Champions League SCM kassiert zweite Niederlage
Der SCM muss sich zum zweiten Mal in der Champions League geschlagen geben. Nach einer schwachen ersten Hälfte gegen Kielce werden Kampf und Aufholjagd nicht mehr belohnt.
Magdeburg - Der SC Magdeburg hat erstmals nach knapp 13 Monaten wieder ein Heimspiel in der Champions League verloren. Gegen KS Kielce unterlagen die Grün-Roten trotz eines großen Kampfes mit 26:27 (15:19). Ausschlaggebend für die zweite Niederlage in der Gruppe B der Königsklasse war eine schwache erste Hälfte. So hatte es auch SCM-Trainer Bennet Wiegert nach der Schlusssirene gesehen: „Unsere vielen Fehler in der ersten Halbzeit bringen uns um ein besseres Ergebnis.“
Die Anfangsphase verlief zwar noch ausgeglichen, doch beim 3:3 in der fünften Minute begann die Fehlerkette beim SCM. Nach einem Ballgewinn in der Abwehr prellte Isak Persson das Spielgerät am eigenen Torraum. Kielces Artsem Karalek schnappte sich den Ball und erzielte die erste Führung für die Gäste. Und das blieb nicht der einzige leichtfertige Ballverlust der Grün-Roten. Kielce fing Pässe von Albin Lagergren oder Gisli Kristjansson ab, weshalb die Frustration der Magdeburger stetig zunahm. So forderte Kristjansson nach einem neuerlichen technischen Fehler mit ausgebreiteten Armen einen Freiwurf und drehte sich ab, während Dylan Nahi unbedrängt auf SCM-Keeper Sergey Hernandez zulief und zum 17:13 für die Polen traf.
Doch die Nachlässigkeiten in der Offensive waren nicht das Hauptproblem, welches Wiegert ausgemacht hatte. Beim 9:12 in der 18. Minute nahm sich der Coach sein Team erstmals zur Brust: „Unser Problem ist eindeutig die Abwehr. Wir verlieren jedes Zwei-gegen-Zwei. Bitte verteidigt!“
SCM-Trainer Wiegert findet in der Kabine die richtigen Worte
Die Elbestädter wirkten in der Deckung unaufmerksam. Unter anderem erzielte Kielce zwei Treffer, nachdem sie sich einen Abpraller infolge einer Parade von Hernandez schnappten und verwerteten. Da halfen auch die sieben abgewehrten Bälle des Spaniers im Vergleich zu einer Parade vom Kielcer Duo wenig. Mit 15:19 ging es in die Kabine. Diese suchte Wiegert mit strammen Schritt und kopfschüttelnd auf. Der 42-Jährige fand in der Pause jedoch die richtigen Worte. Denn nach Wiederanpfiff wirkten seine Spieler aggressiver in der Abwehr. Auf der anderen Seite verkürzte Philipp Weber in der 39. Minute auf 19:21.
Bei den Gästen, die lediglich mit zwölf Akteuren angereist waren, ließen nun allmählich die Kräfte nach. Doch den Magdeburgern wollte der Anschluss nicht gelingen. Lukas Mertens scheiterte bei einem Gegenstoß an Torwart Sandro Mestric, Kristjansson leistete sich ein Stürmerfoul und den Wurf von Manuel Zehnder lenkte Mestric an den Pfosten.
SCM schafft nur noch den Anschluss
Es schien, als sollte es nichts mehr mit der Wende werden. Doch gut elf Minuten vor dem Ende setzte sich Omar Ingi Magnusson mit einer Drehung durch und erzielte das 23:24. Nun waren die 6.134 Zuschauer in der Getec-Arena nicht mehr zu halten.
Allerdings blieb es bei dem Anschluss. „Es hat der finale Pass oder Abschluss gefehlt, um ins Unentschieden zu kommen“, sagte Wiegert. So scheiterte Weber in der Schlussphase erst an Mestric, kurz darauf warf er bei drohendem Zeitspiel über den Block am Tor vorbei. Sieben Sekunden vor dem Ende besiegelte Nahi mit dem 25:27 die Magdeburger Niederlage.