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Champions League SCM verliert nach offensivem Totalausfall in Zagreb

Der SC Magdeburg steht am vorläufigen Tiefpunkt dieser Saison. Bei der Niederlage in der Champions League bei RK Zagreb erzielten die Grün-Roten lediglich 18 Tore.

Von Lukas Reineke Aktualisiert: 20.11.2024, 21:51
Gisli Kristjansson blieb als einziger SCM-Spieler ohne Fehlwurf. Drei Tore bei drei Versuchen lautete seine Bilanz.
Gisli Kristjansson blieb als einziger SCM-Spieler ohne Fehlwurf. Drei Tore bei drei Versuchen lautete seine Bilanz. Foto: IMAGO/Pixsell

Zagreb/Magdeburg. - Die Horrorwoche für den SC Magdeburg ist perfekt. Nach dem Aus im DHB-Pokal beim THW Kiel (28:29) sowie der Niederlage im Bundesliga-Topspiel bei der MT Melsungen (23:31) gingen die Grün-Roten auch in der Champions League als Verlierer vom Feld. Aufgrund einer unterirdischen Wurfquote von nur 39 Prozent unterlagen sie bei Schlusslicht RK Zagreb mit 18:22 (7:11). Das Weiterkommen ist damit arg gefährdet.

„Das, was passiert ist, nehme ich auf meine Kappe. Dafür stehe ich in der Verantwortung. Sorry an die mitgereisten Fans, die diesen Aufwand auf sich genommen haben“, entschuldigte sich SCM-Trainer Bennet Wiegert bei den circa 50 grün-roten Unterstützern in der Halle.

Von Beginn an verlief der Abend in der kroatischen Hauptstadt katastrophal. Es dauerte beinahe fünf Minuten, bis Gisli Kristjansson das erste SCM-Tor erzielte und zum 1:3 aus grün-roter Sicht traf. Es wurde noch schlimmer. Nach nicht einmal zehn Minuten hieß es 1:6. Zagrebs Keeper Matej Mandic hatte zu diesem Zeitpunkt bei acht Würfen schon sieben Paraden verbucht. Wiegert nahm seine erste Auszeit: „Wir müssen um jedes Tor fighten. Die Grundeigenschaften sind Mentalität und Ausstrahlung.“

Die Forderung des 42-Jährigen zeigte allerdings kaum eine Wirkung. Offensiv agierten die Elbestädter stark verunsichert. Mandic brachte die SCM-Profis mit seinen Paraden zur Verzweiflung. Zudem ging der Ball mehrfach ans Aluminium. Kein Magdeburger erzielte in den ersten 30 Minuten mehr als ein Tor. Die Wurfquote von nur 27 Prozent war erschreckend – dieser gegenüber standen 14 Mandic-Paraden bei einer Quote von 66,67 Prozent.

Zweimal Rot für Zagreb

Dass der deutsche Meister zur Pause noch nicht hoffnungslos zurücklag, war der guten Abwehr zu verdanken. Denn auch die Kroaten hatten Probleme im Angriff. Mit einer aggressiven Deckung zwang der SCM die Gegenspieler zu technischen Fehlern. Hinzu kamen Fehlwürfe sowie sechs Paraden von Sergey Hernandez und ein gehaltener Siebenmeter von Nikola Portner. Somit war das 7:11 zur Halbzeit noch einigermaßen verträglich.

Während die Deckung auch nach dem Seitenwechsel eine herausragende Leistung bot, blieb der Angriff desolat – obwohl zwischenzeitlich auf 11:13 (39) verkürzt wurde. Selbst, als die beiden Mittelblock-Spieler Patryk Walczak (41./dritte Zeitstrafe) und Roko Trivkovic (44./Gesichtstreffer gegen Michael Damgaard) innerhalb weniger Minuten die Rote Karte sahen, besserte sich die Offensive nicht. Wenn sich die Mannschaft dann doch mal klare Chancen erspielte, wurden diese teilweise kläglich vergeben. Hinzu kam, dass Omer Ingi Magnusson und Manuel Zehnder erneut insgesamt drei Siebenmeter vergaben.

Wiegert vermisst Intensität und Fokus

Da halfen auch die 14 Paraden von Sergey Hernandez bei einer Quote von 41 Prozent nicht mehr. Der SCM bleibt nach der fünften Niederlage im achten Spiel weiterhin auf Rang sieben und wäre aktuell genau wie Zagreb ausgeschieden. Allerdings liegen die Kroaten, bei denen Mandic schlussendlich 20 Paraden vorwies (54 Prozent), nur noch einen Zähler hinter Magdeburg.

„Leider ist es uns von Anfang an nicht gelungen, die nötige Intensität zu zeigen, die ein Champions-League-Spiel benötigt“, monierte Wiegert: „Mandic macht ein fantastisches Spiel. Es sind in der Reihe aber zu viele Fehlwürfe von uns. Schon das 1:6 zu Beginn hat uns schon zu schaffen gemacht, um überhaupt eine Chance zu haben, zu gewinnen.“

Die Horrorwoche kann sich nun zu einem Horrormonat ausweiten.Am Sonnabend ist der SCM beim Bundesliga-Zweiten Hannover-Burgdorf zu Gast, dann empfängt das Team in der Königsklasse den Titelverteidiger FC Barcelona.