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Handball SCM scheitert im Halbfinale der Champions League an Aalborg

Der Traum von der Titelverteidigung und dem historischen Quadrupel ist für den SC Madgeburg geplatzt. Im Halbfinale der Champions League unterlagen die Grün-Roten Aalborg Handbold mit 26:28 (11:11).

Von René Miller und Lukas Reineke Aktualisiert: 08.06.2024, 19:33
Janus Dadi Smarason tröstet Magnus Saugstrup nach der Niederlage gegen Aalborg.
Janus Dadi Smarason tröstet Magnus Saugstrup nach der Niederlage gegen Aalborg. Foto: Franziska Gora

Köln. - Magnus Saugstrup saß mit hängenden Kopf auf dem Spielfeld, Trainer Bennet Wiegert saß mit seiner Taktiktafel in der Hand auf der Auswechselbank und Matthias Musche sowie Daniel Pettersson leisteten Aufbauarbeit bei ihren Mitspielern. Die Enttäuschung beim SC Magdeburg war spürbar. Im Halbfinale der Champions League unterlag SCM mit 26:28 (11:11) gegen Aalborg Handbold. Der Traum von der Titelverteidigung und dem historischen Quadrupel ist somit geplatzt.

„Wir verspüren eine große Enttäuschung. Es bleibt eine tolle Saison. Aber das hier war ein Höhepunkt und wir haben es nicht geschafft, unseren besten Handball zu spielen. Das tut mir für die Jungs weh“, beschrieb Wiegert: „Man muss in Köln an beiden Tagen die beste Leistung abrufen. Das ist uns nicht gelungen.

60 Minuten hatten die 19.750 Fans in der Kölner Lanxess Arena ein ausgeglichenes Spiel gesehen. Erst 61 Sekunden vor dem Ende gelang es einem Team, erstmals mit zwei Toren in Führung zu gehen. Mads Hoxer erzielte das 27:25. Omar Ingi Magnusson konnte zwar noch einmal per Siebenmeter verkürzen. Doch Sebastian Barthold fand in der offenen SCM-Deckung die Lücke und erstickte zehn Sekunden vor Schluss die letzte Magdeburger Hoffnung im Keim.

„Es war ein wirklich enges Spiel. Die Kleinigkeiten haben das Spiel entschieden. Wir hatten Probleme, gegen die offene Deckung von Aalborg Lösungen zu finden. Und wir hatten nicht genug Paraden wie Aalborg“, nannte Wiegert die Gründe für die Niederlage. So kam Magdeburgs Sergey Hernandez auf neun Paraden, während Aalborgs Duo Fabian Norsten (acht) und Niklas Landin (vier - davon drei in den letzten fünf Minuten) zwölf Würfe parierten.

O'Sullivan sieht Rot

Wiegert wollte auch nicht die Hinausstellung gegen Christian O'Sullivan als Knackpunkt ansehen. Der Kapitän griff Thomas Arnoldsen bei einem Wurfversuch in den Arm. Nach einer Videoüberprüfung sah der Norweger die Rote Karte (43.). Bereits im Halbfinale 2023 musste O'Sullivan vorzeitig von der Platte. Damals hatte er gegen Barcelona drei Zeitstrafen kassiert. „Wir hatten danach die Möglichkeiten in Führung zu gehen. Ich möchte es daher nicht an einer Szene festmachen“, begründet der 42-Jährige.

Ohnehin nahm die Härte nach dem Seitenwechsel zu. Aalborgs Simon Hald bekam die ersten Zeitstrafe (37.). Und weil Hoxer nur 48 Sekunden später einen Wurf von Magnus Saugstrup auf das leere Tor im Kreis abwehrte, war der SCM sogar in doppelter Überzahl. Daraus konnten die Elbestädter genauso wenig Kapital draus schlagen, wie Aalborg, als Saugstrup vorübergehend vom Feld musste (41.).

Die ersten 30 Minuten verliefen hingegen fair. Mads Hoxer erzielte nach 33 Sekunden den ersten Treffer des Final 4. Das erste Tor für den SCM warf im Gegenzug Omar Ingi Magnusson. Das ausgerechnet diese beiden sich als erstes in die Statistik eintrugen, kam wenig überraschend. Schließlich waren Hoxer (82 Tore) und Magnusson (85) im bisherigen Wettbewerb die besten Torschützen ihres Teams. Auch dem Halbfinale drückten sie ihren Stempel auf. Hoxer warf acht Tore, Magnusson kam sogar auf zehn Treffer.

Omar Ingi Magnusson war mit zehn Treffern bester Werfer im Halbfinale gegen Aalborg.
Omar Ingi Magnusson war mit zehn Treffern bester Werfer im Halbfinale gegen Aalborg.
Foto: Michael Täger

Und so wie die besten Werfer nahezu im Gleichschritt marschierten, agierten auch die Mannschaften auf Augenhöhe. Keine Mannschaften gelang es, sich eine Zwei-Tore-Führung herauszuwerfen. Dies lag auch daran, dass die Torhüter zunächst wenig zu fassen bekamen. Magdeburgs Sergey Hernandez in der elften Minute bei einem Siebenmeter gegen Mikkel Hansen seine erste Parade verzeichnete. Auch Niklas Landin war nur einmal zur Stelle und musste daher in der 19. Minute auf die Bank.

FC Barcelona überrollt den THW Kiel

Für den zweimaligen Welthandballer kam Fabian Norsten auf die Platte. Der Schwede wehrte bis zur Pause drei Bälle ab. Aber auch Hernandez konnte seine Ausbeute erhöhen. Als die Sirene zur Halbzeit ertönte, war der Spanier bei sechs Paraden. Damit sorgte er, dass es mit 11:11 in die Kabine ging. Und diese Spannung hielt bis zum Schluss, bis Sebastian Barthold für einen Aalborger Jubellauf sorgte und Magdeburg in das Tal der Tränen beförderte.

Während Aalborg am Sonntag (18 Uhr) im Endspiel gegen den FC Barcelona, der den THW Kiel mit 30:18 (15:9) überrollte, erstmals die Königsklasse gewinnen kann, geht es für den SCM zuvor (15 Uhr) gegen den Bundesliga-Rivalen um den dritten Platz. „Der Schmerz, den wir verspüren, der braucht heute ein wenig Platz“, sagte Wiegert: „Und morgen gucken wir, dass wir uns sehr professionell auf das Spiel um Platz 3 vorbereiten.“

Statistik zum Spiel

SCM-Tore: Magnusson 10/5, Claar 4, Musche 4, Smarason 3, Kristjansson 2, Pettersson 2, Saugstrup 1

Aalborg-Tore: Hoxer 8, Barthold 6, Arnoldsen 5, Hansen 5/2, Björnsson 1, Möllgard 1, Nilsson 1, Vlah 1

Schiedsrichterinnen: Charlotte Bonaventura/Julie Bonaventura (Frankreich)

Zuschauer in Köln: 19.750 (ausverkauft)

Strafminuten: 4 - 4

Rot: O'Sullivan (SCM/43.)

Siebenmeter: 5/5 - 2/3