Handball SCM kassiert zum Start der Rückrunde in Kiel einen Dämpfer
Den Auftakt in das Jahr 2025 hat sich der SC Magdeburg anders vorgestellt. Auch das dritte Aufeinandertreffen mit dem THW Kiel in dieser Saison verloren die Grün-Roten. Zudem müssen sie längere Zeit auf Kapitän Christian O'Sullivan verzichten.
Kiel. - Mit hängenden Köpfen bedankten sich die Spieler des SC Magdeburg bei ihren mitgereisten Fans für die Unterstützung. Doch die sie konnten ihren Anhänger keine Punkte mit auf die Heimfahrt geben. Nach einer katstrophalen ersten Hälfte mussten sich die Grün-Roten beim THW Kiel deutlich mit 25:31 (11:20) geschlagen geben. Die Magdeburger verpassten damit nach den erfolgreichen Auftaktspielen 2023 und 2024 in Kiel den Hattrick. Stattdessen gab es nach dem Bundesliga-Hinspiel sowie dem Achtelfinal-Aus im DHB-Pokal bereits die dritte Niederlage gegen die Zebras in dieser Spielzeit.
„Wir haben uns nach der langen Pause so viel vorgenommen. Aber wir konnten davon zu wenig umsetzen“, erklärte ein enttäuschter SCM-Trainer Bennet Wiegert über die sich früh abzeichnende Niederlage. Matthias Musche brachte Magdeburg zwar per Siebenmeter mit 1:0-Führung. Doch in der Folge lief bei den Magdeburgern nach der beinahe zweimonatigen WM-Pause - das letzte Pflichtspiel bestritt das Team von Bennet Wiegert am 15. Dezember - wenig zusammen. Defensiv fanden die Elbestädter kaum Zufriff. Im Tor bekamen Sergey Hernandez und Nikola Portner, die bereits im ersten Durchgang mehrfach wechselten, kaum eine Hand an den Ball. Und offensiv leistete sich das Team zu viele Fehlwürfe, Abspielfehler und technische Fehler.
Bezeichnend hierfür war die Phase zwischen der 14. und 22. Minute. Acht Zeigerumdrehungen blieb der SCM ohne einen Treffer. Von den bis dato sieben Toren hatte außerdem Musche vier per Siebenmeter erzielt. Die Probleme der Magdeburger nutzten die Gastgeber, um von 9:7 auf 14:7 davonzuziehen. „Das war die entscheidende Phase. Bis dahin haben wir es offengehalten. Aber dann lassen wir zwei, drei offene Chancen liegen. Da versuche ich mit zwei Auszeiten schnell gegenzuwirken“, berichtete Wiegert, der in der 18. und 22. Minute auf den Auszeit-Buzzer haute.
Claar gibt sein Comeback
Aber auch die zweite Ansprache des 43-Jährigen zeigte keine Wirkung. Stattdessen nutze Lukas Zerbe ein Stürmerfoul von Gisli Kristjansson, um per Gegenstoß den 20:11-Pausenstand zu erzielen. Es kündigte sich ein gehöriges Debakel an. „20:11 zur Halbzeit in Kiel ist eine Mission fast unmöglich“, analysierte Wiegert.
Im zweiten Abschnitt war der Titelverteidiger um Ergebniskosmetik bemüht. Und anfänglich schien es auch so, als ob die Grün-Roten den Rückstand noch einmal verkürzen könnten. Albin Lagergren traf zum 14:20 (36.). Doch die Zebras ließen sich weder von diesem kurzen Durchhänger, noch von der Roten Karte gegen Petter Overby aus dem Konzept bringen. Overby hatte bei einer Abwehraktion Felix Claar, der nach seiner Achillessehenen-Operation infolge der Olympischen Spiele sein Comeback gab, im Gesicht getroffen (39.).
Rückkehrer Claar, der zunächst auf der Bank saß, und seine Mitspieler kämpften weiter um den Anschluss. Doch näher als sechs Tore kamen sie nicht heran. Und so mussten sie sich schlussendlich überraschend deutlich dem Rekordmeister geschlagen geben. „Wir versuchen, bis zum Schluss um Punkte zu spielen. Aber das Halbzeitergebnis ist einfach eine zu große Hypothek, die wir uns in den Rucksack gepackt haben“, resümierte der SCM-Trainer.
O'Sullivan wird operiert
Im Kampf um die Titelverteidigung ist die vierte Bundesliga-Niederlage in dieser Saison ein enormer Rückschlag. Nach Minuspunkten liegt Magdeburg nun fünf Zähler hinter dem Spitzenreiter MT Melsungen, der am kommenden Spieltag (16. Februar) in der Getec-Arena zu Gast sein wird. Zuvor reist der SCM am Mittwoch noch in der Champions League zu KS Kielce nach Polen.
Bei diesen beiden richtungsweisenden Spielen wird erneut Christian O'Sullivan fehlen. Bereits in Kiel gehörte er nicht zum Kader. Der Kapitän war angeschlagen von der Weltmeisterschaft zurückgekehrt und wird längere Zeit ausfallen. „Er ist bei der WM auf einem Werbebanner ausgerutscht und wird sich am Montag einer OP (linkes Knie/d. Red.) unterziehen“, kündigte SCM-Trainer Bennet Wiegert: „Im Innenblock mit der Verletzung von Oscar Bergendahl trifft uns das schon sehr.“
Statistik zum Spiel
THW-Tore: Imre 5/5, Zerbe 5, Ellefsen a Skipagotu 4, Johansson 4, Madsen 4, Wiencek 4, Dahmke 3, Reinkind 2
SCM-Tore: Musche 10/6, Lagergren 6, Hornke 3/1, Saugstrup 3,, Kristjansson 2, Claar 1
Schiedsrichter: Hurst (Berlin)/Krag (Frankfurt (Main))
Zuschauer: 10.285 (ausverkauft)
Strafminuten: 10 - 6
Rot: Overby (39./Kiel)
Siebenmeter: 5/6 - 7/8