28:27 her und ließ Hannover von einem Punktgewinn träumen. Doch der Montenegriner war es auch, der wenig später den entscheidenden Fehler machte. Bei einem Freiwurf in der Schlussminute lief er zu früh auf den ausführenden Magnus Saugstrup zu und bekam dafür zwei Minuten.

Saugstrup nach muskulären Problemen zurück

Saugstrup – der zuletzt zweimal wegen muskulärer Probleme gefehlt hatte – war aber nicht nur wegen dieser Aktion ein Sieggarant für die Magdeburger. Vor allem defensiv überzeugte der Kreisläufer. Dabei stand erst wenige Stunden vor Anpfiff fest, dass der Däne spielfähig war. „Er hat uns das Signal gegeben, dass er es gern probieren würde“, berichtete Wiegert und begründete den Einsatz: „Ein Spieler, der nicht mit in Plock war und zehn Stunden hin und zurück im Bus saß, kann uns vielleicht etwas geben. Das war vielleicht der Impuls, den wir heute gebraucht haben.“

In Überzahl konnte Magdeburg die Zeit auszuspielen – Daniel Pettersson erzielte noch den 31:29-Endstand – und nach den knappen Erfolgen in Göppingen (27:26) und Plock (28:26) erneut jubeln. Auch sehr zur Freude von Ehrengast Hallervorden, der vielleicht künftig häufiger in der Getec-Arena anzutreffen sein könnte. „Wenn Magdeburg gewinnt, würde ich mich gern bewerben, in Zukunft Maskottchen zu sein“, hatte er in der Halbzeit am Dyn-Mikrofon angekündigt.

Dieter Hallervorden (M.) drückte dem SCM die Daumen.
Dieter Hallervorden (M.) drückte dem SCM die Daumen.
Foto: Eroll Popova

Statistik zum Spiel

SCM-Tore: Magnusson 7/5, Claar 5, Damgaard 4, Mertens 4, Pettersson 3, Bergendahl 2, Lagergren 2, Portner 1, O’Sullivan 1, Saugstrup 1, Weber 1

TSV-Tore: Kulesh 6, Fischer 4, Steinhauser 4, Uscins 4, Vujovic 3, Büchner 2, Edvardsson 2, Gerbl 2, Brozovic 1, Strmljan 1

Schiedsrichterinnen: Kuttler (Ostrach)/Merz (Oberteuringen)

Zuschauer: 6600 (ausverkauft)

Strafminuten: 4 – 6

Siebenmeter: 5/6 – 0/2