fast geschafft Handball-Meisterschale kehrt zum SC Magdeburg zurück
Mit einem Sieg gegen Leipzig hat der SC Magdeburg die Meisterschaft in der Handball-Bundesliga so gut wie sicher. Maskottchen Till Eulenspiegel hat schon eine Kopie der Trophäe. Die originale Meisterschale wird der Mannschaft am kommenden Sonntag in der Getec-Arena überreicht.
Magdeburg. - Gänsehaut pur herrschte am Sonntagabend in der Getec-Arena. Mit dem 30:28 gegen den SC DHfK Leipzig hatte der SCM sein Meisterstück in der Handball-Bundesliga vollbracht. Bei 84 Toren Vorsprung interessierte bei Grün-Rot auch keinen, dass theoretisch noch ein Punkt zur offiziellen Krönung fehlt. Stolz präsentierte Maskottchen Till Eulenspiegel schon eine Kopie der Meisterschale.
Und nachdem auf der Platte mit den Fans gefeiert wurde, ging es in der Kabine noch ordentlich ab. Den Abend ließ die Mannschaft dann in der Innenstadt mit einem gemütlichen Essen ausklingen. Völlig klar, dass Trainer Bennet Wiegert seinem Team gestern trainingsfrei gab.
Wiegert ärgert späte Auszeit
Mit einem Kasten Bier in der Hand werden sich die Magdeburger aber trotz aller Feierei und Freude nicht auf den Weg nach Mannheim zum Spiel bei den Rhein-Neckar Löwen am Donnerstag (20.30 Uhr/Dyn) machen.
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„Ich muss mal schauen, wie wir die Woche strukturieren und Seriosität reinbringen. Die Jungs sollen das jetzt erst einmal richtig genießen und feiern. Da werde ich am Dienstag nicht da stehen und Druck aufbauen. Aber wir alle wissen, dass die Jungs auch dieses Spiel gewinnen wollen“, betont Wiegert, der sich bei aller Freude über den So-gut-wie-Meistertitel aber über sich selbst mächtig geärgert hat.
„Die letzte Auszeit von mir ist total dämlich. Wir benötigen die eigentlich nicht. Und das ärgert mich enorm. Da war die Emotionalität bei mir abermals zu doll“, erklärte der Coach kopfschüttelnd bezüglich des gedrückten Buzzers eine Sekunde vor Schluss. Sein Leipziger Kollege Runar Sigtryggsson schmunzelte nur und meinte: „Jeder Trainer hat eine Macke. Das ist doch klar.“
Kristjansson meldet sich beim SCM fit
Der Druck war schließlich auch beim SCM-Coach groß. Wiegert: „Wir wollten das jetzt unbedingt zu Ende bringen und nicht noch einmal Druck erzeugen. Lasst uns mal gegen Leipzig nur unentschieden spielen. Danach müssen wir zu den Löwen. Echt schwierig. Da kann alles passieren. Und plötzlich müssen wir uns gegen Wetzlar noch einmal richtig strecken. Deshalb ist die Erleichterung riesengroß. Die Füchse haben es uns richtig schwer gemacht. Dass wir mit nur zwei Niederlagen und zwei Unentschieden erst jetzt durch sind, ist auch nicht normal. Und Danke an alle, die uns so sehr gepusht haben. Allein der Fanmarsch am Sonntag war etwas ganz Besonderes.“
Große Freude herrschte auch schon während des Spiels, als sich Gisli Kristjansson zurückmeldete. Der Isländer hatte sich am vergangenen Donnerstag beim Spiel gegen Balingen (43:29) am rechten Knie verletzt und war vorzeitig in die Kabine gehumpelt.
„Ich hatte da ein bisschen Panik, weil da irgendetwas war und ich nicht genau wusste, was. Das war schon ein komisches Gefühl“, erklärte Kristjansson nach der Partie gegen Leipzig: „Deshalb wollte ich Sicherheit haben und das mit einer Untersuchung erst einmal abklären lassen. Zum Glück war da aber nichts und ich konnte wieder spielen. Darüber bin ich sehr froh, auch wenn es jetzt noch ein bisschen weh tut.“
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Die Meisterfeier lindert aber natürlich den Schmerz. Und obwohl der Isländer keinen Alkohol trinkt, freut er sich auf ein paar entspannte Tage bis zum nächsten Spiel. „Mannheim ist für mich noch weit weg. Denn ich habe eines gelernt – man muss solche Momente wie jetzt unbedingt genießen. Denn Meister zu werden, ist keine normale Sache. Das bleibt besonders“, so Kristjansson, der mit seinen Teamkollegen am Sonntag diesen Triumph noch einmal genießen kann.
Denn dann steigt in der Getec-Arena die richtig große Meisterparty. Da gibt es nach dem Spiel gegen Wetzlar auch keine Schalen-Kopie, sondern die silberne Trophäe im Original.